Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drama in Hollywood

Drama in Hollywood

Titel: Drama in Hollywood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
Und danach? Danach stürzen Sie
zu der Frau zurück und erklären ihr, sie habe gewonnen! Von dem Augenblick an,
als sie Sie — den galanten Ritter — engagiert hatte, hatte sie in der Tat
gewonnen. Jetzt besteht kein Grund mehr, sich dem fetten alten
Sauerkrautfresser zu opfern. Nicht?«
    Er
schüttelte gewichtig den Kopf. »Sie sind ein Dummkopf, Holman .
Wahrscheinlich der größte Dummkopf, der mir je begegnet ist. Wenn sie mich
geheiratet hätte, was wäre dann geschehen? Ich wäre freundlich zu ihr gewesen.
Auf meine Weise kann ich freundlich — und sanft sein. Für Sie — und für mich —
ist sie eine Frau. Aber für sich selbst ist sie als erstes und wichtigstes eine
Schauspielerin. Wenn ich ihre Filme produziert und bei ihnen Regie geführt
hätte, sie geführt und gegen die Schakale der Filmindustrie beschützt hätte,
wäre sie eine wirklich große Schauspielerin geworden. Nur dann hätte sie
glücklich sein können.
    Aber
das wird jetzt nie mehr so sein, weil Sie hereingeplatzt sind und sie davon
abgehalten haben, Holman .« Die weiße Narbe stand wie etwas Lebendes auf seiner Stirn vor, während er
sprach. »Jetzt können Sie die Alternative erkennen, vor die Sie sie gestellt
haben, als Sie jede Chance einer Ehe mit mir zerstört haben ,« Seine fleischigen Lippen teilten sich zu einem Lächeln, das beinahe wohlwollend
war. »Und das ist Ihre Lektion !«
    Er
ließ meine rechte Schulter los und umfaßte die linke noch stärker, so daß ich
keine Möglichkeit hatte, mich ihm zu entziehen. Sein rechter Arm fuhr durch die
Luft wie ein massiver Knüppel, und dann schmetterte er mir seine eiserne Faust
in die Gegend des Solarplexus. Die Welt explodierte in eine andere Dimension,
in der es nur noch Farben, Schmerzen und Wahnsinn gab. Er schlug ein zweitesmal zu und fügte der neuen Dimension noch chaotische
und erschreckend wirbelnde Bewegungen hinzu.
    Ich
fiel in einen Wirbel blendender Farben, unterbrochen von infernalischer
Dunkelheit — und während ich hilflos darin herumkreiselte, dehnte sich der
Schmerz aus, bis er jeden Teil meines Körpers erfaßt hatte und sich dann in
tausend kleinere Schmerzen auflöste, die meinen Körper manchmal einzeln,
manchmal gemeinsam attackierten, aber in jedem Fall an meinen Nervenenden
zupften und drehten.
    Der
Schöpfer dieser meiner neuen Welt war offensichtlich aus irgendeinem Grund
unzufrieden mit ihr, denn er riß plötzlich ein großes Stück Farbe, Schmerz und
Wahnsinn beiseite, und sein glänzendes Gesicht spähte zu mir herab.
    » Holman !«
    Es
war ein Kommando, und ich hatte nicht die Kraft zu gehorchen. Ich versuchte,
ihm das zu erklären.
    » Holman !«
    Ich
mußte gehorchen! Er rief mich, und ich mußte kommen; ich unternahm eine
gewaltige Anstrengung und mühte mich, zu ihm zu gelangen. Die Farben und die
Dunkelheit verschwanden plötzlich, der Wirbel desgleichen. Das Gesicht, das zu
mir herunterspähte, gehörte Erik Stanger und
unmittelbar darüber befand sich die Decke.
    » Holman ?« Er lächelte plötzlich und nickte. »Ah! Sie sind
wieder bei uns? Es tat weh, aber in Ihrer Vorstellung war es noch schlimmer.
Ja? Das war deshalb, weil ich Ihnen einen wissenschaftlich genau berechneten
Schlag verpaßt habe. Keine dauernde Schädigung, aber eine vorübergehende und
partielle Lähmung des Zwerchfells. Sie können nicht atmen, teilt Ihnen Ihr
Gehirn mit, und Sie ertrinken in einer mit Luft gefüllten Welt! Aber in fünf,
zehn Minuten wird alles wieder in Ordnung sein — die Stelle wird empfindlich
sein, einen Bluterguß haben, weiter nichts. Aber im
Augenblick können Sie sich zwar nicht bewegen und nicht sprechen, aber Sie
können sehen und hören. Mehr brauchen Sie nicht !«
    Seine
vor mir aufragende massige Gestalt entfernte sich von mir, und er ging auf
Della zu. Etwa einen Meter vor ihr blieb er stehen und starrte ihr ins Gesicht.
    »Solch
ein schönes Gesicht«, sagte er leise. »Ich erinnere mich genau, als ich es das erstemal sah .« Seine derben Finger
rieben erneut die weiße Narbe. »Als ich allzu eifrig war, zu demonstrieren, wie
sehr ich Sie liebte, und Sie mir dieses permanente Andenken verpaßten ,
damit ich nie mehr so unverschämt sein würde !«
    »Erik !« flüsterte sie, und ihre Lippen bewegten sich gequält.
»Bitte! Ich flehe Sie an —«
    »Dazu
ist es jetzt zu spät«, fuhr er sie an. »Vierzehn Jahre des Wartens, Hoffens,
Sehnens, Verlangens — die gewinnen ihre eigene Triebkraft, so daß der Mann, der
immer gedacht hatte,

Weitere Kostenlose Bücher