Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Autofensters.
„Was ich nicht alles für dich tue ...“ Ich beugte mich über ihn und drehte das Fenster so weit herunter, dass Jim seinen Kopf hinausstecken konnte. „Ach, René, es könnte sein, dass uns die Polizei folgt. Ich sage es ja ungern, weil es sich so blöd anhört, aber meinen Sie, Sie könnten sie abhängen?“
René ließ ein verächtliches Schnauben hören und blickte sich mit leuchtenden Augen zu mir um. „Die Polizei? Da brauchen Sie nicht einmal zu fragen, ma vieille branche. Schon passiert.“
„Was ist eine vieille branche?“, fragte ich Jim, während René mit quietschenden Reifen um eine Ecke bog. Ehrlich gesagt erwartete ich gar nicht, dass Jim es wusste, aber ich musste mich dringend ablenken, weil René mit Todesverachtung durch den dicksten Verkehr raste.
„Alter Zweig. Ein Slangausdruck für .Freund'. Du bist wirklich hierhergekommen, ohne auch nur die leiseste Ahnung von der Sprache zu haben?“
„Es ist mein erster Job. Wenn das hier überstanden ist, nehme ich Unterricht“, murmelte ich verärgert, weil ich mich vor einem Dämon rechtfertigen musste.
Danach schloss ich die Augen. Es war bestimmt besser, wenn ich dem Tod nicht bei jeder Drehung des Lenkrads ins Gesicht blickte. Ich klammerte mich an der Armlehne fest und sagte: „Es tut mir wirklich leid, René, dass Sie auf diese Weise von Jims wahrem Wesen erfahren mussten. Ich hoffe, Sie regen sich nicht allzu sehr auf. Der Hund klebt sozusagen an mir, bis ich ihn wieder zurückschicken kann.“
„Non.“ Ich öffnete die Augen gerade lange genug, um im Rückspiegel zu sehen, wie René die Lippen schürzte. Er holte tief Luft, drängte ein anderes Taxi ab, das auf unsere Spur wollte, und sagte schließlich: „Das ist nicht schlimm. Sie haben einen Hund, der auch ein kleiner Teufel ist. Ja, und? Mir ist das egal.“
„Das finde ich bemerkenswert. Ich habe Stunden gebraucht, bis ich so weit war, und Sie können es schon nach wenigen Minuten akzeptieren.“
„Ich bin Franzose“, erwiderte René und zuckte erneut mit den Schultern. „Wir sind eben bemerkenswert, Mademoiselle!“
„Absolut“, sagte ich lächelnd. Als wir vor Drakes Haus hielten, lächelte ich immer noch.
„Wir sind da, und die Polizei weiß nicht, wo wir sind“, erklärte René zufrieden.
„Hm“, sagte ich und betrachtete den Platz vor dem Haus. Es war ein schöner großer Hof mit einem Brunnen in der Mitte. Ich hatte Madame Deauxvilles Haus schon prächtig gefunden, aber das hier stank förmlich nach Geld.
René stieß einen bewundernden Pfiff aus, als sein Blick auf das schöne rosafarbene Steingebäude hinter dem Hof fiel. „Ist der Mann, der Ihren Drachen gestohlen hat, so reich?“
„Offensichtlich.“ Ich stieg aus und betrachtete das Gebäude eingehend. „Können Sie auf mich warten, oder müssen Sie reiche Touristen durch die Gegend kutschieren?“
Er griff nach seinem Handy, ohne den Blick von dem Haus zu wenden. „Ich rufe einen Freund an, damit er meine Nachmittagstermine übernimmt. Ich glaube, ich begleite Sie lieber.“
„Um Gottes willen, René, ich will nicht, dass Sie meinetwegen auf das gute Geld der Touristen verzichten.“
Er winkte mir, ich solle weitergehen, und sprach bereits in sein Handy.
„Und, wie ist der Plan?“, fragte Jim, als wir an dem Brunnen vorbeigingen.
Auf diese Frage hatte ich gerade gewartet. Leider war mir nur noch keine vernünftige Antwort dazu eingefallen. „Naja, es gibt eigentlich keinen Plan.“
Jim stöhnte. „Sag mir jetzt nicht, dass du einfach zur Vordertür hineingehen willst.“
„Äh ... vielleicht. Es sei denn, du hast eine bessere Idee.“ Ich blieb vor dem Doppelportal stehen und überlegte. Der Hof war völlig verlassen. Hinter den Spitzengardinen der Fenster bewegte sich nicht einmal ein Schatten. Vermutlich dienten sie sowieso weniger dekorativen Zwecken als dazu, neugierige Blicke fernzuhalten. Den Gedanken, dass Drake seine Fenster mit Spitzengardinen schmückte, konnte mein armes Hirn nicht verkraften.
Jim verdrehte die Augen. „Das ist das Heim eines Drachen. Glaubst du, sie hätten Jahrhunderte lang überleben können, wenn jeder hineinspazieren und sich hätte umsehen können?“
Das hörte sich logisch an, auch wenn ich es nicht gerne zugab. Drake würde das Aquamanile auch wohl kaum so herumliegen lassen, dass ich es einfach mitnehmen konnte. „Du hast recht. Was weißt du von Drachenhöhlen?“
„Ich weiß überhaupt nichts über Drachen“,
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