Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
uns noch bleibt, um diese beiden GröÃenwahnsinnigen aufzuhalten und zu verhindern, dass die Verluste unserer Verbündeten ins Unermessliche steigen.«
»Dazu ... brauchst du Magie«, wandte sie ein.
»Richtig«, antwortete er. »Das ist doch genau das, was du von Anfang an von mir verlangt hast, nicht wahr? Also sollte dich meine Entscheidung freuen. Ich habe die Magie in mir, und weil ich nach eurer Weisung nicht kämpfen darf, werde ich sie anwenden. Das ist der Zeitpunkt, auf den Ruorim gewartet hat! Genau dafür sollte ich bei ihm sein, weil er mich nicht dazu zwingen konnte. Jetzt bin ich soweit, aber er liegt in Ketten, und umso gelöster kann ich es tun. Ich tue es für mich, für Drakenhort, für meinen GroÃvater und für meine Freunde. Und für dich, Dreyra. Aber nicht für Ruorim, und nicht für Nadel, und schon gar nicht für den verrückten Urvater in mir. Ein einziges Mal treffe ich eine freie Entscheidung, und ihr werdet mich nicht daran hindern.«
»Aber ... der Unbesiegbare«, fuhr Sternglanz fort. »Dass du dich ihm allein stellen willst, ist Wahnsinn! Sag es ihm, Dreyra!«
»Sie hat recht, Goren.«
»Ach, wirklich?« Gorens Gesicht verfinsterte sich. »Wie die Hasen laufen sie vor ihm davon, und er steht wie ein ganzes Bollwerk vor Drakenhort.«
»Wieso glaubst du, du kannst ihn überwinden?«, rief Sternglanz.
Goren klopfte sich an den Brustpanzer. »Ich habe diese Rüstung, ich besitze Blutfinders Dolch, der jede Magie bannt, die der Unbesiegbare auf mich schleudert, ich besitze ein gutes Schwert, und ich habe den Drachenschild, der seinen furchtbaren Waffen standhalten wird! Und ich habe, verdammt noch mal, meine Magie ! Genügt das immer noch nicht?«
Sternglanzâ Augen füllten sich mit Tränen. »Du hast dich verändert, seit du dich geöffnet hast ...«
»Was hast du denn erwartet?«, schrie er sie an. »Glaubst du, ich kann noch ein normaler Mensch sein? Das war ich doch nie, als Drachenblütiger und mit Blutfinders Seele in meiner Brust! Ich weià nicht, was du von mir erwartest, und wie ich deiner Meinung nach sein soll â aber ich bin so und nicht anders!« Heftig atmend sah er sie an; Wut, aber auch Scham und Verzweiflung lagen in seinem Blick. Eine Weile konnte er nicht sprechen, doch dann fasste er sich. Ruhiger fuhr er fort: »Und ich laufe nicht vor der Verantwortung davon und überlasse die Drecksarbeit Anderen. Ich glaube, dass ich diesen Kampf beenden kann. Ich will es wenigstens versuchen!«
Sie reagierte ganz anders als sonst, und das erschütterte ihn. Keine Vorwürfe, kein Streit, sondern â¦
⦠sie wischte in einer verzagten Bewegung die Tränen von ihren Augenwinkeln weg. »Und wenn du dich irrst?«
Er senkte den Kopf. Dann ging er langsam zu ihr, legte seine Hand an ihre feuchte Wange und sagte leise: »Dann falle ich, Sternglanz, genau wie die Anderen. Ich will es nicht, doch ich muss jetzt da hinunter und meinen Beitrag leisten. Ich bitte dich, lass mich gehen.«
Einen langen Moment sah sie zu ihm hoch in die Augen. Er überragte sie um mehr als Haupteslänge, und sie wirkte, so nah bei ihm, und durch die Entschlossenheit, die er ausstrahlte, noch zerbrechlicher. Still nickte sie.
Goren wandte sich ab und dem Drachen zu, hob mahnend den Finger: »Halte dich bereit, Dreyra! Wenn ich dich rufe, wirst du kommen.«
Ohne eine Erwiderung abzuwarten, machte er sich auf den Weg ins Innere der Burg. »Lauscher!«, rief er. »Wo steckst du, Mann? Ich weiÃ, du bist hier irgendwo, mein stiller Schatten! Geh in die Ställe, putze und sattle Goldpfeil und erwarte mich!« Noch auf der Treppe war seine Stimme zu hören: »Joreb! Und wo bist du schon wieder? Bin ich hier ganz allein in der Festung?« Der Klang seiner Stimme wurde leiser, je weiter er hinabstieg, und verlor sich schlieÃlich ganz.
Darmos Eisenhand stand auf seinem Balkon und sah zu, wie Goren auf dem alten Hengst, den Derata einst aufgezogen hatte, hinaus ins Feld ritt. »Ich sollte an seiner Stelle dort unten sein«, sagte er bitter. »Wie konnte ich es zulassen, dass mein Enkel bewusst in den Tod reitet?«
»Hör auf, dir Vorwürfe zu machen, Darmos.« Fugin kam an seine Seite. »Noch ist nicht gesagt, dass es den Tod für Goren bedeutet â deiner wäre es ganz sicher gewesen.«
»Und das wäre nicht
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