Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
Schnappspringer, Hornflügler und viele mehr, sogar die sonst so feigen Ghule. Den übrigen Teil seines Heeres hatte Nadel wahrscheinlich am Rand der Wüste postiert, denn hier, im Zentrum des Chaos, waren die Soldaten nutzlos. Den Schauergeschöpfen hingegen machte das widernatürliche Unwetter nichts aus, sie fühlten sich im Gegenteil sogar sehr wohl darin. Einer der wenigen Momente, da sie sich tagsüber im Freien aufhalten konnten. Sie brauchten nicht allzu viel Nahrung, so gut wie keinen Schlaf, und sie verfügten über ausreichend Geduld. Gewiss hatten sie einige Versprechungen bekommen, weswegen sie dem Elfenmagier nur zu gern folgten.
    Â»Aber wir können an ihnen vorbeigelangen.« Obwohl Sternglanz aus vollem Hals brüllte, war ihre Stimme in diesem Sturm nicht mehr als ein heiseres Flüstern.
    Goren wünschte sich, eine Pause einlegen zu können. Er hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr; vielleicht waren sie erst wenige Stunden durch die Wüste unterwegs, vielleicht aber auch schon ein ganzes Jahr. Er wusste nur, dass sie noch nicht zu spät waren, das Ritual war noch nicht fertig vollzogen, aber es konnte nicht mehr lange dauern, gemessen an den Auswirkungen, die es inzwischen hatte.
    Auf dem Weg hierher hatten sie es zwischendurch gewagt, sich in den Sand, auf die Insektenkadaver zu kauern, sich aneinanderzuschmiegen und so ein wenig zu schlummern; die Erschöpfung ließ es zu. Sie tröpfelten sich ein wenig Wasser auf die Zunge, knabberten an den letzten Krümeln Dauerbrot.
    Doch es war stets nur ein kurzes Einnicken, ein unruhiges Dösen, das kaum Erholung brachte. Es verhinderte lediglich, dass sie nicht beim Gehen einschliefen.
    Sie waren noch höchstens hundert Speerwürfe von den finsteren Wesen entfernt.
    Sternglanz wandte sich ihren Gefährten zu. »Ich werde euch jetzt sagen, wie wir durch dieses Heer kommen«, sagte sie.

    Das Ritual war fast vollendet. Die Felszacken leuchteten gleißend in dem schwarzroten Wirbelsturm der Wüste. Der Boden fing an zu zittern und zu beben, als sich die Litanei der Formel dem Ende näherte.
    Die Ketten der Gefesselten klangen und sangen, und sie glühten auf. Ein heller Schein drang aus dem düsteren Eingang heraus.
    Nadel hörte ein Scharren im Berg. Und er spürte, wie sich mächtige Glieder zu bewegen begannen. Das Atmen war tiefer und gleichmäßiger geworden. Jetzt galt es, höchste Vorsicht walten zu lassen. Die Umformung musste vollendet werden, das Abzapfen nahtlos beginnen, und schnell geschehen, sonst war alles zu spät, dann kamen sie womöglich frei, bevor er den Bann erneuern konnte.
    Der große Augenblick näherte sich.
    Nadel hoffte, dass er durchhalten konnte, er war bereits stark geschwächt. Ruorim hatte ihm bei der Planung vorgeschlagen, Unterstützung mitzunehmen, aber dabei war die Gefahr zu groß, dass eine Silbe falsch ausgesprochen wurde, sie im Chor nicht ganz exakt gleichzeitig sprachen, und vieles mehr. Da gab es zu viele Unwägbarkeiten, und die Beschwörung war gefährlicher als alles überhaupt Vorstellbare, es durften keinerlei Fehler passieren, sonst war Blaeja am Ende. 
    Nadel durfte daher nicht in seiner Konzentration nachlassen, gerade jetzt nicht, es gab kein Zurück, kein Zaudern, kein Nachlassen. Das Schicksal der ganzen Welt hing von ihm ab.

    Es war ein unheimlicher Pfad, den sie beschritten. Die Welt schien verschoben zu sein, in ein graues Zwielicht getaucht. Stürme, Blutregen und Ungeheuer hatten in dieser Welt keinen Platz. 
    Sie kamen viel schneller, fast beschwingten Schrittes voran.
    Und sie schritten ungesehen, unbemerkt durch das schaurige Heer. Nicht einmal diese magischen Geschöpfe konnten sie sehen, hören oder wittern.
    Â»Goren, vielleicht erinnerst du dich, was ich einmal sagte«, hatte Sternglanz angemerkt, bevor sie die beiden Männer mit sich in diese Schattenwelt genommen hatte. »Es ging darum, dass niemand mich sehen kann, wenn ich es nicht will. Nun – das ist meine Gabe. Meine besondere, meine ich. Sie ist sehr selten. Das war vielleicht mit ein Grund, warum ich den Sklavenkragen angelegt bekam, der meine Kräfte bannte. In dieser Hinsicht bin ich nämlich den meisten Nyxar überlegen, denn auch sie können mich nicht mehr erspüren. Niemand kann es. Ich bin einfach nicht da , indem ich mich in diese Schattenzone versetze, die zwar Teil dieser Welt ist, aber

Weitere Kostenlose Bücher