Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
reiben. Ich begehrte ihn, sein Feuer, seinen Körper und seine Seele, und ich will mir lieber nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn Drake nicht schließlich die Kraft gehabt hätte, sich von mir zu lösen. Wie gebannt schaute ich in seine Augen, und hinter dem Widerschein unseres Feuers sah ich in ihren smaragdgrünen Tiefen so etwas wie Überraschung, die sich jedoch rasch in Spekulationen verwandelte. Und auch bei mir verglühte ganz langsam das lodernde Feuer zu einem Schwelbrand.
„Die Runde geht an dich“, sagte er leise. Beim Klang seiner Stimme flackerten die schwelenden Scheite wieder auf.
Ich löste meine Finger aus seinen Haaren und trat einen Schritt zurück, weil mir plötzlich bewusst wurde, dass alle Blicke auf mir ruhten. „Ja, na ja, vielleicht überlegst du es dir ja jetzt noch mal, bevor du dich wieder mit mir anlegst“, sagte ich mit zur Schau gestellter Lässigkeit, die ich keineswegs empfand.
Der Mann, den Ophelia als Venediger bezeichnet hatte, tauchte neben mir auf. Ich wandte mich ihm zu, dankbar dafür, dass ich mich auf jemand anders konzentrieren konnte. Er sah überhaupt nicht so tyrannisch aus, wie die Schwestern behauptet hatten, noch nicht einmal besonders mächtig. Selbstsicher und selbstbewusst, ja, aber ein Tyrann? Wohl kaum.
„Drake, würden Sie die Liebenswürdigkeit besitzen, mir Ihre Gefährtin vorzustellen.“
Es war keine Bitte, es war ein Befehl. Und mit seinen Worten überschwemmte mich eine solche Woge seiner Macht, dass ich keuchend nach Luft rang. Tyrann war vielleicht doch nicht so unpassend. Gleichzeitig merkte ich, dass das Leben im Club wieder normal weiterging. Die Musik spielte. Die Leute begannen sich wieder zu unterhalten. Kellnerinnen drängten sich mit Tabletts voller Getränke und Speisen durch die Menge. Die Leute schoben sich an uns vorbei, und wir drei bildeten eine Insel im Gewühl.
„Aisling Grey, darf ich dir Albert Camus vorstellen, der unsterblichen Gemeinde besser bekannt als der Venediger. Aisling ist gerade erst in Paris eingetroffen.“
Der Venediger machte eine seltsam formelle Verbeugung über meiner Hand, die ich ihm zögernd entgegenstreckte. „Ich heiße Sie willkommen. Es ist mir eine Freude, Sie kennenzulernen, Aisling. Ich begegne nicht oft der Gefährtin eines Wyvern, vor allem nicht, wenn sie zudem Hüterin ist.“
„Steht mir eigentlich ein großes II auf der Stirn geschrieben oder so?“, fragte ich. Ich gebe ja zu, dass es ein bisschen ungezogen war, aber ich hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden auch viel durchgemacht. „Ich weiß ja noch nicht einmal, was eine Hüterin macht, geschweige denn, warum alle Leute mich dafür halten, aber eins weiß ich genau - ich bin niemandes Gefährtin, und vor allem nicht die von Drake, also schlagen Sie sich das gleich mal aus dem Kopf.“
„Sie haben dem Kuss des Drachen widerstanden“, erwiderte der Venediger milde, aber als er mich aus seinen blassgrauen Augen ansah, krümmte ich mich innerlich. Eine Aura von Macht umgab ihn, ganz ähnlich wie Drake, nur dass sie bei dem Venediger ... härter war. Weniger elegant. Grausamer und viel, viel furchterregender. „Das kann nur eine Gefährtin. Jedem ist klar, was Sie sind.“
„Es freut mich, dass anscheinend alle wissen, was hier vor sich geht, denn ich weiß es nicht“, murmelte ich.
Er verbeugte sich noch einmal. „Wie gesagt, ich heiße Sie willkommen bei Goetie und Theurgie. Ich stehe in Ihrer Schuld, weil Sie meinen Gästen ein solch unterhaltsames Schauspiel geboten haben. Wir hatten schon lange nicht mehr Gelegenheit zuzuschauen, wie ein Wyvern Anspruch auf seine Gefährtin erhebt.“
Ich errötete bei dieser Anspielung auf unsere nette kleine Knutscherei, aber bevor ich es richtigstellen konnte, war er bereits gegangen.
„Niemand hat Anspruch auf mich erhoben. Und ich bin auch keine Gefährtin!“, rief ich ihm nach, aber er beachtete mich nicht weiter. Ich drehte mich wieder zu Drake um. Er würde mich mit Sicherheit spöttisch und arrogant ansehen. Ein Mann wie er - einer der weiß, wie sexy er ist - empfand sicher Schadenfreude bei der Tatsache, dass er es mir gezeigt hatte.
Ich biss also die Zähne zusammen, sah jedoch zu meinem Erstaunen, dass er mich verwirrt und ohne jede Schadenfreude anblickte. Er hatte die Augenbrauen zusammengezogen. „Du sagst die Wahrheit. Du weißt wirklich nicht, wer du bist.“
„Im Gegenteil, ich weiß genau, wer ich bin. Ihr Typen habt alle einen an der Waffel. Und
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