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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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tragen. »Lord Albrecht.« Sie legte ihre Zeichnung vorsichtig auf den Boden. »Ist alles in Ordnung?«
    »O ja, ja.«
    »Hast du alles, was du brauchst? Sind die Zimmer zufriedenstellend?«
    »Oh, sie sind wunderbar. Und so groß.«
    »Unser Gästehaus ist wegen seiner Größe bei unseren Besuchern ziemlich beliebt.« Und weil es bedeutete, dass die königlichen Besucher nicht bei jeder Mahlzeit Rhis Sippe ertragen mussten. Ihr Vater und dessen Brüder waren nicht besonders nett zu menschlichen Königen: Morgens knurrten sie sie an, und an den Abenden ignorierten sie sie größtenteils. Doch es war Annwyl die Blutrünstige, Rhis Tante und Menschenkönigin der Südländer, die es beinahe unmöglich machte, königlichen Besuch, ob menschlichen oder anderen und egal wie lange, in der Burg der Königin zu haben. Sie hatte wenig Geduld mit Außenstehenden, traute wenigen, und wenn sie drohte, jemandem den Kopf abzuschlagen, meinte sie das oft ernst. Daher hatte Rhis Tante Dagmar ein großes Gästehaus auf der Insel Garbhán bauen lassen. Es war eine kleine Burg, die mit eigenen Bediensteten und menschlichen Wachen ausgestattet war. Seit das Haus fertig war, reisten königliche Gäste nicht mehr so ungern für wichtige Treffen mit ihrer Königin in die Dunklen Ebenen. Das konnte Rhi gut verstehen.
    »Die Königin findet, Besucher sollten viel Platz haben.«
    Albrecht nickte und blickte in die Ferne. Rhi wartete. Es hatte keinen Sinn, ihn zu drängen.
    »Ich wollte dich nicht unterbrechen«, sagte er schließlich.
    »Ach, das hast du nicht. Ich habe nur gezeichnet. Ich komme gerne hier heraus, wo es ruhig ist. Im Haus ist es manchmal so hektisch.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Als ihm nichts mehr einzufallen schien, soufflierte sie: »Möchtest du ein bisschen hier bei mir bleiben?«
    »Ähm … ja. Ja, gerne.«
    Er kam ein Stück auf sie zu, blieb dann aber stehen. Er blinzelte und nahm plötzlich die Arme hinter dem Rücken hervor. Mit einem Blumenstrauß. »Das hätte ich beinahe vergessen. Die sind für dich.«
    »Oh! Die sind wunderschön!« Sie streckte die Hände aus, und Albrecht beugte sich herunter, um ihr den Strauß zu geben, als ein Flammenstrom die üppigen Blüten verkohlte und den armen Jungen zum Schreien brachte wie ein kleines Tier.
    »Was soll das deiner Meinung nach werden, Junge?« Die Stimme von Briec dem Mächtigen hallte durch die Schlucht.
    »Vater!«
    »Sei still, Rhi!«, befahl ihr Vater, der zwischen den Bäumen hervorgestapft kam. Wenigstens war er in seiner menschlichen Gestalt. Sie hatte das unbestimmte Gefühl, dass sich Albrecht in die Hosen gemacht hätte, wenn Briec der Mächtige in seiner silbernen Drachengestalt vor ihm gestanden hätte.
    Ihr Vater zeigte auf den Jungen. »Wie kommst du auf die Idee, du könntest meiner perfekten, perfekten Tochter würdig sein, du wertloser Mensch? Und jetzt geh mir aus den Augen, bevor ich dich fürs Abendessen an einem Spieß rösten lasse!«
    Albrecht hielt sich die verbrannte Hand und rannte davon, während Rhi aufsprang.
    »Ach, Vater!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Wie konntest du?«
    Mit ausdruckslosem Gesicht zuckte ihr Vater die Schultern und fragte gleichmütig: »Wie konnte ich was?«
    Talaith, Tochter der Haldane, saß auf dem großen Tisch im Bankettsaal und schaute einer ihrer Schwägerinnen zu, die vor ihr auf und ab wanderte. Auf dem Fuß folgten ihr wie immer zwei ihrer gut trainierten Kampfhunde.
    »Ich weiß nicht, warum du dich so aufregst«, sagte Talaith noch einmal.
    »Weil ich hätte Nein sagen sollen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich tatsächlich zugestimmt habe!« Dagmar Reinholdt, Stellvertreterin von Annwyl der Blutrünstigen und Kriegsherrin der Insel Garbhán, blieb stehen und wandte sich ihr zu. »Ich hätte Nein sagen sollen.«
    »Hast du aber nicht. Also hör endlich auf, dich zu beschweren und find dich damit ab.«
    Stahlgraue Augen starrten Talaith durch runde Brillengläser an. »Du bist nicht sehr verständnisvoll.«
    »Ich wusste nicht, dass ich dazu verpflichtet bin.« Talaith warf die Hände in die Luft. »Hör zu, ich bin mir sicher, das wird schon. Dein Neffe ist ein Blutsverwandter. Wie schlimm kann er schon sein?«
    »Du hast meinen Vater kennengelernt. Das sollte dir eine Vorstellung geben.«
    »Ich mag deinen Vater.«
    »Was mich unendlich beunruhigt.«
    Talaith nahm Dagmars Hand. »Alles wird gut.«
    »Du hast recht, du hast recht. Kein Grund zur Panik.« Sie zog ihre Hand zurück – Dagmar

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