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Draußen wartet die Welt

Draußen wartet die Welt

Titel: Draußen wartet die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Grossman
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war ich schon immer.«
    Daniel nickte zustimmend. »Deshalb habe ich auch immer an dir festgehalten.«
    Ich blieb stehen und Daniels Hand rutschte von meinem Arm. »Und hältst du jetzt immer noch an mir fest?«, fragte ich. Wir standen uns für einen Moment auf dem Gehweg gegenüber.
    »Nun, ich treffe mich auf jeden Fall mit niemand anders.« Er legte seine Hand wieder auf meinen Ellbogen und wir gingen weiter.
    »Du darfst dich aber mit anderen treffen«, sagte ich. »Wir gehen ja nicht miteinander, falls du dich erinnerst.«
    »Ich weiß. Und wenn ich jemanden wie dich finde, dann kann sie mein Mädchen sein.« Seine Worte brannten in meinem Bauch wie scharfes Essen. Wenn sich Daniel mit jemand anders treffen würde, wäre es auch leichter für mich, mich weiterhin mit Josh zu treffen und herauszufinden, wohin diese neue Beziehung mich vielleicht noch führen würde.
    Ich beeilte mich, das Thema zu wechseln. »Es ist schön, so nah an der Stadt zu wohnen. Wenn ich freihabe, spaziere ich hierher und mache Erledigungen. Oder ich setze mich ins Café und lese. Da gehen wir jetzt auch hin«, sagte ich und deutete auf das Bean Scene. Ich wusste, dass Josh arbeiten musste, daher bestand keine Gefahr, dass ich ihn zufällig treffen würde, während ich mit Daniel dort war. Bei dem Gedanken spürte ich ein leises Zwicken. Ich ging mit keinem der beiden Jungen, also hinterging ich auch keinen von ihnen. Aber ich wusste, dass es ein wenig unaufrichtig von mir war, nicht zu wollen, dass einer vom anderen wusste.
    Im Café war es ziemlich ruhig. Zwei Männer spielten an einem Tisch in der Ecke Schach, während sich eine Frau mit zerzaustem blondem Haar am Ende der Theke über ein Notizbuch beugte und beim Schreiben eifrige Kratzgeräusche mit ihrem Bleistiftstummel machte. Neben ihr tippte ein Student etwas in seinen Laptop. Sie alle sahen auf, als ich mit Daniel eintrat. Ihre Blicke blieben an Daniel haften, aber er schien es gar nicht zu bemerken. Er schaute sich im Café um, während ich auf die Speisetafel und die Tagesgerichte zeigte.
    Ich trat an die Theke und spürte, wie Daniel zögerte, bevor er mir folgte. »Einen Jasmintee«, bestellte ich bei dem jungen Mädchen hinter der Theke. Sie hatte abstehende Haare und trug Silberringe an sämtlichen Fingern, sogar am Daumen. Daniel stellte sich neben mich und hielt seinen Hut in der einen Hand, während er mit der anderen nach seiner Brieftasche kramte. »Für mich das Gleiche«, sagte er. Er zuckte ein wenig zusammen, als er den Preis hörte, bevor er seinen Hut auf der Theke ablegte und einen Schein aus seiner Brieftasche zog.
    Ich hatte das Bedürfnis, mich schnellstmöglich an einen der Tische zu setzen. Ich hatte Daniel noch nie zuvor so nervös und ungeschickt gesehen und ich wollte einfach den alten Daniel zurück. Zu Hause füllte er mit seiner Präsenz jeden Raum aus. Sein Lächeln war butterweich und seine Bewegungen waren so fließend wie die eines Gleitflugzeugs. Ich berührte seinen Arm und nickte in Richtung eines Tisches an der Wand. Er setzte sich und seufzte. Ich zog einen weiteren Stuhl an den Tisch und er legte seinen Hut darauf ab und grinste mich dankbar an. Er sah ebenso deplatziert aus wie ein Chirurg in einem Maisfeld.
    »Also«, sagte er, »dann erzähl mir mal von dieser modernen Welt.«
    Ich hatte keine Ahnung, wo ich anfangen sollte. »Na ja, hier gibt’s einfach so viel, was man machen kann. Und so viel Auswahl.«
    »Was für eine Auswahl?«
    »Zum Beispiel, wenn du mit der Arbeit fertig bist. Du kannst entweder ins Kino gehen, Musik hören oder einkaufen. Die Menschen können hier aus so vielen Sachen wählen, was sie mit ihrer Zeit anstellen wollen.«
    »Tja«, erwiderte Daniel, »sie scheinen auch eine Menge Zeit zu haben, die sie ausfüllen müssen.«
    Ich nickte. Darüber hatte ich auch schon oft nachgedacht. »Die Hausarbeit geht hier viel leichter von der Hand, deshalb ist sie auch schneller erledigt.« Daniel hörte mir aufmerksam zu und sah mich dabei mit einem Blick an, der mir fast das Herz zerriss.
    »Und was machst du gerne?«
    »Oh, ich gehe gern ins Kino«, antwortete ich. »Die Stimmen hören sich an, als kämen sie direkt aus dem Mund der Leute, obwohl es gar keine echten Leute sind, nur bewegte Bilder von Leuten.« Ich schob den Gedanken an Josh, der im Kino neben mir saß, beiseite. »Und die Filme sind alle ganz unterschiedlich. Einige sind lustig, andere sind unheimlich, und manche bringen einen zum Weinen.«
    Ich trank

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