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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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durfte nichts sagen, nicht einmal mit den Augen konnte ich zwinkern ... das wird er mir niemals verzeihen ...«
    Â»Aber natürlich wird er das«, widersprach Darmos. »Du hattest keine Wahl.«
    Â»Aber ich kann es nicht.« Weylins einst so glockenreine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern. »Ich schäme mich meiner Feigheit, mich nicht sofort ins Schwert gestürzt zu haben, wie es meine Pflicht gewesen wäre! Nie mehr darf ich nach Dornblüte zurückkehren, in Schande muss ich fortan leben.«
    Â»Aber nicht mehr bei diesem Ungeheuer«, sagte Darmos ruhig. »Und es gibt auch andere schöne Orte, solange man Freunde hat. Nun fasse dich, du bist hier in Sicherheit. Wie ist es dir überhaupt gelungen, zu entkommen?«
    Â»Nach diesem Gelage?« Weylin stieß ein trockenes Geräusch aus. »Sie sind alle besoffen und können nicht mehr aufrecht stehen, und Ruorim allen voran. Ich brauchte nur zu warten, bis er eingeschlafen war, dann konnte ich es wagen zu fliehen. Die Nacht war dunkel, solange der Mond nicht aufgegangen war, so hat mich niemand gesehen. Doch mein Glück war, dass Eure Wachen mich bemerkt haben, sonst hätte Ruorim mich am Morgen wieder eingefangen, und dann ... nicht auszudenken ...«
    Â»Mach dir keine Gedanken mehr darüber, das ist vorbei.« Darmos ließ sich dazu herab, kurz ihre Hand zu tätscheln. »Ich bin erfreut zu hören, dass Hag und Menor wohlauf sind. Vielleicht hören wir auch bald von den Anderen.« Er erhob sich. »Komm, ich bringe dich jetzt zu einer Gastkammer und schicke dir Marela vorbei, damit sie deine Wunden versorgt und dir etwas Stärkendes gibt. Dann schlaf dich aus, und morgen sieht alles anders aus.«
    Â»Ich danke Euch, Herr.« Weylin stand zögernd und in demütiger Haltung auf. Vom Stolz einer Elfe war nichts mehr an ihr, und trotzdem strahlte sie immer noch im einzigartigen Glanz ihres Volkes.

    Marela die Sanfte fand Weylin tief schlafend im Bett vor. Dennoch stellte die Heilerin ihre Sachen ab, um die Elfe zu untersuchen. Als sie sich Weylin näherte, fuhr diese plötzlich hoch und starrte Marela mit wildem Blick an, bis sie sich endlich erinnerte, wo sie war. Dann fing sie wieder an zu weinen.
    Â»Ich kann es noch nicht glauben, dass alles vorbei sein soll ...«, stieß sie hervor. »Marela, werde ich jemals darüber hinwegkommen?«
    Â»Natürlich«, sagte die Heilerin sanft. »Und schneller, als du glaubst. Bald wird dir alles nur noch wie ein böser Alptraum vorkommen. Jetzt entspanne dich, damit ich sehen kann, was zu tun ist.«
    Aber Weylin streckte abwehrend die Hände hoch. »Nein! Nicht anfassen, bitte! Lass mich! Ich kann das noch nicht ertragen, nicht einmal von dir. Lass mich allein, bitte, ich brauche nichts. Ich bin selbst Heilerin, ich kann meinen Körper schnell heilen.«
    Marela zögerte. »Darmos hat es mir befohlen. Was soll ich ihm sagen?«
    Â»Sag ihm, dass ich ganz tief geschlafen habe und du mich nicht wecken wolltest. Bitte, Marela, du bist eine Frau, du musst das verstehen! Es ist alles noch zu frisch, immer sehe ich nur Ruorim vor mir, wie er mich ...«
    Es war, als hätte Weylin ein leibhaftiges Bild heraufbeschworen, denn plötzlich wurde Marela blass. »Du armes Kind ...«, flüsterte sie. »Ja, ich werde gehen und dich schlafen lassen. Für heute ist es genug, und morgen bei Tageslicht sieht alles anders aus. Erhol dich gut.« Sie bewegte die Hand, als würde sie Weylins Wange streicheln, ohne sie zu berühren. Dann nahm sie ihre Sachen und humpelte auf den Stock gestützt so rasch es ging hinaus.

    Weylin lag eine Weile still und lauschte. Drakenhort lag in tiefer Ruhe, nur die Wachen draußen auf den Wehrgängen verrichteten ihre Pflicht. Es war ein seltsam tröstliches Gefühl, diese engen Mauern wieder um sich zu fühlen, obwohl sie es nicht lange aushalten würde, das wusste sie. Eine Elfe aus Dornblüte hatte in Gebäuden aus Stein nichts verloren, sie war ein Naturwesen, das nur Lebendiges um sich duldete.
    Doch für diesen Moment war Drakenhort der schönste Ort der Welt. Er war nur noch nicht vollkommen, aber das würde sich bald ändern.
    Weylin schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Mit ruhigen Bewegungen zog sie sich an und öffnete die Tür. Sie war unverschlossen, keine Wache vor der Tür. Gorens Freunde genossen uneingeschränktes

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