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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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seinerzeit unter Blutfinders Bann? Irgendeine Figur in einem Brettspiel, die willkürlich herumgeschoben wird?«
    Sternglanz stand auf. »Sind wir das nicht alle, Goren?« Ihre Hand glitt zum Hals, verdeckte die Narbe des Sklavenrings, die sie ihr Leben lang begleiten würde.
    Â»Nein«, sagte er heftig und dämpfte augenblicklich erschrocken die Stimme. »Nein, Sternglanz, das glaube ich nicht«, bekräftigte er flüsternd. »Die Götter sind gefallen, aber wir nicht. Wir allein sind für uns verantwortlich. Warum trägst du noch immer deinen Sklavenring mit dir herum, obwohl er längst nicht mehr an dir haftet?«
    Â»Nun gut, dann treffe deine Entscheidung zwischen Magie und Tod, und hoffe nicht darauf, dass ich dir noch einmal helfe!« Brüsk drehte sie sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Goren blieb, wie so oft, traurig und einsam zurück, und wütend auf sich selbst, weil er sich nie beherrschen konnte. Und weil es immer so zwischen ihnen endete. Nie werde ich es ihr sagen können, dachte er. Sie ist nur bei mir, weil sie sich immer noch wegen der Befreiung aus dem Tal der Tränen verpflichtet fühlt. Das hat sie mir selbst gesagt. Sie lässt es nicht zu, dass ich sie freispreche, und ich habe keine Ahnung, wann sie die Schuld als beglichen ansieht. Aber sie will mich auch ständig zu etwas machen, das ich nicht bin. Ich weiß nicht, was sie in mir sieht, aber ich kann sie nur enttäuschen. Ich werde niemals der sein, den sie sich wünscht.
    Er fühlte sich elend und verzweifelt. Die Begegnung mit seinem Vater rückte immer näher, und im selben Maß wuchs seine Furcht davor. Natürlich brannte die Rache für seine Mutter immer noch in ihm, aber war er Ruorim denn diesmal gewachsen? Konnte er die offene Auseinandersetzung wagen? Er war damals aus dem Lager nur entkommen, weil Sternglanz ihn befreit hatte. Doch jetzt war alles anders, Ruorim wusste, dass er kam. Wahrscheinlich konnte er Goren sogar schon spüren.
    Das bedeutet aber auch, dass ich nicht unbemerkt in die Festung gelangen kann. Es sei denn, ich bitte Sternglanz noch einmal um den Einsatz ihrer Gabe. Aber darf ich ihr das zumuten? Kann ich es von ihr verlangen? Ist das nicht allein mein Kampf?
    Vorsichtig stand Goren auf; er war noch etwas wacklig auf den Beinen, aber die Schmerzen waren fort. Er schob sandige Erde zusammen und löschte damit das Feuer; einerseits gerührt über die Fürsorge seiner Freunde, andererseits verärgert über ihren Leichtsinn. Und wollte Sternglanz etwa die ganze Nacht Wache halten? Wie stellte sie sich das vor, am Tage weiterreisen zu wollen? Auch Nyxar brauchten Schlaf, wie Goren sehr wohl von Schattenwanderer wusste, und Sternglanz war noch dazu zur Hälfte Mensch.
    Ach, was geht es mich an , dachte er gereizt. Sie würde ja sowieso nicht auf mich hören und wieder einen ihrer Sprüche loslassen.
    Unglücklich sah er sich um; der Mond erhellte die Umgebung ausreichend, dass er einen Hügel in der Nähe erkennen konnte. Entschlossen machte sich Goren auf den Weg dorthin und versuchte unterwegs eisern, Sternglanz aus seinen Gedanken zu verbannen.

    Oben auf dem Hügel wehte eine leichte Brise; genau darauf hatte Goren gehofft. Er stellte sich gegen den Wind und konzentrierte sich.
    Sprecht zu mir.
    Bald war ein zartes Wispern und Flüstern um ihn.
    Was zauderst du?
    Nein, nicht so. Eine Antwort auf eine Frage, die er gar nicht stellen wollte – das ging zu weit.
    Was ist mit Drakenhort?
    In den Händen des Drakhim.
    Mein Großvater?
    Wohlauf.
    Was soll ich tun?
    Nicht zaudern.
    Goren rieb sich die Schläfen. Also musste es so sein. Er konnte alles ablegen, die Rüstung Silberfeuer, Blutfinders Dolch, den Drachenschild, auch das Grimoire, das er sowieso nur verwahrte. Aber nicht sich selbst.
    Tief lauschte Goren in sich hinein, tastete nach der schlafenden Seele Blutfinders, die von einer dunklen Mauer umhüllt war. Der Urahn konnte sie nicht durchdringen, zumindest hatte Dreyra das behauptet. Aber Goren könnte die Mauer öffnen und die Seele herausholen. Genau das war es, was sein Vater vermutlich von ihm wollte, und er würde sicher nichts unversucht lassen, Goren dazu zu bringen, genau das zu tun. Ruorim war es im Grunde doch egal, was mit seinem Sohn geschah, ihn zu benutzen war von Anfang an sein Plan gewesen.
    Goren hatte gehofft, wenn er keine Magie besäße, indem er sich ihr

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