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Drachenseele (German Edition)

Drachenseele (German Edition)

Titel: Drachenseele (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Planert
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äußerlich sehr mensc h lich, euer Innerstes jedoch ist und bleibt eine Drache n seele.“ Stones stand auf. „Allerdings ist es mir noch immer ein Rätsel, warum Eure Verwandlung früher als üblich einsetzte. Doch vermutlich gibt es auch dafür einen Grund.“
    Marcus hatte der Geschichte der Drachen gelauscht, doch seine Gedanken kreisten um Nicole.
    „Ich sehe es nicht gern, wenn meine Gäste den Aufenthaltsort an die Menschen verraten, vor denen ich sie schützen möc h te.“
    Diese Worte zeigten Marcus, dass Stones Bescheid wusste.
    „Ich hätte William den Brief abnehmen müssen, als er ihn mir gezeigt hat.“
    Marcus schoss in die Höhe. „Ihr habt ihn gelesen?“
    „Ich wurde lediglich über die Versendung von Post informiert. An wen die Nachricht ging, ist mir auch ohne Erklärung klar.“
    Marcus sah in seinem gerade gefassten Entschluss eine unüberwindbare Mauer wachsen, doch er wollte sie nicht kampflos hinnehmen. „Ich muss zurück!“
    Stones lachte. „Unmöglich, Narvalvar!“
    Marcus nickte. „Natürlich.“ Er hatte nichts anderes erwartet. Auch ohne Stones musste er irgendwie nach Deutschland kommen. Nur das Problem mit dem Pass stellte ein Hindernis dar. Stones verwahrte ihn. Diesbezüglich konnte Stones sich unter die Kategorie der Füchse einordnen. Marcus rechnete nach, wie viel Zeit ihm blieb, bis er sich nachts wieder verwandelte. Eine Woche. Ohne einen Flug würde er vermutlich diese Zeit schon allein für die Reise benötigen. Stones versuchte ihn zu beschützen, seine Drachenexistenz zu bewahren. Aber da war Nicole, die vielleicht seine Hilfe brauchte – ganz bestimmt sogar. Fieberhaft grübelte Marcus nach einem Plan, einen abg e legenen Unterschlupf, wo er als Drache sich verbergen konnte. In, ja sogar um Berlin herum, war es zu gefährlich. Seine Ratl o sigkeit wuchs.
     
    Unruhig ging er in seinem Zimmer auf und ab. Dabei schien die Lösung auf der Hand zu liegen. Er musste sein Geheimnis für Nicole opfern oder ihr Verschwinden für seine Drachenexistenz hinnehmen. Es gab nur diese beiden Optionen. Nach einer Stunde intensiven Nachdenkens meinte Marcus kurz d a vor zu stehen, den Verstand zu verlieren. In diesem Augenblick klopfte William an die Tür. Stones erwarte ihn in seinem Büro. Marcus ging mehrere Möglichkeiten durch, welches Anliegen Stones mit ihm besprechen wollte.
    „Ihr werdet ohnehin keine Ruhe geben, so wie ich Euch kenne.“
    Lenkte Stones etwa ein? Marcus setzte sich auf den Bürosessel.
    „Vor einer halben Stunde konnte ich einen Flug für Euch über Amsterdam nach Berlin organisieren.“
    Marcus traute seinen Ohren nicht. Er spürte, wie seine Augen groß wurden. 
    „Zur Sicherheit möchte ich Euch mit einem Sender ausstatten. Dabei stelle ich natürlich auch eine Bedingung.“
    Marcus fehlten die Worte, damit hatte er im Leben nicht gerechnet. Er nickte nur.
    „In sechs Tagen müsst“, Stones betonte das letzte Wort sehr deutlich, „Ihr zurück sein. Andernfalls seid Ihr für immer auf Euch allein gestellt.“
    Nicht im Traum hatte er sich ein vergleichbares Angebot vorgestellt. „Einverstanden!“
    „In einer viertel Stunde erwarte ich Euch hier wieder.“ Stones erhob sich. „Bis dahin habe ich alles zusammen.“
     
    Marcus stopfte die wichtigsten Dinge in eine Reisetasche, um genau fünfzehn Minuten später Stones’ Büro erneut zu betreten. Auf Pünktlichkeit legte Stones besonderen Wert und wenn er sich derartig entgegenkommend zeigte, dann sollte Marcus ihn nicht herausfordern.
    „Setzt Euch, Narvalvar.“ Stones wies auf den Bürosessel, der vor dem Schreibtisch stand. Marcus wunderte sich darüber, hatte er doch geglaubt, gleich losfahren zu müssen. In Stones’ Augen erschien ein triumphierendes Leuchten, welches Marcus nicht zu deuten vermochte.
    „Ich hoffe, Ihr wisst meine Sorge um Euch zu schätzen, Narvalvar! Ihr solltet Euch wirklich nicht dagegen wehren.“
    Marcus kapierte die Aussage von Stones nicht. Er wollte doch zurück, warum sollte er sich also sträuben?
    „Nur so sind wir in der Lage, Eure genaue Position zu bestimmen.“ Stones richtete seinen Blick für einen winzigen Moment auf etwas hinter Marcus. „Ich bitte Euch um große Vorsicht.“ Kaum hatte Stones die Worte zu Ende gesprochen, standen plötzlich zu beiden Seiten des Bürostuhls zwei kräftige Männer wie vom Himmel gefallen. Sie packten gleichzeitig Marcus’ Unterarme, die sie auf die Armlehnen pressten. Marcus fühlte sich

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