Draußen wartet die Welt
Rücken, während sich sein Körper meinem immer weiter näherte und der Abstand zwischen uns schließlich ganz verschwunden war. Dann war die Musik plötzlich in uns und lenkte unsere Bewegungen. Meine Hände lagen noch immer auf Joshs Schultern, aber als unsere Körper sich einander näherten, schlang ich meine Arme um seinen oberen Rücken und legte meinen Kopf an seine Schulter. Alles passierte völlig natürlich, wie ein neuer Schritt in unserem Tanz. Unsere Körper schmiegten sich aneinander und ich konnte die Muskeln in seinen Oberarmen und Oberschenkeln fühlen. Meine Haut kribbelte angesichts seiner Nähe. Es war, als würde ich dahinschmelzen, und ich gab mich dem Moment völlig hin. Der Raum um uns löste sich auf und dann gab es nur noch uns beide. Ich war mir ganz sicher, dass noch nie zuvor jemand etwas Derartiges empfunden hatte.
Plötzlich verstummte die Musik und wurde durch eine brummende Stille ersetzt. Die anderen Pärchen tauchten wieder auf – vielleicht waren sie auch nie wirklich verschwunden gewesen –, aber ich konnte ihre Umrisse trotzdem kaum erkennen. Ich befand mich noch immer in der Umarmung mit Josh, die sie »Tanzen« nannten, und konnte mich ebenso wenig daraus lösen, wie ich zur Sonne fliegen konnte. Und dann sprach er endlich die Worte aus, auf die ich gewartet hatte, auch wenn es mir nicht bewusst gewesen war. Sie fühlten sich an wie ein Hitzeschwall an meinem Ohr.
»Geh nicht wieder dorthin zurück, Eliza.«
Ich öffnete den Mund, und als ich sprach, gab ich ihm die einzige Antwort, die mir in diesem Moment möglich erschien: »Das werde ich nicht.«
Kapitel 24
Wir hielten uns weiter umarmt, während die Musik zu einem lauteren, drängenderen Rhythmus wechselte. Die anderen Pärchen lösten sich voneinander und tanzten wieder neben ihrem jeweiligen Partner, nicht mehr mit ihm. Unsere Körper waren einander jedoch noch genauso nahe wie bei dem langsamen Lied.
Ich sah mit einer Mischung aus Schüchternheit und Trotz zu Josh hoch. Ein Teil von mir wollte die Worte wieder zurücknehmen. Ein anderer Teil wäre dagegen am liebsten auf einen Tisch geklettert und hätte sie in den Raum voller Fremder hineingebrüllt. »Das werde ich nicht«, hatte ich gesagt. Aus dem Zusammenhang gerissen hatten die Worte keinerlei Bedeutung. Aber in diesem Moment bedeuteten sie alles, wovor ich mich fürchtete und wonach ich mich sehnte.
Joshs Fingerspitzen folgten der Kontur meiner Wange. Er schob seinen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht an, bis wir einander direkt in die Augen schauen konnten. Unsere Lippen pressten sich aufeinander und unsere Zungen berührten sich erst ganz vorsichtig, dann immer forschender. Seine Hände glitten in die Gesäßtaschen meiner Jeans und drückten unsere Hüften gegeneinander. Zwischen meinen Beinen breitete sich eine Wärme aus, die mich ganz schwach und zittrig werden ließ. Das Lied endete. Ein neuer Song begann. Wir verharrten weiter in unserem ganz persönlichen Tanz. Ich war mir nicht sicher, wie viele Lieder endeten und begannen, bevor Josh flüsterte: »Lass uns gehen.« Ich wusste nicht, ob er damit meinte, wir sollten wieder an unsere Plätze gehen oder zurück zu Rachel nach Hause. Aber es spielte auch keine Rolle. Ich wollte einfach nur mit ihm gehen.
Er wollte zurück zum Auto. Schwungvoll öffnete er die Hintertür, und wir kletterten hinein, während sich die Stille um uns legte. »Was machen wir denn hier?«, flüsterte ich. Josh antwortete nicht. Er legte sich auf die Rückbank und zog mich zu sich hinunter, bis ich auf ihm lag. Es war unglaublich verlockend, mich auf seinem Körper auszustrecken und meinen Kopf auf seine Brust zu legen. Er fasste unter mein T-Shirt und ich spürte seine Fingerspitzen auf meiner Haut und über meinem BH. Ich wusste, dass ich das Ganze unbedingt beenden musste, um wieder klar denken zu können, aber es fühlte sich so wundervoll an.
Ich musste darüber nachdenken, was wir zueinander gesagt hatten und was es bedeutete. Ich musste herausfinden, wo meine Grenzen in dieser neuen Nähe lagen. Aber ich wollte nicht nachdenken. Ich wollte für immer hierbleiben. Ich spürte, wie ich davontrieb, mich hingab. Doch mit einem Mal schreckte ich auf.
»Wie spät ist es?«, flüsterte ich.
Joshs Körper spannte sich einen kurzen Moment lang an. Er zog seine Hand unter meinem T-Shirt hervor. »Und damit wäre dieser romantische Augenblick zerstört.«
»Ich weiß. Aber ich muss um Mitternacht zurück
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