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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Eindruck, daß ich ein Vampir bin?«
    »Ja.«
    Ein unheiliges Feuer loderte in Draculas Augen, als sie sich auf Harmon richteten. »Nun, Professor? Was ist Ihre Entscheidung? Obwohl ich den Begriff Vampir für meine Person ablehne, wie Sie wissen, würden dieser Mann und seine Oberen, denen er seine Erlebnisse mitteilen wird, eine solche Unterscheidung als bloße Haarspalterei ansehen.«
    Harmon nickte. »Ich stimme Ihnen zu, Graf. Aber er darf nicht getötet werden. Sie haben die Fähigkeit, ihm die Erinnerung an seine Erlebnisse in diesem Haus zu nehmen, ohne ihm anderweitig zu schaden. Und das werden Sie tun! «
    »Ich will sein Blut, Harmon! «
    »Versuchen Sie es, und ich bewege den kleinen Hebel, der den Splitter in Ihr Herz treibt. «
    »Eines Tages, Harmon ...«
    »Aber jener Tag ist nicht heute, Graf Dracula. Nun, wollen Sie so freundlich sein, Kommissar Navarre seine Instruktionen zu geben?«
    »Sie lassen mir keine andere Wahl, Professor. Aber merken Sie sich eins: heute abend werde ich eine Mahlzeit nach meinem Geschmack halten, und Sie werden mich nicht daran hindern!«
    »Suchen Sie den Meister der Fledermäuse und tun Sie, was Sie nicht lassen können«, sagte Harmon. »Aber keinen anderen, ich rate Ihnen gut... Übrigens, mir fällt eben ein, daß ich diesem Mann ein paar Fragen stellen wollte.«
    Das Gesicht des Grafen, nun wieder menschlich, entspannte sich. »Fragen Sie.«
    Innerhalb der folgenden Minuten gewann Harmon ein Bild von Navarres Aktion – einschließlich der Tatsache, daß sein Telefonkabel unterbrochen worden war. Seine Befürchtung, daß Navarre nicht allein gekommen war und andere in der Nähe des
    Hauses warteten, erwies sich somit als unbegründet; Navarre hatte diese Unternehmung auf eigene Faust durchgeführt.
    Nun war Dracula an der Reihe. Seine Instruktionen waren knapp und sachlich. Navarre würde alles vergessen, was er im Keller gesehen hatte. Er würde sofort das Haus verlassen und in seinen Wagen steigen. Er würde nach New York zurückkehren und seinen Besuch im Haus des Professors vergessen, sobald er die Schnellstraße erreichte.
    »Aber bevor Sie« gehen, werden Sie noch etwas tun«, unterbrach Harmon. »Sie werden die Telefonleitung wieder anschließen.« Trotz der Schmerzen, die ihn peinigten, schmunzelte der Professor. »Handwerker sind heutzutage nicht leicht zu kriegen.«
    Der Graf hatte keinen Sinn für diese Art von Humor. »Ich habe hier genug Zeit vergeudet.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Graf -«, Harmons Stimme hatte einen warnenden Unterton.
    »Kümmern Sie sich um Ihre Wunden, Harmon. Ich werde mich um den kümmern, der sie verursacht hat.«
    Der schwarze Cadillac stand in einer stillen Parkstraße, keine zweihundert Meter von der Villa des Bürgermeisters entfernt, aber von dieser und dem Polizeiaufgebot ringsum durch Anlagen mit Büschen und hohen Bäumen getrennt. Adrian Abelard saß im geräumigen Fond, neben sich ein paar Zeitungen, auf dem Schoß einen Block mit liniertem Papier und einen Klebestift, in der rechten Hand eine Schere. Die Vorhänge an den Seitenfenstern und an der Heckscheibe waren zugezogen und verschafften ihm ein gewisses Maß an Abgeschiedenheit, während er geschäftig Wörter und Buchstaben aus Überschriften schnitt und zu einem neuen Text zusammensetzte. Mehrere Zeilen waren schon fertig, und die Arbeit ging ihm gut von der Hand. Wenn
    er ein neues Wort brauchte, griff er zu den Zeitungsseiten, überflog die Titel und Zwischentitel und fand meistens schon nach kurzer Suche die geeigneten Silben und Buchstabenkombinationen, aus denen er es bilden konnte. Dann kam die Arbeit mit der Schere und das Zurechtlegen auf dem obersten Blatt des linierten Blocks. Er summte zufrieden vor sich hin, als er in einem Zwischentitel das Wort .Harmonie’ entdeckte. Das war besser als die zusammengestoppelten Einzelbuchstaben, die er nun vom Block wischte. Er schnitt das Wort aus und nahm ihm die beiden letzten Buchstaben, dann legte er es an den freien Platz. Fein.
    Nun konnte er mit dem Aufkleben beginnen. Das war eine Arbeit, die ihn zehn Minuten kostete, aber er hatte es nicht eilig. Als er fertig war, hielt er das fertige Kunstwerk unter die Lampe der Fondbeleuchtung und las den Text noch einmal durch. Die Botschaft war kurz und bündig, aber das paßte zu einem Mann, der es ernst meinte.
    Der Versuch, mich zu hintergehen, hat Harmon das Leben gekostet und wird die Stadt weitere 500 000 Dollar kosten. Auch dem Bürgermeister wird eine Lehre

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