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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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kaum erhellt werden konnte. Er bedeutete den Anderen, still zu verharren und näherte sich weiter.
    Er hörte das Schluchzen einer Frau und stutzte.
    Â»Oh, bitte ...«, wisperte sie. »Wenn mich nur jemand hören würde ... bitte lasst mich ein ... ich bitte um Asyl ...« Mit zarten, schimmernden Fingern kratzte sie am Portal.
    Der Gardeführer trat hastig hinter sie und bohrte ihr die Schwertspitze in den Rücken. »Keine Bewegung, bis ich es erlaube«, befahl er.
    Die Frau erstarrte, vor Schrecken bekam sie Schluckauf. »Bi-bi-bitte ...«, stotterte sie. »Ich flehe Euch an, tut mir nichts, ich bin eine Freundin! Lasst mich umdrehen, dann zeige ich Euch mein Gesicht.«
    Â»In Ordnung. Ganz langsam, und die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    Die anderen vier Drakhim rückten näher und nahmen hinter ihm Aufstellung.
    Die Frau drehte sich langsam um, mit erhobenen Händen, und streifte die Kapuze zurück. Ihre Haut schimmerte wie weißer Marmor im Mondlicht, ihre Augen glänzten wie Sterne. »Ich bin Weylin Mondauge«, flüsterte sie. »Ich war einst Gast beim Herrn von Drakenhort, Darmos Eisenhand. Er kennt mich! Bitte lasst mich mit ihm sprechen, ich werde alles erklären. Aber schnell, bevor er es merkt ...«
    Der Gardeführer zögerte. Dann nickte er. »Gut, wir werden Euch mitnehmen. Aber eine falsche Bewegung, oder auch nur der Versuch einer magischen Anwendung, und Ihr seid des Todes.«
    Weylin wurde in die Mitte genommen, und bald darauf stand sie unter strenger Bewachung im Thronsaal.

    Darmos Eisenhand konnte es kaum glauben, als er in Kenntnis gesetzt wurde, und machte sich eilig auf den Weg zum Thronsaal. Dort sah er eine grazile Elfe mit langen Haaren in der Farbe von fallendem Herbstlaub und hellgrauen Mandelaugen. »Weylin Mondauge, du bist es tatsächlich!«, rief er fassungslos. »Wie kommst du hierher? Was ist geschehen?«
    Die Elfe brach erneut in Tränen aus und verbarg das Gesicht in Händen. »Es ist so furchtbar, edler Herr, dass ich es kaum ertragen kann«, stieß sie gepresst hervor.
    Darmos machte dem Gardeführer ein Zeichen. »Gut gemacht, Joreb. Lasst sie an der Tafel Platz nehmen und ihr etwas zu essen und zu trinken bringen, diese Elfe ist eine Freundin meines Enkels Goren und war Gast auf Drakenhort.«
    Â»Dann hat sie also die Wahrheit gesagt«, bemerkte Joreb. »Aber wenn Ihr gestattet, Herr, lasse ich die Wachen hier zurück, denn man weiß nie.«
    Â»Weylin kann niemandem etwas zuleide tun, sie ist Heilerin«, wiegelte Darmos ab. »Und durch uns hat sie nur Gutes erfahren, das wird sie uns ebenso vergelten.«
    Â»Aber Euer Hauptmann hat recht«, warf Weylin ein. »Ihr müsst misstrauisch sein, in diesen Zeiten kann niemandem mehr uneingeschränkt vertraut werden. Vergesst nicht, Ruorim ist ein mächtiger Magier.«
    Joreb hob eine Braue, schwieg jedoch. Er gab den Posten ein Zeichen, und sie nahmen in der Nähe der Tafel und am Eingang Aufstellung. Kurz darauf brachten Diener Essen und Getränke, und die Elfe griff zu, als hätte sie lange darben müssen.
    Darmos setzte sich zu ihr und nahm sie in Augenschein. Ihr Gesicht war von grünen und blauen Flecken übersät, ihre Handgelenke wiesen Striemen auf, und sie bewegte sich vorsichtig. »Was ist geschehen?«, fragte er.
    Â»Ich war Ruorims Gefangene«, gab Weylin preis, und die Schamröte stieg in ihr Gesicht. Sie kämpfte kurz mit einem weiteren Tränenausbruch. »Schon in Vorberg. Er hat mich gefoltert und dann in sein Bett gezwungen. Nun habe ich keine Ehre mehr ... ich werde niemals den Mann meiner Träume finden, für den ich meine Unschuld bewahrt hatte ...«
    Darmos schluckte. Er erinnerte sich an eine andere junge Frau, der etwas Ähnliches widerfahren war, und das nur, weil er es zugelassen hatte. Wenn überhaupt möglich, vertiefte sich sein Hass auf Ruorim noch mehr.
    Â»Er zwang mich, an seiner Seite zu bleiben«, fuhr die Elfe fort. »Als Hag und Menor mich befreien wollten, ging ich mit Ruorim, denn nur so konnte ich sicher sein, dass er sie am Leben ließ. Er hatte es mir so angeboten ... wenn ich bleibe, schont er sie ... was hätte ich schon tun können ...« Ihre Beherrschung brach zusammen. »Ich werde nie Menors Gesichtsausdruck vergessen! Ich konnte sehen, wie sein Herz brach, als Ruorim ihm sagte, dass ich frei sei ... und ich

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