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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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stehen. Er war nicht in der Lage, einen weiteren Schritt zu tun.
    Wieder gab es eine unsichtbare Schranke, ein unüberwindbares Hindernis.
    In dem Flugzeug befand sich der Sarg, in dem der Satan lag, der Gefürchtetste unter den Gefürchteten. Er mußte ihn zerstören. An einen fairen Kampf dachte Ka-Zadok schon längst nicht mehr. Der Sohn des Drachen war mächtiger, als er angenommen hatte. Die Frau hatte recht, die Uralten hatten ihn hintergangen. Sie hatten ihm nicht geholfen. Warum sollte er sich dann ...
    Der Gedanke erstarrte in seinem Gehirn. Warum hatten sie ihm jegliche Hilfe verweigert?
    Damals, als er in Harmons Haus Qua Siems Träumenden in ein haariges, zottiges Untier verwandelt hatte, hatten sie ihm geholfen. Als er vor der Kristallkugel gekniet hatte, hatten sie ihm Kraft eingegeben, und die Frau hatte nichts gegen das Untier unternehmen können. Erst als der Drachensohn aufgetaucht war, hatten sich die Uralten zurückgezogen, und das Untier war zerstört worden. Damals hatten sie ihm geholfen. Warum jetzt nicht?
    Und dann wußte er die Antwort auf seine Frage.
    Sie waren nicht in der Lage dazu. Sie konnten ihm nicht helfen, sie konnten ihm aber auch nicht schaden. Zumindest dann nicht, wenn er nicht in der Nähe der Kristallkugel war.
    Er stieß ein Lachen aus. Sollten sie doch fordern und drohen, die Lagerstätten des Goldes waren für ihn nicht mehr interessant. Ihn interessierte nur noch die Vernichtung seines Feindes.
    Aber da war das Hindernis. Ka-Zadok setzte seine geistigen Kräfte der Reihe nach ein. Das Hindernis war so stark, daß er nicht dagegen ankam. Es sei denn ...
    Jeder, der ein Meister der magischen Künste ist, weiß, daß die jeweilige Kraft, die ein Zauberer besitzt, begrenzt ist. Wenn sie zum Beispiel in Anspruch genommen ist, um eine Illusion aufrechtzuerhalten, wird sie um den Anteil verringert, der im Moment eingesetzt ist.
    Ka-Zadoks Blick glitt über den Palast. Im nächsten Augenblick war der Palast verschwunden. Es hatte ihn nicht viel von seiner Kraft gekostet, den Palast aufrechtzuerhalten, aber trotzdem.
    Er wandte sich wieder der unsichtbaren Mauer zu, die sich zwischen ihn und das Flugzeug geschoben hatte. Ein Lichtstrahl schoß aus seiner Stirn.
    Er zerschellte.
    Ka-Zadok grinste.
    Die Mauer hatte dem Angriff widerstanden. Beim zweiten würde sie in sich zusammenbrechen. Nämlich deshalb, weil die Frau dann mehr von ihrer Kraft einsetzen müßte, als ihr noch verblieben war.
    Cam nahm das, was Ktara ihm gab. Er sah es erstaunt an. Weder er noch der alte Priester hatten gesehen, was sie in einer Ecke des Tempels getan hatte. Als sie jedoch wieder zu ihnen gekommen war, hatte sie es bei sich gehabt.
    »Und was mache ich damit?« fragte Cam.
    »Allein der Anblick wird Ka-Zadok schon in größte Verwirrung bringen«, antwortete Ktara. »Auf die Spitze des Berges müssen Sie steigen. Ich habe das Gefühl, daß .. .« Sie brach mitten im Satz ab. »Der Palast!« rief sie. »Der Palast ist verschwunden. Auch die Soldaten gibt es nicht mehr. Ka-Zadok versucht... Horcht!«
    Diesmal wußte Cam sofort, was es bedeutete.
    »Eine Lawine!« rief der alte Priester. »Der Tempel wird unter den Schneemassen erdrückt und begraben werden.«
    »Nein«, sagte Ktara. Ihre Stimme klang besorgt. »Ich kann meinen Schutz über den Tempel legen. Aber damit bin ich schachmatt gesetzt.«
    »Was heißt das?« fragte Cham.
    »Das ist ein Ausdruck, den man beim Schachspielen benutzt, Mr. Sanchez.«
    »Das weiß ich selber, aber was wollen Sie damit sagen?«
    »Daß Ka-Zadok diese Schlacht gewonnen hat«, antwortete Ktara.
    »Und damit auch den Kampf?« fragte Cam.
    »Darüber bin ich mir nicht sicher«, flüsterte die Frau.
    Cam legte ihr eine Hand auf den Arm. »Dann nennen wir es doch lieber bloß Schach.«
    12.
    Harmon hielt die Augen geschlossen und biß sich so fest auf die Zähne, daß es schmerzte. Er konzentrierte sich auf den Schmerz, um sonst nichts zu fühlen – und um nichts zu hören.
    Er war am Rande des Wahnsinns.
    Das Scheusal mit dem stinkenden, heißen Atem konnte nur noch um Haaresbreite von ihm und seinem Rollstuhl entfernt sein. Die Eiszapfen nur noch um Haaresbreite von seinem Kopf und seinen Schultern.
    Harmon wagte nicht, auf die Uhr zu sehen. Wieviel Zeit war verstrichen, seit der Mongole verschwunden war? Hatte sich die Dunkelheit schon auf diese Wüste aus Eis und Schnee gesetzt? Auf diese Stätte des Grauens?
    Dreimal hatte er inzwischen die Augen geöffnet, und

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