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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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Aufgabe als Drachwächterausbilder.“ Er lachte kurz. „Neumodische Bezeichnung! Früher hieß man einfach Drachenwächtermeister.“
    „Und welches Interesse verfolgt Ihr an Narvalvar?“ 
    „Ihr seid ja wirklich einer der ganz neugierigen Sorte, was?“ Er nahm einen tiefen Atemzug und setzte sich wieder. „Dazu muss ich etwas ausholen. Seit Generationen legen Wasserdrachen ihre Eier in einer Höhle ab. Ab und zu kommt es vor, dass ein Drache auch zwei Eier legt.“
    Marcus spürte eine tiefe Gefühlsbewegung in sich. Er hatte gar keine Geschwister, vermutlich war er ein Kuckucksei gewesen.
    In diesem Moment klopfte jemand an der Wohnungstür. Stones drängte Marcus zurück, eilte selbst zur Tür vor und öffnete.
    „Sie?“, hörte Marcus Nicole fragen. „Ist Marcus da?“
    Sie fragte nach ihm. Ein Hoffnungsfunke loderte auf, eine Gelegenheit für ein Gespräch musste er nutzen und zwar geschickt.
    „Wir sind gerade im Begriff abzureisen. Sie entschuldigen uns bitte.“ Stones wollte die Tür schießen, doch Nicole hatte ihren Fuß dazwischen gestellt. „Ich hätte gern vorher noch meinen Wohnungsschlüssel wieder.“
    Was für eine Enttäuschung. Nur ihren blöden Schlüssel forderte sie zurück. Stones riss die Tür auf, ließ Nicole in die Wo h nung. „Wir sind sehr in Eile, bitte.“
    „Hallo Marcus!“ Sie wirkte reserviert, aber nicht böse.
    „Hallo Nicole!“ Was für eine bescheuerte Konversation. Fiel ihm nichts Besseres ein? „Entschuldige, an den Schlüssel hätte ich ja selbst denken können.“ Er holte ihn aus der Hosentasche und reichte ihn Nicole entgegen. Diese Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen. „Ich weiß, ich habe es nicht verdient, würdest du mir trotzdem kurz zuhören?“ Zu seiner Ü berraschung nickte sie. Marcus warf einen Blick zu Stones, „könntet Ihr“, über die Anrede schmunzelte er, „einen Moment vor der Tür warten?“
    „In dieser Phase? Unmöglich, Narvalvar.“
    Stones erwies sich als lästig. Egal, er musste die Gelegenheit nutzen mit Nicole zu sprechen.
    „Was bedeutet Narvalvar?“ Nicole sah zu Stones.
    „Dies entzieht sich meiner Kenntnis.“ Provokativ schaute er zur Uhr.
    „Bitte vergib mir, Nicole. Ich wollte dich nicht verletzten. Aber diese ganze Sache ist für mich selbst nur schwer begreiflich und ...“
    „Die Zeit drängt“, warf Stones dazwischen. Marcus bemerkte Wut in sich hochkommen. Mit einem tiefen Atemzug warf er Stones entgegen, „halten Sie endlich den Mund!“
    Stones hob seine Hände. „Schon gut. Nicht aufregen.“
    „Was ist mit dem Jobangebot, hat Stones damit zu tun?“ Nicole wirkte aufgeschlossen.
    „Nein. Es kommt eben immer anders, als man denkt.“ Er bemühte sich um ein Lächeln, versuchte dann seinen Faden wieder zu finden. „Ich hatte Angst dir die Wahrheit zu sagen.“
    „Ja, das habe ich gemerkt und genau darüber bin ich sehr enttäuscht.“ Sie presste kurz die Lippen aufeinander. „Marcus, ist dir nicht aufgefallen, dass ich immer zu dir gehalten habe?“
    „Gerade deswegen. Was ist, wenn du mir kein Wort geglaubt hättest?“ Er ergriff ihre Hand. Wie herrlich eine Berührung sein konnte.
    „Du hast es ja nicht mal versucht!“ Sie wollte ihre Hand zurückziehen. Marcus zweifelte, welcher Weg der richtige war. Die Zeit drängte. Er warf einen Blick zu Stones, dann sah er Nicole in die Augen. „Erinnerst du dich an meine Vermutung ein Alien zu sein?“ Sie nickte kurz, fast gelangweilt.
    Stones meldete sich zu Wort. „Ich denke, ich war jetzt mehr als geduldig.“
    „Ich bin kein Alien. Narvalvar ist ein Drachenname.“
    Nicole lachte kurz, starrte ihn entgeistert an.
    Stones kam hastig auf Marcus zu. „Ihr seid ja vollkommen übergeschnappt.“ Er packte ihn am Arm, schubste ihn zur Seite und wandte sich an Nicole. „Sie dürfen ihn nicht ernst nehmen. Seine Phantasie ist zuweilen so lebendig, dass er überzeugt von seinen Einbildungen ist.“ Stones schob Marcus zur Ausgangstür. Diese Aussage bedeutete für Marcus eine herbe Niederlage. Nicole würde nach den letzten Vorfällen natürlich Stones und nicht ihm glauben.
    „Ich habe noch gar keine Sachen zusammengepackt.“ Ein kläglicher Versuch sich Stones Fängen zu entziehen.
    „Im Grunde braucht Ihr auch nichts.“ Stones zog die Wohnungstür von außen zu und schob Marcus Richtung Treppe. „Man sollte Euch geknebelt und gefesselt in einen Käfig spe r ren, damit Ihr vor Euch selbst geschützt seid.“
    Vor der Haustür

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