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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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hörte
die Angst darin und wandte den Blick langsam von Violence ab.
    Sie waren aus dem Wald
gekommen, aber Izzy hatte kein Geräusch gehört. Sie bewegten sich wie der Tod.
Und doch waren es so viele, dass Izzy sie nicht einmal zählen konnte. So etwas
wie sie hatte sie nie zuvor gesehen.
    Tierhäute und Leder
bedeckten notdürftig die harten, muskulösen Körper, die viele Schlachten
gesehen hatten. Und sie alle trugen viele Tätowierungen. Kein Motiv war wie das
andere. Manche von ihnen trugen sie auf den Armen, den Schenkeln, der Brust,
aber absolut alle hatten tätowierte Gesichter. Schwarze Stammeszeichen, die nur
unterbrochen wurden, wenn Wunden im Gesicht Narben hinterlassen hatten.
    Die meisten waren zu
Fuß, aber gute vierzig von ihnen saßen auf Reittieren, und jeder hatte eine
große hundeähnliche Kreatur neben sich.
    Was sie ritten,
ähnelte Pferden, aber Izzy hatte noch nie so breite gesehen, deren übergroße
Muskeln sich spannten, während sie unruhig dastanden und die Köpfe in Richtung
Boden schwangen, damit sie mit ihren Hörnern in die Erde graben konnten. Izzy
hatte das Gefühl, dass sie ihre Hörner durch dieses Graben schärften. Und ihre
Augen waren blutrot. Die hundeähnlichen Tiere hatten ebenfalls Hörner, doch
ihre waren nach innen gedreht wie bei den Widdern, die Izzy gern in den Westlichen
Bergen jagte. Im Vergleich zu den großen Hunden, die Dagmar züchtete und
aufzog, waren diese Wesen hier allerdings größer. Manche sahen aus, als
bestünden sie aus annähernd dreihundert Pfund harter Muskelmasse. Wie etwas,
das die Unterwelt ausgespuckt hatte.
    Doch nichts davon
beunruhigte Izzy so sehr wie das, was da an dicken Ketten mit Halsbändern
gehalten wurde. Während die Hunde keine Leine trugen und die Pferde keine
Sättel, wurden diese Wesen von den dicken Metallbändern um ihre Hälse und den
Ketten gelenkt, die ihre Fänger hielten. Sie hatten keine Hörner, keine jenseitigen
Augen, keine sich wölbenden, überentwickelten Muskeln – und das lag daran, dass
sie Menschen waren. Männer mit Schaum vor dem Mund, mehr als begierig zu töten.
Männer, die Verstand und Menschlichkeit schon vor langer, langer Zeit verloren
hatten.
    Langsam stand Annwyl
auf, den Blick nicht auf die ganze Legion vor sich gerichtet, sondern auf das
Wesen, das an ihrer Spitze ritt. Eine Frau. Eine Hexe. Izzy war vielleicht
nicht wie ihre Mutter und Schwester, aber sie konnte eine Hexe erkennen. Sie
erkannte sie alle.
    »Izzy?«, sagte Annwyl
noch einmal, jetzt mit festerer Stimme. »Geh.«
    »Soll ich dich etwa
allein kämpfen lassen?«
    »Nein. Hol mir Hilfe.«
    Die Hexenanführerin
hob die Hand, die Handfläche nach oben, den Mittel- und Zeigefinger
ausgestreckt. Izzy wartete darauf, dass sie mit dieser Hand einen Zauber
schleuderte, aber sie führte ihre Finger nur nach links. Die Halsbänder der
Menschen wurden von den Frauen zurückgerissen, die sie an der Leine hielten,
und die Metallklammern öffneten sich und fielen herab. Entfesselt heulten die
Wesen in ihrem Wahnsinn auf und griffen an.
    »Izzy, geh!«, schrie
Annwyl und hob eines ihrer Schwerter.
    Und Izzy schoss nach
Hause, wie ihre Kommandantin es befohlen hatte.
     
    »Willst du noch lange hin
und her wandern?«, fragte Dagmar Talaith. »Du machst mich ganz schwindlig.«
    »Wie kannst du nur so
ruhig sein?«
    Damit beschäftigt,
eine Liste zu schreiben, antwortete Dagmar: »Ich habe beschlossen, geduldig zu
sein. Sich Sorgen zu machen hilft gar nichts.«
    »Sie versteht es
nicht, weißt du?« Dagmar hob langsam den Kopf und schaute über den Tisch hinweg
die Göttin an, die dort saß, die Füße frech auf den Tisch gelegt. Ihr Arm war
nachgewachsen. »Nicht jeder ist wie du.«
    »Was tust du denn
hier?«
    Die Kriegsgöttin zog
einen Schmollmund. »Das ist aber nicht sehr gastfreundlich.«
    »Mit wem redest du
da?«, fragte Talaith.
    Dagmar seufzte. »Mit
einer Göttin.«
    Und da warf Talaith
die Hände in die Luft und schrie: »Also, das ist nicht gut!«
     
    »Glaubst du wirklich,
ihre Brüder werden dich damit durchkommen lassen?«, fragte der Älteste Siarl.
    »Ich rede mit Morfyd.
Sie wird es verstehen. Und mit den Konsequenzen kann ich umgehen.«
    »Warum hast du dir
dann überhaupt die Mühe gemacht, uns herzurufen?«
    »Ich werde dem Rat
präsentieren, was ich gefunden habe, und ihr werdet ein entsprechendes Urteil
fällen. Dann wird die Strafe beginnen.«
    »Strafe? In den
Salzminen?«
    »Für den Verrat an
unserer Königin.«
    »Das

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