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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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nicht. Aber ich will verdammt sein, wenn ich zulasse, dass du sie von hier vertreibst. Sie ist glücklich hier. Sie fühlt sich hier sicher. Genau wie ihre Tochter. Also bleiben sie beide.«
    »Du kennst dieses Weib kaum, und trotzdem beschützt du sie wie …«
    »Pass auf, wie du von ihr sprichst, Bruder!«
    Gwenvael sah Éibhear an, der während dieses Gesprächs überraschend still gewesen war. Am Gesichtsausdruck seines kleinsten Bruders konnte er erkennen, dass ihm der Verlauf des Gesprächs genauso wenig gefiel. Sie mochten in seiner Familie vielleicht nicht sehr gut miteinander auskommen, aber sie beschützten sich immer gegenseitig. Gwenvael würde es gar nicht gern sehen, wenn eine Frau zwischen ihnen stünde.
    »Dies ist mein Königreich, Briec«, knurrte Fearghus. »Ich rede von ihr, wie ich will.«
    »Sie bleibt.«
    »Sie geht.«
    »Vielleicht«, schaltet sich Éibhear nun doch ein, »sollten wir die Frauen fragen.«
    »Warum sollten wir das tun?«, fragten ihn die beiden Älteren im Chor.
    Éibhear wies mit dem Kopf zur Seite. »Weil sie da gerade kommen.«
    Alle vier blickten zu dem holprigen Pfad hinüber, der durch den Wald führte. Sie sahen Annwyl auf ihrem rabenschwarzen Schlachtross Violence und Talaith auf einer viel kleineren Stute, die Gwenvael nicht kannte. Das überraschte kaum: Annwyl hatte ihn dabei ertappt, als er Violence verspeisen wollte – die braune Stute war ihm wohl weniger verlockend erschienen.
    Die Frauen ritten langsam zwischen den Bäumen hindurch und unterhielten sich leise. Talaith sah sie als Erste. Nun, eigentlich schien sie Briec zu sehen, bevor sie einen von den anderen sah. Das war wiederum auch wenig überraschend, genauso wie der Umstand, dass ihr Pferd scheute und sie fast abwarf.
    Violence dagegen war inzwischen ganz gut an Drachen gewöhnt.
    Annwyl sah die Brüder und kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Ich frage mich, was hier los ist?«, rief sie aus.
    »Nichts, was dir Sorgen machen müsste, Gefährtin.«
    »Tatsächlich?« Annwyl lenkte ihr Pferd näher heran, während Talaith Mühe hatte, ihre scheuere Stute zu bändigen. Sie machte das aber gar nicht schlecht.
    »Warum glaube ich dir das bloß nicht … Gefährte ?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht, weil hier in letzter Zeit so viel gelogen wird?«
    »Ich habe dich nie angelogen, Fearghus.«
    »Du hast mir nicht die Wahrheit gesagt.«
    »Weil ich wusste, dass du dich so verhalten würdest. Und wenn es hier um Talaith geht – sie bleibt. Genau wie ihre Tochter. So lange, wie ich es sage.«
    »Wir regieren dieses Königreich gemeinsam, erinnerst du dich daran?«
    »Dein Aufgabenbereich sind Drachen. Menschen sind meiner.«
    »Sie hat versucht, dich umzubringen, Annwyl!«
    »Dein Vater auch, und dennoch ist er hier zum Essen willkommen.«
    Gwenvael prustete. »Jetzt hat sie dich, Bruder.«
    Fearghus’ Schwanz traf ihn so hart an der Schnauze, dass er einen Moment lang buchstäblich Sterne sah.
    »Au! Was sollte das denn?«
    »War ein Versehen.«
    Annwyl ritt zu Fearghus hinüber. »Vertraust du mir nicht mehr, Fearghus?«
    »Doch, natürlich …«
    »Dann vertrau mir auch jetzt.«
    Die beiden starrten sich lange an, dann streckte Annwyl schließlich die Hand aus und strich über Fearghus’ Hals. »Geh ein Stück mit mir, Fearghus.«
    Er nickte, und schweigend gingen die beiden davon. Briec ging auf Talaith zu, aber seine Drachengestalt war anscheinend zu viel für ihr Pferd. Die Stute wich zurück, warf Talaith ab und stürmte in den Wald.
     
    Talaith wartete, bis sie wieder atmen konnte, bevor sie mit Mühe ihre Augen öffnete. Sie hatte allerdings nicht erwartet, drei Drachenschnauzen zu sehen, die auf sie hinabstarrten.
    Wie in einem Albtraum.
    »Sie atmet!«
    »Natürlich tut sie das. Ihr ist nur kurz die Luft weggeblieben.«
    Jetzt war es so weit – sogar meine Albträume drehen durch .
    Talaith setzte sich auf. Es war sehr schwer, nicht zusammenzuzucken, als die Schnauzen sie streiften.
    »Könntet ihr bitte alle ein bisschen zurückgehen? Ihr bedrängt mich.«
    »Entschuldigung, M’lady.«
    Sie grinste Éibhear an. »Dass du mich ständig so nennen musst, Éibhear!«
    »Mir kommst du wie eine Lady vor.«
    »Das liegt nur daran, dass sie schon zu lange mit Annwyl unterwegs ist«, witzelte Gwenvael.
    Talaith packte je eine Kralle der beiden jüngeren Brüder – sie konnte sie kaum mit ihrer ganzen Hand umgreifen – und ließ sich von ihnen hochziehen. Jetzt stand sie vor Briec. Er war noch

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