Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
verließ, weil alle fürchteten, dass er Nadel dann ausgeliefert war. Aber dieses Risiko musste er eben eingehen. Nadel war seit Tagen an den Fronten gebunden und verbrauchte seine Kräfte. Goren hatte einige Machtsymbole dabei, die ihm Schutz boten.
    Je näher er dem feindlichen Heer kam, desto stärker spürte er den Einfluss der Magie, welche die Soldaten stärkte und sie antrieb, wo andere schon längst vor Schwäche niedersinken mussten. Er tastete mit seinen geistigen Fühlern nach ihnen, versuchte die verschiedenen Strömungen voneinander zu unterscheiden, zu verstehen, wie sie zusammengehalten wurden.
    Und dann fand er eine fremde Spur, die ihm zugleich höchst vertraut war. Ruorims Magie, der seinen so ähnlich, dass es wie ein Wiedersehen war. Während Goldpfeil die Reihen entlanglief, immer außer Reichweite von Speeren und Pfeilen, konzentrierte sich Goren weiter. Er konnte der magischen Linie seines Vaters problemlos folgen, sie lag fast sichtbar wie ein leicht rötliches Band vor ihm. Sie umschloss das gesamte Heer, wie er feststellte.
    Ihn schauderte es unwillkürlich, und er fragte sich, ob sie genügend Vorsorge getroffen hatten, Ruorim hinter Schloss und Riegel zu halten. 
    Aber jetzt würde Goren seine Pläne ein für alle Mal durchkreuzen. Ich kriege dich , dachte er grimmig. Nicht zuletzt hast du mir die Angst vor der Magie eingejagt, um mich gefügiger zu machen und besser zu kontrollieren. Aber das ist alles vorbei. Ich werde dir jetzt beweisen, dass ich besser bin als du.
    Er wendete Goldpfeil und ritt die Linie zurück, ein einsamer Reiter zwischen all den Kämpfen. Joreb und die Anderen hatten ihn längst verloren, weil sie zwischen eine Auseinandersetzung geraten waren und Juldir beistanden. Einmal glaubte Goren sogar, Schattenwanderer zu erblicken, zusammen mit dem behaarten Orkhünen Wolfur, die beide mitten im Scharmützel verheerend um sich schlugen.
    Jetzt , dachte er. Jetzt .
    Erneut konzentrierte er sich, tauchte tiefer in Ruorims Bann ein, suchte nach dem Zusammenhalt und fing an, ihn aufzuknüpfen. Stück für Stück, ohne ein einziges Wort zu sprechen, nur mit seinem Geist.
    Und der Bann fiel. Goren sah zufrieden, wie sich der rötliche Faden auflöste, zuerst an einer, schließlich an immer mehr Stellen. Es bildeten sich Risse, dann Löcher, und endlich verwehte der Bann wie ein Nebelfetzen im Wind.
    Goren parierte Goldpfeil durch und wendete ihn auf der Hinterhand. Nadel war nirgends zu entdecken, und die Riesengestalt des Unbesiegbaren war gerade gebunden und ihm abgewandt.
    Â»Ãœberraschung«, sagte Goren leise. Dann schrie er mit aller Kraft: »Dreyra! Flieg!«
    Er wusste, dass seine Worte von der Stimme nicht weit genug getragen werden konnten, aber sein Geist konnte es. Er schickte den Befehl mit aller Kraft.
    Und der Dunkle Drache hörte ihn.
    Schlagartig brachen alle Kämpfe ab, als das Urwesen mit den gewaltigen Flügeln schlug, einen donnernden Schrei ausstieß und sich in die Lüfte erhob. Mit wenigen Schlägen hatte Dreyra die erforderliche Höhe erreicht und sauste über das Schlachtfeld hinweg, wendete und brach, wie schon einmal, mit der Gewalt eines Sturms in Nadels Heer ein.
    Goren sah Trolle durch die Luft fliegen, Orks wurden zerstückelt, und das gesamte dunkle Heer wandte sich dem Drachen zu, der verheerend unter ihm wütete. Dreyra spie Feuer, packte mit Klauen und Zähnen zu, mähte mit messerscharfen Flügelrändern durch die Reihen.
    Â»Ja«, flüsterte Goren. »Gut so, genau das ist es.«
    Da hörte er das wütende Gebrüll des Unbesiegbaren.

45.
Der Unbesiegbare

    Dreyra hielt in ihrem Angriff inne, stieg auf und begann über dem Heer zu kreisen. Die Kämpfe wurden unterbrochen, die Krieger wichen voneinander.
    Der riesige Mechanische schob sich durch die Massen, schleuderte Freund und Feind achtlos beiseite, walzte auf Goren zu, der allein auf dem Platz stand, hundert Schritt von allen entfernt. Die Rüstung des Mechanischen gleißte in der Sonne, und die roten Augen brannten wie Höllenfeuer.
    Goldpfeil stieß ein schmetterndes Wiehern aus, tänzelte und fing an zu bocken. »Ruhig, Junge, ruhig!«, redete Goren auf ihn ein und hatte Mühe, sich im Sattel zu halten. Erschrocken sah er, dass der Hengst zu schwitzen anfing, seine Augen rollten wild, die Nüstern waren weit gebläht. »Natürlich

Weitere Kostenlose Bücher