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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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fügte sie dann hinzu, »meinst du, die Leute, für die du arbeitest, können statt deiner Eltern kommen?«
    »Ich schätze schon.« Das klang alles ziemlich kompliziert.
    Kaum eine Stunde später waren wir im Einkaufszentrum. Wir begannen zunächst mit einem Mittagessen in einem der Fast-Food-Restaurants.
    Valerie stocherte mit ihrer Gabel in ihrem Salat herum. »Ich hasse Salat.«
    »Warum hast du dann einen bestellt?«, fragte ich und ließ meinen Blick über die zahlreichen Alternativen schweifen, die sie stattdessen hätte wählen können.
    »Ich will vor dem Ball ein bisschen abnehmen.«
    Ich sah Valerie an. Sie war ein schlankes Mädchen. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie in dieser Welt noch weniger Raum einnehmen wollte, als sie es ohnehin schon tat.
    Jill drehte sich zu mir und schaute mich mit ihrem vollen, offenen Gesicht an. »Also, wie sind die Jungs so, da, wo du herkommst?«
    »Genau«, fügte Valerie hinzu, »gibt’s da ein paar heiße Typen?«
    Valerie und Jill lehnten sich nach vorn und stützten sich mit den Ellbogen auf dem Tisch ab. Ich dachte an Daniel und fragte mich, ob diese Mädchen ihn wohl als »heißen Typen« bezeichnen würden. Ich würde ihnen jedoch nichts über einen Jungen erzählen, dessen Stimme so weich war wie Watte. Also sagte ich nur: »Ja, die gibt es. Meine Freundinnen zu Hause wollen auch immer unbedingt wissen, wie die Yankee-Jungs so sind.«
    Valerie hob die Augenbrauen. »Und, wissen sie von Josh?«
    Ich stellte mir vor, wie Annie und Kate meine Briefe lasen und sich dabei womöglich tadelnd über mich äußerten, gleichzeitig aber vor Aufregung ganz außer Atem waren. Ich lächelte. »Sie wissen von ihm.«
    »Josh ist einer von den Guten«, sagte Valerie. »Als wir zusammen waren, war er immer der perfekte Gentleman. Und wir haben uns in gegenseitigem Einverständnis getrennt.«
    Meine Ohren wurden ganz heiß und begannen zu kribbeln. Ich starrte auf den Tisch hinunter und beschäftigte mich damit, die Krümel meines Mittagessens einzusammeln. Josh hatte mir nie erzählt, dass er und Valerie ein Paar gewesen waren. Als ich meinen Kopf wieder hob, bildete ich mir ein, sie und Jill hätten einen flüchtigen Blick getauscht. »Wie dem auch sei«, sagte Valerie, und ihre Stimme klang ein wenig zu laut, »wir sollten besser mal mit dem Shoppen anfangen. Es dauert immer länger, als man denkt, das richtige Kleid zu finden.«
    Hinter ihnen ging ich durchs Einkaufszentrum und versuchte, die Gedanken daran abzuschütteln, wie Josh Valeries Hand hielt und sie zu sich heranzog, um sie zu küssen. Oder sogar noch mehr. Ich atmete ein paarmal tief ein und zwang mich, ins Hier und Jetzt zurückzukehren.
    Ich beschleunigte meinen Schritt, um die beiden einzuholen, die mit langen, zielstrebigen Schritten dem Gehweg folgten. Zumindest hätte man den Weg so genannt, wenn wir unter freiem Himmel gewesen wären. An diesem Ort, an dem es keinen freien Himmel gab, hatte er jedoch keinen Namen. Valerie warf mir einen Blick über ihre Schulter zu und zeigte auf einen Laden, in dessen Schaufenster ein großer roter Stern hing. »Komm, wir fangen bei Macy’s an.«
    Ein paar Minuten später hatte ich überhaupt keine Zeit mehr, über meinen Freund und seine geheime Exfreundin nachzudenken. Meine Welt schrumpfte auf das kleine Reich der Mode zusammen. Wollte ich ein langes Kleid oder ein kurzes? In welcher Farbe? Aus welchem Stoff? Und in welchem Stil?
    Ich folgte Valerie und Jill durch die scheinbar endlosen Reihen mit Kleiderständern. Mit geübtem Blick schoben sie einen Kleiderbügel nach dem anderen zur Seite, zogen hin und wieder ein Kleid heraus und hielten es vor sich hin, um es genauer zu begutachten. Ich griff zaghaft nach einem Kleid, das die Farbe von Kirschblüten hatte. Der Stoff fühlte sich ganz seidig zwischen meinen Fingerspitzen an. Ich lächelte, hängte das Kleid über meinen Arm und suchte mit wachsender Entschlossenheit weiter.
    Ein paar Minuten später wurde mein Arm unter dem Gewicht der vielen Kleider, die ich bereits ausgewählt hatte, allmählich lahm. Auch auf Valeries und Jills Armen türmten sich bunte Stoffberge. Gemeinsam belegten wir eine große Umkleidekabine und hängten die Kleider an die Haken an der Kabinenwand. Jill und Valerie zogen sofort ihre Jeans aus und ließen sie zusammengeknüllt auf dem Boden liegen. Ich schaute zur Seite, als sie auch ihre TShirts über den Kopf zogen und nur mit ihren Höschen und BHs bekleidet

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