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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Wenn du nicht gehorchst, dann töte ich sie, deinen Freund und den alten Priester.«
    »Ich sage dir gar nichts«, entgegnete Ktara. »Außerdem kannst du weder meinen Freund noch den alten Priester töten. Sie stehen unter meinem Schutz.«
    Der Mongole lächelte. »So? Dann wollen wir einmal sehen.«
    Er zog das Schwert, das ihm am Gürtel hin, aus der Scheide. Qua Siem folgte der Bewegung mit dem Blick, aber genau wie Ktara und Cam rührte er sich nicht von der Stelle. Ka-Zadok überlegte, wen er zuerst köpfen sollte. Er entschloß sich für den jungen respektlosen Mann.
    »Du bist ein Kämpfer«, sagte er. »Du hast den Stahl meiner Soldaten bezwungen, stehe auf und sieh zu, ob du den Stahl meines Schwerts bezwingen kannst.«
    Cam Sanchez ließ den Blick vom Schwert des Zauberers auf dessen Gesicht gleiten. »Ich sehe nicht ein, warum ich aufstehen soll«, erwiderte er.
    Mit einem Wutschrei schwang Ka-Zadok das Schwert durch die Luft und wollte Cams Kopf von den Schultern trennen. Ein paar Zentimeter vor dem Hals seines Kopfes schien die Klinge jedoch auf einen Widerstand zu treffen.
    Mit einem Laut, der sich wie ein Glockenschlag anhörte, zerbrach die Klinge in vier bizarre Stücke.
    Ka-Zadok ließ den Griff des Schwerts auf den Boden fallen. Er machte eine spöttische Verbeugung vor Ktara.
    »Deine Kräfte reichen aus, Physisches abzuwehren«, sagte er. »Ich möchte wissen, was sie gegen andere Methoden auszurichten vermögen.«
    Seine Augen wurden schmal. Ein Strahl violetten Lichts schoß aus seiner Stirn und löste sich kurz vor Qua Siem in nichts auf.
    Ka-Zadok fuhr herum, den Blick auf Cam gerichtet. Wieder ein violetter Lichtstrahl, wieder aufgelöst, bevor er sein Ziel erreichte.
    Ka-Zadok stand da wie ein geprügelter Hund.
    Ktara lachte. »Ein weiterer Versuch?« fragte sie.
    »Ich kann dich nicht besiegen!«
    »Und ich will es nicht versuchen«, antwortete Ktara. »Jemand mit viel größeren Kräften als meinen wird das heute nacht tun.«
    »Größer als deine?«
    »Viel größer. Das hast du nicht gewußt, Ka-Zadok, oder? Was die Macht deines Feindes anbelangt, so haben sie dich angelogen. Oder sie haben dir zumindest verschwiegen, wie sehr du ihm unterlegen bist.«
    Ka-Zadoks Augen leuchteten auf vor Zorn. »Ich kenne deine Schwäche!« schrie er. »Ich weiß Bescheid!«
    Mit diesen Worten riß sich der Zauberer das lederne Wams auf der Brust auf. Der Schein der Kerzen spiegelte sich in dem silbernen Kreuz, das er um den Hals trug.
    »Weiche!« brüllte er und hielt das Kreuz auf Ktara gerichtet.
    Die Frau lächelte. »Das Symbol hat keinen Einfluß auf mich«, sagte sie ruhig.
    »Aber auf ihn hat es Einfluß«, schrie Ka-Zadok. »Und noch etwas !«
    Er stieß den Tisch mit einem Fußtritt um und riß ihm ein Bein aus. Triumphierend hielt er es in die Luft.
    »Das hier wird meinem Zweck dienen!« sagte er mit etwas beherrschter Stimme.
    Mit dem Tischbein bewaffnet verließ er den Tempel. Es lief an einem Ende spitz zu.
    Cam sprang auf. »Der Professor!« rief er. »Was ist mit dem Professor passiert?«
    »Ich werde versuchen, ihm zu helfen. Sie müssen jetzt etwas anderes tun.« Ktara deutete auf die Sauerstoffmaske. »Die brauchen Sie und etwas Warmes zum Anziehen und noch etwas.«
    Cam griff automatisch nach dem Revolver.
    »Ich habe nicht die Waffe gemeint«, sagte die Frau.
    Cam hörte ihre Worte kaum. Er starrte auf die offene Tür.
    Der Priester hatte denselben Gedanken wie Cam, und er sprach ihn auch aus. »Der Tag geht langsam zur Neige«, bemerkte er, »nur zu langsam.«
    »Vielleicht kann ich dagegen auch etwas tun«, sagte Ktara.
    Ka-Zadok sah mit gerunzelter Stirn in den Himmel hinauf. Das Tageslicht schwand, dabei war es doch noch nicht an der Zeit. Die Frau konnte doch nicht die Kraft haben, den Lauf der Sonne zu beeinflussen.
    Wie er, konnte sie Illusionen hervorrufen, zum Beispiel Gewitterwolken, die die Sonne verfinsterten. Er mußte sich beeilen. Und wieder hatte er das Gefühl, ein Versager zu sein. Falls er versagte – er mochte nicht daran denken, was ihm dann drohte. Er mußte sich beeilen.
    Das spitz zulaufende Tischbein in der linken Hand, die rechte über dem Kreuz zur Faust geballt, lief der Mongole mit großen Schritten durch den Schnee. Das Flugzeug war nicht weit entfernt, aber als er es fast erreicht hatte, war der Himmel bereits blauschwarz. Der Sturm, der aufkam, würde fürchterlich sein.
    Ein paar Meter vor der offenen Kabinentür blieb Ka-Zadok plötzlich

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