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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Matsch, schlitterte ein Stück weit und blieb dann atemlos liegen.
    Er war wie gelähmt. Unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, richtete er sich auf und erblickte Zachury über sich. Hinter ihm stand die ganze Kinderbande, johlend und feixend.
    Â»Hoppla«, sagte der Neffe des Statthalters und grinste breit. Sein Mund wies einige Zahnlücken auf.
    Â»Goren Vaterlos ist ja soo ungeschickt!«, rief ein anderer Junge. »Immer stolpert er über seine eigenen Füße, wie dumm! Seht nur, wie er jetzt aussieht! Steckt ihn lieber in den Schweinestall, da passt er besser hin!«
    Goren stand langsam auf. Ihm fehlten die Worte. Undeutlich sah er die kleine Helim zwischen den Anderen, mit ihrem langen, feuerroten Zopf. Er erwartete, dass sich ihre helle Stimme wie sonst auch über die anderen erheben würde, aber das tat sie seltsamerweise nicht. Sie lächelte nicht einmal. Sie stand einfach nur dabei und sah zu.
    Goren griff nach den Henkeln der Eimer, drehte sich um und ging Richtung Brunnen.
    Das kannst du dir nicht einfach so gefallen lassen , flüsterte es in ihm.
    Es interessierte ihn nicht. Alles in ihm schien abgestorben zu sein, er konnte überhaupt nichts mehr fühlen. Er würde zum Brunnen gehen und die Eimer füllen und sich wieder auf den Weg machen, und wenn es die ganze Nacht dauern würde, bis ans Ende seiner Tage. Er war jetzt schon so weit gekommen, er konnte es noch einmal schaffen. Das würde er allen beweisen, gerade weil sie nicht an ihn glaubten.
    Â»Du kapierst es nicht, Goren Vaterlos, oder?« Zachury kam an seine Seite und stieß ihn erneut. »Deine Mutter gibt dir diese Aufgaben nicht, um dich groß und stark zu machen, sondern weil sie dich aus dem Weg haben will, damit sie in Ruhe zum Oheim ins Bett steigen kann!«
    Â»Tut sie nicht«, stieß Goren durch zusammengebissene Zähne hervor.
    Â»Klar tut sie das, jeder weiß das doch!«, höhnte der ältere Junge. »Warum, denkst du, werdet ihr hier geduldet? Ihr taugt doch zu nichts anderem –«
    Es war genug. All die jahrelangen Demütigungen, Zurückweisungen, Spottrufe sammelten sich in Goren und zogen sich in seinem leeren Magen zusammen zu einem einzigen heißen Klumpen Wut. Er stellte die beiden Eimer ab und wandte sich Zachury zu.
    Der ältere Junge, der soeben fortfahren wollte, klappte den Mund zu. Dann wich er mit besorgtem Gesichtsausdruck einen Schritt zurück. Offensichtlich deutete er Gorens Gesichtsausdruck richtig. Gorens Arme schnellten nach vorn, seine blutigen Finger schlossen sich um Zachurys Hals und drückten zu. Drückten den Jungen nieder in den Staub, der ächzend und strampelnd versuchte, sich aus dem Würgegriff zu befreien, doch Goren setzte sich auf ihn und drückte weiter zu, bis Zachurys Gesicht blau anlief und er nur noch ziellos um sich schlug.
    Töte ihn! , zischte die Stimme in Goren. Ja, gut so, sieh hin, wie er sich windet, nun ist er nur noch Wachs in deinen Händen, er wird dich nie wieder demütigen! Töte ihn!
    Die anderen Kinder merkten, dass es ernst wurde, denn sie begannen zu schreien und rannten auf die beiden Jungen zu, doch jemand Anderer war schneller.
    Goren fühlte plötzlich, wie ihn jemand mit kräftigem Griff an den Armen packte und zurückriss. Er wurde herumgeschleudert und starrte direkt in das fassungslose, wutverzerrte Gesicht seiner Mutter.
    Â»Goren!«, schrie sie.
    Zachury rang pfeifend nach Luft, hustete und keuchte. Zwei Freunde halfen ihm, sich aufzusetzen.
    Gorens Gesicht war leer, genauso leer wie sein Innerstes. Die Wut in seinem Bauch war verbrannt. Sein Blick ging an seiner Mutter vorbei. »Er hat dich beleidigt«, sagte er leise, aber fest. »Er sagt, dass du keine anständige Frau bist. Er hat es nicht anders verdient.«
    Seine Mutter ließ ihn los. »Bringt Zachury in die Veste«, sagte sie zu den beiden Jungen, die ihren Freund links und rechts stützten. »Bringt ihn zu seinem Oheim und benachrichtigt die Heilerin. Ich komme sofort nach.«
    Die Kinder gehorchten erschrocken. Einige hatten vorher die Flucht ergriffen.
    Derata öffnete den Mund, aber Goren wandte sich von ihr ab. Er griff nach den beiden Eimern und setzte den Weg zum Brunnen fort. 
    Â»Wir sprechen uns später«, sagte Derata mühsam beherrscht, dann folgte sie den Kindern zur Veste.

    Während Goren einen Eimer mit Wasser füllte, kam auf einmal Helim zu

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