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Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat

Titel: Drachenschwester 02 - Eltanins Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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Fabio.
    Ratatoskr bebte einen kurzen Moment, wandte sich dann ab und entfernte sich mit seinem federnden eleganten Gang. Und während er schon eine Hangseite der Schlucht erklomm, hörte er noch einmal die Stimme seines Herrn durch seinen Schädel hallen.
    Der Junge hat Verdacht geschöpft. Er beginnt sich zu erinnern.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell passiert«, flüsterte Ratatoskr.
    Ich wusste gleich von dieser Gefahr. Du musst den Baum finden, bevor ihm alles wieder einfällt. Und dann weißt du, was du mit ihm zu tun hast.
    Ratatoskr verneigte sich in der Dunkelheit. »Es wird mir ein Vergnügen sein, ihn für Euch zu töten, Herr.«

11
Der dritte Drakonianer
    Es roch nach Zuhause. Die Bäume dufteten süß, der Geruch nach frisch geschlagenem Holz und feuchtem Laub lag in der Luft. Sie war heimgekehrt, hatte diese fremde Stadt und den Zirkus hinter sich gelassen und lag wieder im eigenen Bett in ihrem Zimmer in dem schönen Haus am Albaner See.
    Sofia schlug die Augen auf, während nach und nach der Schmerz ihren Körper durchzog. Und der Anblick, der sich ihr bot, war derselbe, den sie seit Wochen jeden Morgen vor sich hatte. Da waren die wenigen schlichten Möbel, das Fenster, vor dem das Bett stand, die ganzen Gegenstände des Wohnwagens, in dem sie mit Lidja schlief.
    ›Ich bin immer noch im Zirkus‹, dachte sie. Betrübt seufzte sie und versuchte dann, sich umzudrehen. In dem schummrigen Licht des Wohnwagens sah sie etwas, was ihr anfangs nicht aufgefallen war: Da saß jemand auf Lidjas Bett. Die Gestalt hatte sich an die Wand gelehnt und den Kopf auf die verschränkten Arme sinken lassen und war eingeschlafen. Auf der Nase trug sie eine Goldbrille mit kleinen runden Gläsern. Sofia seufzte erleichtert. Es war der Professor. Wie durch ein Wunder war er wieder bei ihr. Oder war das auch nur ein Traum? Darauf kam es jetzt nicht an. Es zählte nur, dass sie ihn vor sich sah, seine Gegenwart spüren konnte. Einen Moment lang genoss sie den Anblick dieses geliebten Menschen und fühlte sich sofort weniger allein.
    »Prof …«, murmelte sie.
    Professor Schlafen schrak auf. »Sofia!«
    Er sprang vom Bett, schaltete das Licht ein und setzte sich zu ihr.
    Sofia blinzelte ein paar Mal.
    »Stört dich das Licht? Soll ich es wieder ausmachen?«
    »Nein, nein … es geht schon.«
    Er drückte ihre Hand, und Sofia genoss die Wärme dieser Berührung.
    »Du hast mir gefehlt, Prof.«
    »Ich weiß, Sofia, ich weiß. Und wie es aussieht, habe ich einen Fehler gemacht. Schon wieder. Verzeih mir.«
    Sie schluckte. »Nein, ich hab es falsch gemacht, Professor. Ich habe mich da auf etwas eingelassen, was viel zu gefährlich für mich war.«
    Heftig überkamen sie die schrecklichen Erinnerungen an den blutigen Kampf gegen den mysteriösen Jungen. Einen Moment lang musste sie die Augen schließen, um diese Bilder zu vertreiben.
    »Nidhoggr ist wieder da, Prof«, sagte sie dann mit matter Stimme.
    Der Professor legte einen Zeigefinger an die Lippen. »Nicht jetzt. Davon kannst du mir später erzählen. Jetzt musst du dich erst einmal ausruhen. Du bist verletzt und darfst jetzt nur daran denken, bald wieder auf die Beine zu kommen. Später ist noch genug Zeit, um die Sache zu bereden.«
    Das ließ sich Sofia nicht zweimal sagen. Sie ließ den Kopf auf das weiche Kissen zurücksinken und schloss schon halb die Augen. »Versprichst du mir, dass du bei mir bleibst?«
    »Das schwör ich. Ich bleib die ganze Nacht bei dir. Ich lasse dich nicht mehr allein.«
    Sofia drückte noch einmal seine Hand und bemühte sich, alle Erinnerungen an das Geschehene zu verdrängen, nicht an den Jungen zu denken und an die Gefühle, die er in ihr geweckt hatte und die immer noch, unverändert, tief in ihrem Herzen ruhten. Jetzt wollte sie nichts anderes sein als eine Tochter, die die Nähe ihres Vaters genoss. Sie lag da, mit der Hand des Professors in der ihren, und fühlte sich fast wie ein ganz normales junges Mädchen.

    Zwei Tage absolute Bettruhe brauchte sie, um sich zu erholen. Der Professor hatte ein winziges Gefäß dabei, in das er ein wenig Harz aus der Knospe abgefüllt hatte. »Bevor ich hierher kam, war ich noch zu Hause. Ich dachte, das werden wir vielleicht brauchen können«, erklärte er.
    Dreimal täglich entnahm er mit einer winzigen Pipette ein wenig von der Substanz und löste den Tropfen in einem Glas Wasser auf, das er Sofia zu trinken gab.
    »Das wird dir helfen, schnell wieder ganz gesund zu

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