Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
Vom Netzwerk:
gewöhnlichen Mann zu tun. Seien Sie vorsichtig.«
    »Ich werde mehr als vorsichtig sein, Professor, aber es ist nicht der Mann, der mir Sorgen macht. Es sind seine fliegenden Freunde.«
    Es war halb vier, als Sanchez langsam den steilen Feldweg hinaufging, der zum Haus führte.
    Der Wagen stand in der Talsenke bei der Abzweigung. Er hatte überlegt, ob er ihn verbergen solle. aber das hätte die Geschichte fragwürdig gemacht, die er sich ausgedacht hatte. Wenn man ihn nach dem Grund seines Kommens fragte, würde er sich als Angestellter des staatlichen Büros für Statistik ausgeben, der für eine allgemeine Erhebung einige Fragen zu stellen hatte. Wie viele Menschen in diesem Haus lebten, wie viele Kinder, in welchem Alter, et cetera. Sanchez wußte, daß es ein wenig seltsam erscheinen mußte, wenn ein kleiner Umfragehelfer im Cadillac vorfuhr, aber der Wagen stand weit weg im Tal und wäre von der Höhe kaum zu erkennen, Außerdem täuschte er sich nicht darüber, daß eine erfundene Geschichte, egal wie gut ausgedacht sie sein mochte, wenig Eindruck auf einen vielfachen Mörder machen würde, der gerade eine Million Dollar kassiert hatte.
    PRIVATBESITZ, KEIN DURCHGANG.
    Sanchez blieb vor dem Schild stehen, dann zuckte er mit der Schulter und setzte seinen langsamen Aufstieg fort. Es war schon das dritte Schild dieser Art, das er seit der Abzweigung gesehen hatte. Die lange, doppelläufige Schrotflinte, die ihm ins Gesicht starrte, als der Weg um eine dichte Buschinsel bog, war nicht mit einem Achselzucken abzutun.
    Der Mann, der die Flinte hielt, war groß und mager. Er trug einen langen weißen Laboratoriumsmantel und einen entschlossenen Ausdruck zur Schau, als sein Daumen beide Hähne spannte.
    »Die Schilder stehen da nicht zum Spaß. Oder ist es möglich, daß Sie nicht lesen können?«
    »Ich lese ganz gut, danke. Aber ich habe meine Arbeit zu tun.«
    »Und was für eine Arbeit könnte es sein, die das Herumschnüffeln auf privatem Besitz erfordert?«
    Da war schon die Frage. Sanchez erklärte seine Rolle und sagte, er müsse alle Haushalte in der Gegend besuchen, da die Erhebung unvollständig sein würde, wenn er welche ausließe. Er beäugte die Schrotflinte und fügte hinzu: »Ich nehme an, ich kann die Fragen auch hier draußen stellen, wenn Sie das vorziehen.«
    »Eine Umfrage?« Der Daumen tippte zögernd auf die gespannten Hähne.
    »Richtig. Für das statistische Amt bei der Regierung.«
    »Wenn das so ist, wo haben Sie Ihren Erhebungsbogen? Ich habe noch nie einen Meinungsforscher oder Umfragestatistiker ohne Fragebogen oder Listen gesehen.«
    »Ich habe die Unterlagen im Wagen, unten an der Straße. Ich mache meine Eintragungen dort. Wir haben festgestellt, daß es die Leute irritiert und befangen macht, wenn sie sehen, daß wir ihre Antworten aufschreiben. Und tatsächlich sind die Fragen, die ich Ihnen zu stellen habe, sehr einfach und gering an Zahl.«
    »Irgendwie sehen Sie nicht wie jemand aus, der herumgeht und Erhebungen für die Statistik macht. Ich habe nicht das Gefühl, daß ich Ihnen glauben kann. Haben Sie einen Ausweis bei sich?«
    »Sie sind – äh – sehr scharfsichtig, Sir.« Sehr klug von dem alten Mann war auch die Art und Weise,
    wie er Distanz hielt. Sanchez sah keine Möglichkeit, die Schrotflinte zu erreichen, bevor beide Läufe große Löcher in seine Brust blasen konnten. »Tatsächlich ist diese Sache mit der Umfrage bloß ein Türöffner. In Wirklichkeit verkaufe ich eine Enzyklopädie.«
    »Wir brauchen keine Enzyklopädien.«
    »Ah, aber es gibt jetzt eine neue fünfundzwanzigbändige Ausgabe, von der die ersten sechs Bände bereits erschienen sind. Ein Jahrhundertwerk, das neue Maßstäbe setzt und durch die geplanten Nachtragsbände niemals an Aktualität verlieren wird. Wir können Ihnen diese einmalig schöne und wertvolle Ausgabe jetzt noch zu einem besonders günstigen Subskriptionspreis anbieten. Wenn Sie mit mir zu meinem Wagen kommen wollen, zeige ich Ihnen gern einige Bände . ..«
    »Ich sagte ...«
    »Sie brauchen keine Enzyklopädie, ich weiß«, sagte Sanchez beschwichtigend. »Nun gut. Ich weiß, wann ich es mit einem Kaufwiderstand zu tun habe, den ich nicht überwinden kann.« Er seufzte tief. »Also werde ich mich wieder verabschieden. Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Warten Sie«, sagte der alte Mann. »Ich glaube nicht, daß Sie jetzt schon gehen werden.«
    Sanchez’ Gesicht nahm einen besorgten Ausdruck an. »Sir?«
    »Ziehen Sie Ihre

Weitere Kostenlose Bücher