Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
Vom Netzwerk:
sicherem Wege hier herausbringt und anschließend gute Dienste leistet. Wir könnten jemanden brauchen, der alles organisiert, denn irgendwie habe ich das Gefühl, sind wir in letzter Zeit einige Male übers Ohr gehauen worden.«
    Daraufhin herrschte überraschtes Schweigen. »Aber er wird uns nur im Weg sein und uns aufhalten«, wandte der Sprecher von zuvor ein.
    Â»Wenn er zu schwach ist, bleibt er eben auf der Strecke«, versetzte der Anführer. »Das ist seine Entscheidung. Aber ich sehe Willenskraft in seinen Augen, und ich glaube, er weiß, was er tut. So etwas gefällt mir.«
    Also nahmen sie mich mit, wenn auch zweifelnd und unter Gelächter.
    Ich verabschiedete mich von niemandem.
    Die Marschen sah ich nie mehr wieder.

    Goren fuhr hoch. Röchelnd griff er sich an den fieberheißen Kopf. Ein glühender Hammer schien gegen die Innenseite seines Schädels in einem wilden Rhythmus zu schlagen. Sein Körper war schweißgebadet und erbebte unter Fieberschauern. Sein Rücken brannte; sobald irgendetwas einer Wunde auch nur zu nahe kam, jagte stechender Schmerz durch seinen Leib, und er schrie auf.
    Er hörte, dass sein Zellennachbar immer wieder nach ihm rief, aber er konnte nicht antworten. Seine Zunge klebte dick und schwer am Gaumen, er hatte höllischen Durst, doch es war nichts zu trinken da. Mit trübem Blick sah er, dass immer noch, oder schon wieder, Tag war. Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, doch er hoffte, dass sie nicht gerade jetzt kamen, um ihn zu holen. Er fühlte sich so krank und geschwächt, dass er nicht einmal aufstehen konnte. Sein Geist war verwirrt und voller Angst, denn die Fiebervisionen waren so wirklichkeitsnah, doch gleichzeitig auch sehr fern, wie eine lange versunkene Welt. Er sah alles so lebendig vor sich, als wäre er damals selbst dabei gewesen. Die heruntergekommene Siedlung auf Stelzen; der gelbwabernde Nebel, die Myriaden Mücken. Er sah das zähneblitzende, teils goldbehaftete Lachen der Sklavenjäger. Ihre Pferde waren klein und stämmig, gut für die Jagd, aber auch zum Ziehen der Sklavenkarren zu verwenden.
    Goren sah, wie sie über das Land zogen, auf der Suche nach jungen, gesunden Menschen, aber auch Elfen, sogar Nyxar. Sie schreckten ebenso wenig vor Orks zurück, wenn sie einen einfangen konnten, und auch an Zwergen waren sie interessiert. Die Märkte fanden in den großen Städten statt, und diese Truppe erfreute sich großer Beliebtheit, weil sie für die Qualität ihrer Ware bekannt war. So kam sein Urahn Blutfinder weit herum lernte Land und Gebräuche kennen, hatte Lesen und Schreiben gelernt, besorgte sich unermüdlich Wissen und verfeinerte seine Künste. Er erlernte die Alchemie mit Sprüchen und Formeln, Tränken, Pulvern und Weissagungen aus Gedärmen, und er lernte die wahre Magie, nur mit dem Willen ausgeführt.
    Goren starrte aus fieberglänzenden Augen auf seine Hand, von der Blut herabtroff, als hätte er gerade eine Taube ausgeweidet. Er kauerte sich hin, krümmte sich zusammen und schlang die Arme um sich. »Bei den Gefallenen, was geschieht mit mir«, wimmerte er. »Macht, dass es aufhört ...«
    Doch da fiel der nächste Fieberschauer über seinen gepeinigten jungen Körper her, und sein Verstand versank in murmelnder Dämmerung, nicht wirklich schlafend, aber auch nicht wach, geschüttelt von der Gluthitze.

    Blutfinder
    Ich saugte alles Wissen in mir auf, das ich unterwegs finden konnte. Bei meinen Kameraden war ich wohlgelitten, denn ich kannte viele Mittel und Wege, Sklaven gefügig zu machen, ohne dass sie körperlich sichtbaren Schaden davontrugen. Ja, ich wurde zum Herrn der Schmerzen, könnte man sagen, und diese Erfahrung, so wusste ich, würde mich eines Tages viel weiter bringen, an einen Hof, in die Dienste eines mächtigen Herrschers. Diese hatten immer Bedarf an erfahrenen Foltermeistern.
    Jemand meiner Herkunft kann schließlich nicht so plötzlich auftreten und Macht beanspruchen, das muss sorgfältig und auf Umwegen geplant werden, mit einer geschickten Strategie, sodass niemand erkennt, was meine wahren Beweggründe sind. Ja, mein Sohn, je mehr ich von der Welt sah und erkannte, dass es sonst niemanden von meiner Art gab, desto ehrgeiziger wurde ich. 
    Ich kann mein Glücksgefühl von damals nicht beschreiben, als ich das erkannte. Zum ersten Mal fühlte ich das wahre

Weitere Kostenlose Bücher