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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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gab keine besonderen Kontrollen.
    Â»Wie soll ich diese Stadt ernähren, wenn ich sie von der übrigen Welt abriegle?«, hatte Darwin Silberhaar sie in Gorens Anwesenheit gefragt. »Ich trage die Verantwortung für die Ernährung des Volkes. Wir haben ohnehin nur ein bescheidenes Auskommen, das sich nicht verschlechtern soll.«
    Für Goren war es von Vorteil, denn er konnte sich an solchen Tagen unbemerkt davonmachen; natürlich zusammen mit Goldpfeil. Das Pferd, mit dem er aufgewachsen war, ging inzwischen auf das neunzehnte Jahr zu, aber es war nach wie vor feurig und unbesiegt, so unglaublich das auch erscheinen mochte. Obwohl Goren ungewöhnlich groß und schwer für sein Alter war, hatte der Hengst keine Mühe, ihn zu tragen und trotzdem schnell wie der Wind zu sein.
    Â»Das ist nicht überraschend«, hatte Derata gestern ihrem Sohn erklärt, als er sich, im Hinblick auf den heimlich geplanten Ausflug am folgenden Tag, besorgt darüber äußerte, ob er überhaupt noch in den Sattel des Hengstes steigen sollt. »Er entstammt einer ganz besonderen, sehr alten Zucht. Er wird sicher dreißig Jahre alt und dich dann immer noch geschwind über die Wiesen tragen können.«
    Â»Aber er ist doch dein Pferd«, meinte Goren verlegen. 
    Die Summen, die für Goldpfeil geboten wurden, waren inzwischen unglaublich hoch; davon hätte man sich wahrscheinlich schon eine ganze Burg kaufen können. Die Männer der Garde hatten es längst aufgegeben, jemals das ausgesetzte Goldstück zu erhalten. Wettrennen fanden nur noch zweimal im Jahr zur Sonnenwende statt, zusammen mit einem großen Markt und Feiern.
    Â»Du wolltest ein Goldstück«, sagte Derata. »Vor sechs Jahren hast du dich mehr danach gesehnt als jeder Andere. Und du hast es in diesem Moment erhalten.« Sie reichte Goren die Zügel. »Manchmal braucht es nur ein wenig Geduld, bis man belohnt wird, mein Sohn.« Sie streichelte die Nase des Hengstes und ging.
    Goren blickte ihr aufgewühlt hinterher, er hatte einen dicken Kloß im Hals. Seine Mutter war älter geworden, so wie er auch, aber dadurch noch schöner, und ihre Kraft war ungebrochen, ihr Schritt federnd, schnell und leise. Nach wie vor war sie überaus streng und forderte von Goren mehr als von jedem Anderen. Doch an Tagen wie diesen wurde er mehr als entlohnt für seine Anstrengungen, und dann wusste er, dass in ihrem Herzen immer noch weiche Gefühle schlummerten, die sie leider nur selten weckte. So gern hätte er gewusst, was in Derata vorging, aber er wagte es schon lange nicht mehr, Fragen zu stellen.
    Einen Verbündeten hatte Goren in Darwin Silberhaar, der immer wieder behutsame Annäherungsversuche unternommen hatte, doch Derata ließ sich nie erweichen. Sie schien nur für ihre Aufgabe als Hauptmann und Gorens Erziehung zu leben. Zwischen Goren und Darwin bestand längst  ein vertrautes Verhältnis, was den Jungen über die vorherige vaterlose Zeit hinwegtröstete. Spott musste er schon lange keinen mehr erdulden. Zachury ging ihm seit dem Kampf damals aus dem Weg, und die Anderen waren inzwischen kleiner und schwächer als er; außerdem wussten sie um seine bevorzugte Stellung bei dem Statthalter und wollten es sich nicht verderben.
    Und nun , dachte Goren, während er einen Feldweg entlangtrabte, besitze ich den wertvollsten Schatz von ganz Guldenmarkt. Mein bester Freund, immer treu, stolz und unbeugsam. Warum hat Mutter das getan, vor allem so ganz nebenbei während einer Unterhaltung? Ich weiß, das ist so ihre Art, dennoch - ich habe heute Geburtstag, und sie hat heute Morgen nichts dazu gesagt, sondern mir noch mehr Pflichten als sonst aufgehalst.
    Die er heute aber nicht erfüllen würde, und es war ihm ausnahmsweise egal, ob er damit den Zorn seiner Mutter heraufbeschwor. Er fühlte sich großartig, auf den Wogen des nahenden Frühsommers dahingetragen, und das Herz war ihm leicht. Goldpfeil gehörte ihm! Er konnte es immer noch nicht glauben. Gestern war es ein Schock für ihn gewesen, aber heute schwamm er im Glück. Das Wetter war schön und klar, überall duftete das mit der Sense frisch geschnittene Heu, die ersten Rosen öffneten ihre leuchtenden Blüten, und die Luft war erfüllt mit dem Gesang der Vögel.
    Heute war Goren der reichste Fünfzehnjährige von ganz Blaeja, und sein Herz sang mit den Vögeln. Er tauchte in den

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