Dragon Fire
siehst,
Drachenlord, meine Tochter war zu etwas in der Lage, was ganze Legionen meiner
Drachenkrieger nicht konnten. Diejenigen aufspüren und beseitigen, die eine
Gefahr für mich sind.« Und bevor Keita sie korrigieren konnte, fuhr sie fort:
»Entschuldigung. Ich meinte eine Gefahr für meinen Thron.«
»Interessant«, sagte
Ragnar, und Keita zuckte bei seinem Tonfall ein bisschen zusammen. Bis er
hinzufügte: »Also hat sie Beweise gesucht und gefunden, dass zumindest zwei
deiner Brüder einen Schlag gegen dich vorbereiteten, und hat entsprechend
gehandelt. Dann wäre es ein Gebot der Logik, dass sie dieselbe gebührende
Sorgfalt bei deiner Schwester anwandte und feststellte, dass Esyld keine
Bedrohung war. Dass sie weder für deinen Thron noch für dich eine Gefahr
darstellte.«
Schockiert schaute
Keita zu dem Nordländer auf, während ihre Mutter sich auf ihrem Thron
zurücklehnte und ihn eingehend musterte.
»Ich finde es
faszinierend, Drachenlord, dass dich nichts von alledem zu schockieren
scheint.«
»Ich habe deine
Tochter in der Vergangenheit falsch eingeschätzt, Majestät. Und ich mache
dieselben Fehler nicht zweimal.«
»Verstehe. Dann will
ich ehrlich sein. Ich weiß nicht, ob meine Schwester mich betrogen hat. Und
alles, was ich weiß, ist, dass mein Thron auf dem Spiel steht, und ich brauche
deine Hilfe, Keita. Denn du wirst diejenige sein, zu der sie kommen werden. Du
wirst diejenige sein, die sie gegen mich aufzuhetzen versuchen werden.«
Keita konnte sich
nicht erinnern, dass ihre Mutter sie je um etwas gebeten hätte – abgesehen von
»sei nicht immer so ein undankbares Gör!« Und jetzt, zwischen ihrer Mutter, die
sie um Hilfe bat, und Ragnars Geständnis, dass er sie falsch eingeschätzt
hatte, fühlte sich Keita ein wenig überwältigt.
Sie schluckte und fand
ihre Stimme wieder. »Ich weiß, was ich tun muss.«
»Das weiß ich. Aber
trotzdem, halte dein wahres Temperament im Zaum und denk daran, wen und was du
spielst. Eine verzogene Prinzessin, aber eine mit Grenzen. Wenn du vorgibst,
dass sie alles tun dürfen, damit du den Thron bekommst, werden sie wissen, dass
du lügst, dass du ihnen eine Falle stellst. Lass sie führen. Lass sie lügen.
Sie werden dir sagen, was sie glauben, dass du hören willst, aber wenn sie
deine Brüder, deine Schwester, auf jeden Fall deinen Vater ins Spiel bringen –
dann bestehst du darauf, dass sie überleben und in Sicherheit sein müssen. Über
mich kannst du sagen, was du willst.«
»Oh, das habe ich vor.«
»Wenn die Verräter
dich kontaktieren, musst du mir Bescheid geben.«
»Das werde ich.«
»Sofort, Keita.
Versuch nicht, das allein zu klären. Diesmal nicht. Verstanden?«
»Aye. Ich verstehe.
Ich mache das nicht zum ersten Mal, Mum.«
»Du brauchst außerdem
jemanden, der dir den Rücken freihält.«
»Ren ist hier bei mir.
Er kann …«
»Ich werde es tun«,
unterbrach sie Ragnar.
Keita ignorierte das
süffisante Grinsen ihrer Mutter und sagte: »Ich mache so etwas schon seit
Jahren mit Ren und …«
»Genau das ist das
Problem«, unterbrach er sie wieder. »Er ist dir zu nahe. Zu dicht am Thron und
an deiner Familie.«
»Er hat recht, Keita.«
»Ja, aber Ragnar ist
ein Außenstehender.«
»Aber der Ausländer
nicht?«, fragte Ragnar.
»Nenn ihn nicht immer
so!«
»Es tut nichts zur
Sache«, sagte Rhiannon und hob die Vorderklauen, um sie zu beruhigen. »Wirklich
nicht.«
»Warum nicht?«
»Weil Lord
Donnerschlag recht hat. Du und Ren steht euch wirklich zu nahe. Außerdem wissen
sie von der Loyalität der Ostland-Drachen gegenüber dem Thron und mir. Sie
wissen, dass Ren nicht den Zorn seines Vaters riskieren würde, wenn er in einen
Verrat gegen mich verwickelt ist. Sie werden ihm nicht vertrauen.«
»Ja, aber …«
»Und, was noch
wichtiger ist: Es ist auch Lord Ragnars Problem.«
Ragnar blinzelte. »Ach
ja?«
»Es wird es sein.«
»Schon wieder
Drohungen, Mylady?«
»Keine Drohungen, mein
lieber Zyklon. Aber mir wurde zugetragen, dass man an deinen Vetter in der Nähe
der Eislandgrenzen herangetreten ist.«
»Mein Vetter? Du
meinst Styrbjörn?«
»Ich dachte, er sei
tot«, sagte Keita.
»Das ist Styrbjörn der
Ekelhafte. Sein Sohn, Styrbjörn der Widerliche, hat seither das Grenzland
übernommen.«
»Interessante Namen
habt ihr im Norden«, murmelte Keita vor sich hin.
»Wer ist an Styrbjörn
herangetreten, Mylady?«
Und als ihre Mutter
nicht sofort antwortete, fragte Keita nach. »Mutter?«
Rhiannon
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