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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Bänken, einen Fuß auf die Leiste gestemmt, den anderen gegen die Rückseite der Bank vor uns, die Arme ausgestreckt, die schwieligen Hände um den Ruderbaum gelegt. Alle Schlingseile, die die Ruder im ausgefahrenen Zustand waagerecht hielten – eine hübsche Sitte der Galeerenkapitäne des Binnenmeers –, waren von den Außenbordruderern abgenommen worden – in unserem Fall von Zolta.
    Nun schlingerte und stampfte die Grodnos Gnade im leichten Seegang, die vierzig Ruder in vollkommener Ausrichtung über dem Wasser ausgestreckt. Das Schiff mußte wie ein riesiges Ungeheuer aussehen, das auf dem Wasser dahinschritt, leicht und anmutig wirkend mit dem geschwungenen Schiffskörper, der in einem reichverzierten Heck mit der nach oben gereckten Galerie endete und sich nach vorn zu einem Rammbug senkte, der tief über dem Wasser lag.
    Die Grodnos Gnade war eine Galeere, die hier im Auge der Welt ein Vier-Vierzigruderer genannt wurde: vierzig Ruder, vier Mann pro Ruder. Das umständliche System, nach dem auf der Erde zuweilen die Ruderer einer Galeere nach den Männern pro Bank gezählt werden, war im Binnenmeer nicht gebräuchlich.
    Die Ruder waren bereit. Der Trommeldeldar schlug einmal mahnend zu. Ich sah, daß der Rudermeister zum Poopdeck schaute, wo sich, in eine prunkvolle weiße und grüne und goldverzierte Uniform gekleidet, ein Offizier über die Reling beugte. Zweifellos bekam man dort oben jetzt etwas von unserem Geruch mit, denn der Mann hielt sich ein Taschentuch vor das Gesicht. Der Rudermeister hob seine Silberpfeife, und ich machte mich innerlich bereit.
    Die Pfeife erklang, die Trommel dröhnte im vertrauten Rhythmus, Befehle wurden gebrüllt, und die Ruder tauchten in vollkommenem Gleichtakt ins Wasser.
    Wir zogen glatt durch. Der Trommeldeldar legte einen gleichmäßigen Rhythmus vor, einen Doppelschlag seiner beiden Trommeln, einen hohen und einen tiefen Ton, einen glatten, regelmäßigen langen Zug. Wir bewegten uns mit dem Oberkörper durch den Rhythmus – nach vorn, bis unsere Hände und unser Ruder über den vorgebeugten Rücken der Vordermänner lagen, dann gleichmäßig – oh, wie gleichmäßig! – zurück!
    Die Grodnos Gnade bewegte sich durch das Wasser. Sie legte die gleichen Fahreigenschaften an den Tag, die mir schon seltsam vorgekommen war, als ich damals im See der Stadt Aphrasöe an Bord einer Galeere gekommen war. Und hier im glatten Binnenmeer bewegte sich die Galeere wie auf Schienen voran. Sie rollte kaum und glitt über das kaum bewegte Wasser wie ein riesiger Käfer mit vierzig Beinen.
    Sie war eine ziemlich kleine Galeere. Zwanzig Ruder pro Flanke bedeuteten, daß ihre Länge weitaus geringer war als die der Flottengaleeren, die ich im Arsenalhafen von Magdag hatte liegen sehen, und ich würde sagen, daß sie in Höhe der Wasserlinie schätzungsweise nur etwa dreißig Meter lang war. Ich kann es jedoch schwer schätzen, denn ich habe das Schiff nie von außen gesehen. Ich will gern eingestehen, daß ich nicht wußte, wieso diese Schnellgaleeren einen Rammbug wie auch eine Spiere hatten, war ich doch der Meinung, daß sich das gegenseitig ausschloß. Doch inzwischen weiß ich natürlich längst, wie die Galeeren des Binnenmeers kampfbereit gemacht werden.
    Die Grodnos Gnade war natürlich kaum seetüchtig.
    Wir mühten uns an den Rudern mit einem kurzen, sparsamen Schlag, der uns etwa zwei Knoten Geschwindigkeit verschaffte.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin die Reise ging und welche Mission wir zu erfüllen hatten; ich war ja nur ein angeketteter Galeerensklave. Zorg und ich hatten vorsichtig versucht, ein Glied unserer Fußketten an einer Metallstrebe zu reiben. Verkrustete Exkremente unter der Bank schützten uns dabei vor Entdeckung. Als wir uns nun vor und zurück warfen und die Galeere durch das ruhige Meer pflügte, begann ich mir unwillkürlich Sorgen um Zorg zu machen.
    »Laß es ruhig angehen, Zorg«, flüsterte ich ihm zu, als der Peitschendeldar auf dem Mittelgang vorbeigeschritten war, wachsam, die Peitsche in seiner Hand wie lebendig zuckend und hungrig. Die Galeerensklaven nannten diese Peitsche die ›alte Schlange‹. Ich wußte, daß dieser Ausdruck da und dort auch auf der Erde gebräuchlich war – und verstand nun den Grund.
    »Ich – erfülle – mein – Soll – Schreiber ...«
    »Ich will mich gern mehr ins Zeug legen, Zorg.« Ich ärgerte mich. Er war mein Freund. Ich machte mir Sorgen um ihn. Und doch beharrte er stur darauf, sich zu verausgaben, als

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