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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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viel zu wütend. Eine Entschuldigung brachte vermutlich nichts. Er ließ sich in den Sessel fallen, griff wie gewohnt zur Flasche ohne darüber nachzudenken.
    Wie jeden Morgen weckte ihn sein Wecker um sechs Uhr. Wie jeden Morgen ging er pünktlich zur Arbeit. Der Gedanke an seine verärgerte Nicole beschäftigte ihn den ganzen Tag. Heute Abend sollte er einen Versöhnungsversuch starten. Gegen neunzehn Uhr erschien der Vorarbeiter auf der Baustelle. Er zahlte Marcus seinen Lohn aus. Am Montag würde sein Schweißer wieder zurückkommen. Marcus’ Anstellung fand damit an diesem Freitag ein Ende. Mit dem Geld in der Hand überlegte er, wie er sich bei Nicole entschuldigen könnte. Die Überlegung beschäftigte ihn nur kurzfristig. Auf dem Weg nach Hause spürte er eine innerliche Kälte, auch sein Puls erschien ihm viel zu schnell. Das hatte er nun von seiner Sauferei. Nur nach Hause, ein erholsames Bad und dann ins Bett.
     
    Das warme Wasser brannte auf seiner Haut, als wäre alles wund. Kraftlos fühlte er sich und war dankbar, sich unter die Bettdecke kuscheln zu können. Ab und zu nickte er ein. Zuerst zog er sich einen dicken Pullover über, später eine Jogginghose. Zum Schluss schlug er noch eine Wolldecke über die dicke Bettdecke. Sämtliche Maßnahmen halfen nichts. Marcus zitterte, er meinte es müssten zwanzig Grand minus sein. Woher kam nur diese eisige Kälte? Seltsame Bilder sah er vor sich, wenn er die Augen schloss. Felsige, dunkle Höhlen, teils mit Moos bedeckt. In se i nen Ohren vernahm er eine sanfte tiefe Stimme.
    „Zeit des Erwachens ist gekommen, Narvalvar.“
    Es kostete Marcus viel Mühe seine Augen zu öffnen. Er lag in seinem Bett, niemand außer ihm befand sich hier. Es konnte keiner zu ihm gesprochen haben. Seine Augenlider fielen schwe r fällig zu. Er spürte unendliche Müdigkeit, als habe er tagelang nicht geschlafen.
     
    Marcus fror entsetzlich.
    Vom Flur her vernahm er Schritte, eine Tür klappte auf, die Schritte klangen deutlich nah. Die Tür wurde wieder verschlossen.
    „So! Dann wollen wir mal.“ Hörte Marcus die Stimme von Dr. Schneider. Erneut erlebte er die Szene aus dem Kühlraum. Nur erwachte er diesmal nicht nach Schneiders Telefonat. Marcus spürte wie seine Arme in die Länge wuchsen, sein Körper schien sich rasend schnell zu verändern. Sein Brustkorb saugte eine ungewöhnlich große Menge Luft in sich auf. Plötzlich schoss Marcus in die Höhe und blies Dr. Schneider seinen A tem ins Gesicht. Marcus sah auf eine mächtige Feuerfontäne, die Schneider die Haut in Sekunden verbrannte. Das Unglaubl i che daran war, das Feuer schien sein Atem zu sein. In den A u genwinkeln erfasste Marcus moosgrüne flatternde Flügel. A l lerdings bestanden die Flügel nicht aus Federn, sondern aus einer derben Haut, wie bei einem Dinosaurier.
     
    „Verdammt, Marcus! Wie viel hast du getrunken?“ Nicole rüttelte grob an seinen Schultern. Sie klopfte energisch auf seine linke Wange. „Wach auf! Komm schon!“
    Seine Lippen fühlten sich trocken an, ja der gesamte Mund, auch der Hals. Er atmete gar nicht. Hörbar japste er nach Luft, bemerkte dabei, wie starr seine Glieder waren. Kalt und steif. Noch immer spürte er diese Kälte in sich, zitterte aber nicht mehr.
    „Marcus?“ Nicole klatsche mehrmals auf seine andere Wange. Sein Herzschlag wurde schneller, erschien ihm jedoch viel zu langsam. Zwischen zwei Schlägen zählte er mindestens bis drei. Vielleicht suchte ihn das erste Mal in seinem Leben eine Krankheit auf, eine Erkältung. Wie viel Zeit verging, bis er seine Glieder wieder bewegen konnte, der Puls sich halbwegs normal anfühlte, vermochte er nicht zu bestimmen.
    „Entschuldige.“ Hoffentlich war Nicole noch da. Er musste die Augenlider öffnen. „Ich habe dich verletzt.“ Drei Anläufe benötigte er, bis es ihm gelang, Nicole mit großen Augen an seinem Bett sitzen zu sehen.
    „Ich habe mich wie ein Idiot benommen. Es tut mir ehrlich leid.“
    Nicole starrte ihn intensiv an. „Nein! Du bist ein Idiot.“ Sie wirkte mürrisch. „Du verurteilst Ärzte, die dich mit Medikamenten zudröhnen. Du selbst darfst dich aber bis zur Besi n nungslosigkeit mit Alkohol zuschütten, ja?“
    Sie war noch immer sauer. „Aber ich habe nichts getrunken.“ Er setzte sich auf, was ihm ungewöhnlich viel Kraft kostete.
    Sie stand auf. „Ja natürlich. Du kannst dich belügen Marcus, aber nicht mich.“
    Langsam spürte er eine gewisse Wärme in sich, legte seine mehreren

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