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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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einer der unseren sein«, säuselte es kichernd aus dem in Leder gebundenen Almanach, den er soeben aufschlug. Eine Staubwolke wirbelte auf und reizte Darmos’ Nase.
    Â»Ich werde noch lange leben«, versetzte er. »Ihr wollt mich beunruhigen, weil ihr mich beneidet, um meinen Körper aus Fleisch und Blut, und die Fähigkeit zu atmen, zu schmecken, zu fühlen. Drakhim werden älter als normale Menschen, das dürften einige von euch nicht vergessen haben.« Er zog ein Tuch hervor und schnäuzte sich geräuschvoll die Nase, was endlich einmal die lästigen Stimmen übertönte. Danach herrschte tatsächlich für einen Moment Stille, und er konnte sich endlich wieder konzentrieren.
    Die Nacht schritt voran, und er war keinen Schritt weiter. Darmos wusste nicht, wonach er suchen sollte, und vor allem, selbst wenn er es wüsste, wie er es in diesem Sammelsurium finden sollte. Zwei Tage reichten nicht aus, um alles durchzuarbeiten, selbst wenn er jedes Buch, jede Rolle nur kurz aufschlug.
    Â»Ihr könntet mir wenigstens helfen!«, schrie er schließlich wütend. »Gebt mir einen Hinweis, wonach ich suchen soll!«
    Â»Wie wäre es mit der Abstammungslinie der Nordberge-Sippe?«, erklang da unerwartet eine klare männliche Stimme, und Darmos’ rechte Hand zuckte zum Waffengürtel.
    Â»Fugin!«, sagte er, als der Grauhaarige ins Licht trat. »Bist du von allen guten Geistern verlassen, dich hier so anzuschleichen? Beinahe hätte ich dich getötet!«
    Â»Nicht so schnell, alter Freund.« Sein Vertrauter grinste. »Vergiss nicht, ich kenne alle deine Tricks, und vor allem auch Schwächen.«
    Â»Ich habe keine Schwäche«, knurrte Darmos. »Also hilf mir schon, wenn du ohnehin da bist. Du bekommst es ja doch heraus, was immer ich auch finde.«
    Zu zweit machten sie sich auf die Suche nach dem Ahnenbaum der Drakhim von den Nordbergen. Durch die schmalen Fenster drang kühlende Nachtluft herein; nur für eine Stunde, bevor der neue Tag begann.
    Endlich wurden sie fündig, es war ein dicker Lederband, auch die Seiten bestanden aus feiner glatt gestrichener Kalbshaut, und die Tinte darauf war nicht verblichen. Gemeinsam vertieften sie sich in die Geschichte der Sippe der Nordberge.
    Und Darmos Eisenhand wurde leichenblass.

    Die Frist verstrich, und die Belagerung begann. Ruorim machte seine Drohung des Angriffs nicht wahr – noch nicht. Er ließ sich Zeit. Damit sich die in der Festung nicht zu sicher fühlten, ließ er nahezu jeden Tag Scheinangriffe durchführen, dazu stellte er Waffenübungen zur Schau. Er präsentierte den Eingeschlossenen seine Kampfkraft, verhöhnte sie, wollte sie reizen.
    Einige Drakhim begannen zu murren, als eines Tages eine große Karawane ankam, die ein aufwendiges Lager aufbaute: Viele Zelte mit dem Drachenbanner, dazu bequeme Einrichtung. Deutlich sichtbar wurden Vorräte abgeladen, und nicht etwa nur die normale Soldatenverpflegung, sondern es gehörte auch Wein dazu, frische Früchte, eingelegte Süßigkeiten und vieles mehr. In Drakenhort, wo seit Ruorims Eintreffen streng rationiert wurde, lief den Wachsoldaten auf den Zinnen und Wehrgängen das Wasser im Mund zusammen. Solche erlesenen Genüsse hatte es seit dem Frühjahr nicht mehr gegeben, und nun bekamen sie es vor Augen geführt, und den Duft frisch gegrillten Fleisches in die Nase. Zwei Tage lang feierten die Belagerer ein Gelage, mit viel Lärm und Gelächter.
    Â»Er wird uns zermürben«, sagte Fugin düster zu Darmos Eisenhand. »Und dann, sobald die Verstärkung eintrifft, schlagen sie zu.« 
    Â»Verstärkung?«
    Â»Ruorim macht keine halben Sachen. Er wartet auf ein Heer. So oder so wird er Drakenhort in die Hand bekommen. Wie lange willst du zusehen?«
    Â»Solange es dauert«, antwortete Darmos grimmig. »Ich werde es nicht zulassen, dass Ruorim Drakenhort übernimmt. Niemals!«

    Einige Nächte später bemerkte ein Wachtposten in der Nähe des Tors eine ungewöhnliche Bewegung. Er machte den Gardeführer darauf aufmerksam, der daraufhin mit vier Männern hinunterging und sich durch eine geheime Seitentür in den Felsen nach draußen schlich. Sie verhielten sich völlig lautlos und wagten sich näher an das Tor heran. Der Gardeführer entdeckte schließlich eine schlanke Gestalt, deren Umhang auch vom Licht des soeben aufgegangenen Mondes

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