Dragon Fire
sie Elestrens
versteinerter Umklammerung entriss.
Elestrens Gefolge rannte
auf den Ausgang zu, aber sie trafen auf Briec und Gwenvael, die anscheinend
nicht in der Stimmung waren, sie gehen zu lassen.
Elestren hob die
Klauen. Ein Zeichen der Kapitulation. Eine Bewegung, die ein Cadwaladr selten
machte, die aber eindeutig signalisierte, dass der Kampf vorbei war.
Ragnar landete neben
Keita und sank auf ein Knie.
»Ihr Götter, Keita!«
»Hilf mir auf.«
Sie hob die Klaue, und
er ergriff sie. Fearghus landete auf ihrer anderen Seite und nahm die andere
Klaue. Gemeinsam halfen sie ihr aufzustehen.
Keita beobachtete, wie
Morfyd die Klaue hob und einen Zauber intonierte, während sie ihre Krallen zur
Faust ballte. Elestren ging schreiend auf die Knie, als werde irgendetwas in
ihr zerrissen.
Éibhear schnappte
Morfyds Schultern und versuchte, sie zurückzuziehen, sie aufzuhalten. Doch mit
einer Drehung des Handgelenks schickte diese ihren übergroßen kleinen Bruder in
wirbelndem Flug durch die Höhle, während Ragnar und Fearghus Keita eilig aus
dem Weg zogen.
Talaith wandte den
Blick von Dagmar und der Göttin ab, die sie nicht sehen konnte. Sie hatte ein
Gefühl, als drücke ihr etwas die Brust ab, und das letzte Mal, als sie das
gespürt hatte, hatte Izzy in der Klemme gesteckt. Sie entfernte sich vom Tisch,
ihr Blick schoss hinauf zum oberen Ende der Treppe im Flur. Die Zentaurin stand
dort und sah sie an, und Ebbas ruhiger, aber direkter Ausdruck sagte Talaith
alles, was sie wissen musste.
In Bruchteilen einer
Sekunde war sie über den Tisch hinweggesprungen und rannte zur Vordertür des
Rittersaals hinaus.
Talaith sah die beiden
Blitzdrachen um das Gebäude herumkommen.
»Vigholf!«, schrie
sie. »Meinhard!«
Die beiden blieben
stehen und sahen ihr nach, als sie an ihnen vorbeischoss und durch den
Seitenausgang der Festungsmauer hinaus. Sie war in der Nähe des Waldes, der sie
auf die Westfelder führen würde.
»Mum!«
Sie sah ihre Tochter
auf sich zulaufen – sah, was hinter ihr war. Sie fast eingeholt hatte. Männer,
die keine Menschen mehr waren. Und das konnte nur eines bedeuten.
Kyvich .
»Bleib nicht stehen!«,
schrie Talaith ihr zu. »Lauf weiter!«
Mutter und Tochter
stürmten aneinander vorbei, und Talaith zog den Dolch, den sie immer an den Oberschenkel
geschnallt trug. Sie schnitt einem dieser Irren die Kehle durch, sprang auf
einen Felsblock, stieß sich mit einem Fuß ab und schlitzte einem weiteren die
Kehle auf. Als sie wieder auf dem Boden landete, rannte sie weiter, im
Vertrauen darauf, dass ihre Tochter auf sich selbst aufpassen konnte.
Izzy tat, was ihre
Mutter befohlen hatte, und rannte weiter. Sie rannte, bis sie die Bäume hinter
sich gelassen hatte, und in diesem Augenblick warf sich der Erste von hinten
auf sie und riss sie zu Boden.
Er erwischte sie an
den Haaren, riss ihren Kopf zur Seite und legte seinen Mund seitlich um ihren
Hals. Zähne gruben sich in die Haut. Sie schrie auf, ihre Hand angelte nach der
Klinge, die sie in ihrem Stiefelschaft versteckt trug. Sie hatte die Finger
schon am Griff, als der Mann von ihr weggerissen und ihm der Kopf zerschmettert
wurde, als ein Blitzdrache in Menschengestalt ihn auf den Boden knallte.
Izzy ließ ihr Messer
los und stand auf.
»Izzy!« Sie sah sich
um, als Meinhard ihr eine Axt zuwarf. Sie fing sie auf, wirbelte herum und
hackte auf den nächsten Wahnsinnigen ein. Sie hielt inne, schwang die Klinge
nach oben und schlitzte einen anderen von den Eingeweiden bis zum Hals auf.
Dann hievte sie die Axt hoch und rannte zurück in den Wald.
Sie sah ihre Cousine
und schrie: »Hol die Familie! Hol sie alle! Meinhard! Vigholf! Folgt mir!«
Morfyd kauerte vor der
wehklagenden Kriegerin zu ihren Füßen. »Hast du wirklich gedacht, du kommst
damit davon?«, fragte sie. »Hast du wirklich geglaubt, ich würde dich das mit
meiner Schwester tun lassen?«
Sie hörte jemanden
rufen, jemand schrie ihr zu, dass sie aufhören solle, aber sie konnte nicht.
Nicht, nachdem sie gesehen hatte, was Elestren Keita angetan hatte. Wie sie sie
verletzt hatte. Wie sie ganz kurz davor gestanden hatte, sie umzubringen.
»Sag mir, Cousine, wie
fühlt sich das an?«, fragte sie flüsternd. »Wie fühlt es sich an, wenn ich das
Blut in deinen Adern in Glasscherben verwandle?« Morfyd drückte ihre Faust und
machte damit die Scherben in ihrer Cousine größer. »Würdest du jetzt gerne
schreien? So, wie du versucht hast, meine Schwester zum
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