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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschaffen. Die unheimliche, graugrüne Düsternis schwand auch am läge nicht. Selbst das Licht der Sommersonne sickerte iinr spärlich durch das Geäst der Bäume, so blieb der Untergrund auch in den heißen Monaten feucht.
    Noch wuchsen die Mauern oder Ruinen nicht aus dem Düster hervor. Marek ging weiter, er quälte sich, es war an seinen scharf ausgestoßenen Atemzügen zu hören. Vor den Lippen stand die Luft als Nebel. Es war lausig kalt in der Höhe, und der Wind peitschte die Bäume.
    Die Kirche der schweigenden Münder!
    Immer wieder dachte Marek über diesen Begriff nach. Es wunderte ihn, daß er davon noch nichts gehört hatte, gab aber gleichzeitig zu, daß er dieses Land nicht bis in jeden Winkel kennen konnte. Es war zu groß, zu geheimnisvoll.
    Noch eine große Kurve schlug der schmale Weg. Ein breiter Linksbogen, und Marek fühlte mit dem sicheren Instinkt eines Jägers, daß sich hinter dieser Kurve das Ziel befinden mußte.
    Er hatte sich nicht getäuscht.
    Zwar war der Wald nicht völlig verschwunden, er kam ihm allerdings schon vor, als hätte eine gewaltige Sense einen Teil der Bäume gekappt. Die Sicht war besser geworden, und Mareks Blick fiel tatsächlich auf ein dunkles, abweisend wirkendes Gemäuer, das sich gegen das Grau des wolkigen Himmels wie eine gespenstische Zeichnung abhob. Der Pfähler blieb stehen.
    Er war ein Mensch wie alle anderen auch. Kannte Freude, Leid und Furcht. Dieses alte Kloster mit seiner Kirche flößte ihm Unbehagen ein. Er spürte, daß der ureigenste Geist das Gemäuer verlassen hatte und hinter den Steinen etwas Schreckliches hauste.
    Große Zerstörungen konnte er nicht entdecken. Hänle hatte ja davon gesprochen, daß dieses Kloster noch bis vor kurzem bewohnt gewesen war, demnach hatte es noch nicht verfallen sein können. Wenn Dracula II sich einen Stützpunkt einrichten wollte, war er hier an der richtigen Stelle. Die Burg des echten Vlad Dracula kam nicht in Frage. Sie war zu einer Touristenattraktion geworden, aber Kloster und Kirche lagen günstig und gleichzeitig gut versteckt. Er ließ seinen Blick in die Flöhe gleiten, wo düstere Wolken über die Mauern hinwegsegelten. Dazwischen glaubte er, Schatten zu sehen, die ihn an gewaltige Fledermäuse erinnerten, aber das war wohl mehr eine Halluzination.
    Die hohe Frontseite der Kirche deckte die Gebäude des Klosters gegen eine Entdeckung hin ab. Das traf sich günstig, weil Marek sich zunächst in der Kirche umschauen wollte, denn dort mußte die echte Heiligenfigur zu finden sein.
    Er bewegte sich vorsichtig auf das Portal zu. Unter seinen Füßen umwuchs feuchtes Moos einen steinigen Belag. Erst jetzt fiel Marek auf, daß sich kein Kreuz mehr auf dem Kirchturm befand. Mallmann hatte sie zu einer heidnischen Stätte gemacht.
    So wie der Pfähler sich fühlte, mußte es auch Jonathan Harker ergangen sein, als er sich zum erstenmal der Burg des Grafen Dracula genähert hatte, von Bram Stoker, dem Autor des Dracula-Romans, hervorragend beschrieben.
    Marek blieb vor dem Portal stehen. Bevor er das Kirchenschiff betrat, schaute er sich noch einmal um.
    Zwischen den Bäumen stiegen Dunstschleier auf.
    Die mächtige Klinke zeigte einen feuchten Glanz. An ihrer Unterseite hingen die Tropfen wie blasse Tränen. Marek wischte sie ab, als er die Klinke umfaßte, sie nach unten bog, den Druckpunkt erreichte und sie nach innen aufstieß.
    Was würde ihn erwarten? Lauerten die Blutsauger bereits auf ihn?
    Hielten sie ihn unter Kontrolle? Waren sie ihm als heimliche Schatten vielleicht gefolgt?
    Alles konnte eintreffen, war möglich, aber auch das Gegenteil davon. Nein, ein Dom war es nicht, aber eine mächtige Kirche mit sehr hoher Decke und langen Rundbogenfenstern, deren Glas einen bunten Schimmer zeigte. Wie bei einem Puzzle setzten sich die farbigen Glasstücke zu Motiven zusammen. Sie bildeten zumeist Personen, Heilige, die verehrt wurden.
    Kein fremder kaut drang dem einsamen Frantisek Marek entgegen, als er den Fuß über die Schwelle der Kirche setzte. Nur das schleifende Geräusch seines eigenen Schrittes hörte er und schnupperte die feuchte Kühle, die gleichzeitig von einem anderen Geruch überdeckt wurde, mit dem Marek zunächst nichts anfangen konnte.
    Dann fand er heraus, daß es sich um ein Konglomerat [2] aus Moder und Weihrauch handelte.
    Diese Zusammenstellung irritierte ihn. Moder und Weihrauch. Das paßte zusammen wie Feuer und Wasser, aber bei einem Supervampir wie Mallmann durfte man sich

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