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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich so gut wie möglich abgeschrubbt hatte, legte er sich ins Wasser und begann zu schwimmen.
    Ich hielt ein wachsames Auge auf ihn, denn er war nicht in der Verfassung, viel zu tun, aber er hörte nach einer Länge wieder auf, als Rosem und Oreg mit Kleidung und Handtüchern auf die Lichtung kamen.
    Ich trocknete mich rasch ab, zog mich an und ließ Kellen dann mit seinem Diener zurück. Es sah aus, als hätten sie viel zu erzählen. Menogue war nicht so groß, dass es ihnen schwerfallen würde, uns andere zu finden, wenn sie bereit waren.
    Es war spät, aber nur wenige im Lager schliefen.
    Die Nachricht davon, was wir versuchten, hatte sich unter unseren Männern verbreitet und zu vielen Dis-kussionen, wenn auch nicht zu Widerspruch geführt.
    König Jakoven war unter uns nicht sehr beliebt, seit Erdrick von seiner Hand gestorben war. Meine eigene Gefangennahme hatte diese Gefühle offenbar noch gefestigt.
    Als ich auf das Hauptfeuer zukam, an dem Duraugh Hof hielt, brachte Tisala mir einen Becher Tee.
    Sie ließ den Blick über mich wandern, als wolle sie sich überzeugen, dass ich noch heil war, dann zog sie sich ohne ein Wort ans Feuer zurück.
    Kellen und Rosem folgten mir kurz darauf. Sauber und in frischer Kleidung sah Kellen besser aus, aber mein Onkel sorgte dafür, dass er sofort eine Holzplatte mit Reisebrot und Käse bekam, als er sich hinsetzte.
    »Ihr glaubt also, Hurog sei der beste Ort, um mich zu beherbergen?«, fragte Kellen. Rosem hatte offenbar keine Zeit verschwendet, nachdem ich die beiden verlassen hatte.
    Mein Onkel nickte. »Selbst wenn Jakoven weiß, dass wir es waren, die Euch herausgeholt haben, wird er erwarten, dass wir Euch nach Iftahar bringen, zu meinem eigenen Besitz, oder zu einem der oransteinischen Adligen, die Euren Bruder unterstützen.«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass Alizon weiß, wohin wir Euch bringen«, sagte Rosem. »Er wird wahrscheinlich noch vor uns dort sein.«
    Kellen runzelte die Stirn, als er Rosem anstarrte.
    »Ja, vielleicht werde ich tatsächlich nach Hurog gehen, Rosem. Es klingt so, als wäre das im Augenblick das Beste. Aber wenn ich gehe, dann nicht, weil man mich dorthin bringt.« Der verängstigte Gefangene, der zitternd im Wasser gestanden hatte, hatte sich in einen Mann verwandelt, der als Angehöriger des Königshauses aufgewachsen war.
    Geschmiedet und gehärtet, dachte ich erfreut.
    »Es gib Probleme in Hurog«, sagte Tosten. »Ihr solltet wissen, dass die Burg noch nicht vollständig wieder aufgebaut wurde. Wenn der König entdeckt, wo Ihr seid, werden die Mauern ihn nicht fernhalten können.«
    Oder zumindest die Tore werden es nicht, dachte ich und erinnerte mich daran, wie wenig Zeit es Jakovens Männer gekostet hatte, sie zu öffnen.
    Plötzlich lächelte Kellen. »Ich muss zugeben, ein Grund, wieso ich nach Hurog gehen möchte, besteht darin, dass ich es gerne einmal sehen würde.« Er wandte sich mir zu. »Rosem hat mich über die Dinge informiert, und ich habe viel darüber gehört, was geschah, als Ihr die Burg über den Vorsag einstürzen ließet.«
    »Es könnte möglich sein«, sagte Duraugh bedächtig, »dass wir viele der Adligen von Shavig hinter Eure Standarte bringen können, während Ihr Euch in Hurog aufhaltet. Wenn der Hurogmeten Euch folgt, dann werden auch sie es tun.«
    »Ihr geht also davon aus, dass ich den Thron haben will?«, fragte Kellen mit einer Spur von Bitterkeit.
    Alle erstarrten - selbst Tisala, die sich aus dem Gespräch herausgehalten und nur Tee getrunken hatte, verharrte mit der Tasse am Mund.
    »Nein«, erwiderte ich scharf, als es aussah, als wolle sonst niemand etwas sagen. »Wir nehmen an, dass Ihr tun werdet, wozu Ihr geboren wurdet: Euer Volk zu schützen, nachdem Jakoven bei dieser Aufgabe versagte. Aber wenn Eure Zeit im Asyl Euch zum Herrschen untauglich gemacht hat, wäre es mir lieber, wenn Ihr Euch jetzt gleich zurückzieht, als dort weiterzumachen, wo Euer Bruder angefangen hat.«
    Oreg starrte in die Nacht und lächelte ins Nichts.
    Rosem hatte die Hand am Schwert und wäre zwischen uns getreten, hätte Kellen ihm nicht eine Hand auf die Schulter gelegt. «Frieden, alter Freund. Er hat recht.« Er nickte mir respektvoll zu. »Wenn man in einer Zelle eingeschlossen ist«, sagte er, »ist es viel zu einfach zu vergessen, wofür man gekämpft hat.
    Ich möchte allerdings, dass alle hier begreifen, was uns bevorsteht. Statt Ungerechtigkeit wird es Krieg geben. Bürgerkrieg. Bruder wird gegen Bruder

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