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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Vieren auf das kleine Feuer zu, kroch fast hinein. 
    Sternglanz wickelte ihn in eine Decke. »Wir haben nur die eine«, sagte sie leise. Sie zögerte, dann rutschte sie eng an ihn, zog die Decke um sie beide und fing an, seine Brust zu reiben. »Es wird bald besser, Goren. Schon am Morgen wirst du die heiße Sonne wieder verfluchen.«
    Goren schloss die Augen, atmete tief ihren zarten Duft nach Mitternachtsblumen ein und spürte, wie die Kälte durch ihre warme Nähe schnell nachließ. Das Zittern seines Körpers hörte auf, und er kam zur Ruhe. Er sehnte sich danach, seine Arme um sie zu legen. Aber das durfte er nicht, vor allem nicht in diesem Moment. Er musste damit zufrieden sein, dass sie ihm endlich einmal ganz nahe war, wenigstens für ein paar Atemzüge.
    Â»Was ist mit mir los, Sternglanz?«, flüsterte er. »Ich habe das Gefühl, dass mein Herz nicht mehr zu mir gehört und mich verlassen will. Hat es mit der Beschwörung von Blutfinder zu tun, damals in Dreyras Kammer? Als du mein Herz in dem Kristall gehalten hast?«
    Â»Es ist nicht das Herz, Goren«, antwortete sie wispernd. »Es ist dein Verstand. Du setzt dich gegen die Magie in dir zur Wehr, das wird deinen Körper zerstören. Und zuletzt deine Seele.«
    Â»Aber ... warum bin ich dazu gezwungen, sie frei zu lassen? Warum kann ich das nicht selbst entscheiden?«
    Â»Du verstehst da etwas grundsätzlich falsch. Indem du die Magie annimmst, lässt du sie noch lange nicht frei.«
    Er war nicht überzeugt. »Wer weiß? Ich bin nicht sicher, ob ich sie kontrollieren kann. Ich habe Angst davor, denn du weißt wahrscheinlich besser als ich, was in mir ruht. Und was ist, wenn Blutfinders Seele erwacht?«
    Â»Dann zieh die Rüstung wieder an.«
    Seit sie die Wüste hinter sich gelassen hatten, schien die Rüstung auch noch den letzten Glanz verloren zu haben. Bereits am ersten Abend hatte Goren sie abnehmen können, und er hatte sie an den Pferdesattel gebunden und seither nicht mehr angerührt. Allerdings waren danach auch die Anfälle schlimmer geworden.
    Â»Du glaubst, dann geht es vorbei?«
    Â»Das Feuer des Drachen ist darin eingewebt, Goren. Du hast es selbst erlebt. Silberfeuer hat ihre Kräfte noch keineswegs verloren. Sie ruhen nur bis zu einem bestimmten Moment, da sie wieder gebraucht werden. Doch auch mit schlafenden Kräften kann sie dich zumindest beschützen. Warum kannst du nichts und niemandem vertrauen, der Magie besitzt, sei es ein Lebender oder ein Artefakt?«
    Â»Ich habe gesehen, was Blutfinder mit der Magie tat«, murmelte Goren, und für einen kurzen Moment lag Grauen in seiner Stimme. »Angefangen bei dem grausamen Mord an seinem Vater. Ich war dabei, Sternglanz, als hätte ich es selbst getan! Und Magie war es, die meine Mutter umbrachte, ausgeübt von meinem Vater. Wie, stellst du dir vor, soll ich jemals Vertrauen dazu gewinnen?«
    Â»Weil du Goren bist«, sagte sie sanft. »Du bist nicht wie Blutfinder oder Ruorim. Du bist gütig und freundlich. Deine Seele ist hell und rein. Du solltest die Magie in dir als Geschenk betrachten, nicht als Fluch.«
    Â»Und wenn Blutfinders Seele dadurch doch wieder erwacht?«, fragte er unglücklich.
    Sie rückte von ihm ab und wickelte die Decke um ihn. »Du musst dich entscheiden, Goren, denn lange kannst du so nicht mehr weitermachen. Und ich kann dir bald nicht mehr gegen die Anfälle helfen, dafür reichen meine Mittel nicht aus. So oder so wird es dich umbringen, wenn du deinen Widerstand nicht aufgibst. Sei mutig und stelle dich der Herausforderung. Vielleicht erlebst du eine Überraschung, und es passiert gar nichts.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Es ist nicht gesagt, dass du die Magie einsetzen kannst, selbst wenn du sie freilässt. Was du in dir trägst, ist etwas sehr Altes, Natürliches. Der Atem der Götter. Es kann sein, dass die Kräfte in dir trotzdem gebunden bleiben, weil sie nur für einen einzigen Zweck gedacht sind: Deine Bestimmung zu erfüllen.«
    Â»Du willst mir sagen«, überlegte Goren, »dass ich dadurch nicht unbedingt Magier werden muss, sondern mehr ein Medium bin?«
    Â»So in etwa. Weil du ohnehin nicht weißt, was du damit anfangen sollst. Du hast es nie gelernt.« Sternglanz nickte ruhig.
    Für Goren war das nicht so einfach und schlüssig. »Dann bin ich noch weniger ich selbst als

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