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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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kaum. Als ich unter fadenscheinigem Vorwand bewußtlos an Bord der Lady von Garles gebracht worden war, hatte es Tharu in seiner gewohnten Autorität durchgesetzt, daß der magdagsche Kapitän auch unsere Besitztümer mit an Bord nahm. Tharus eisenbeschlagene Truhen standen nun in seinem Zimmer, wie auch meine Kisten mit Erinnerungsstücken an Sanurkazz – Seidenstoffe und Pelze, Juwelen, Münzen, Waffen, mein Langschwert und das Kettenhemd, das Mayfwy mir geschenkt hatte. Ich erkannte durchaus die Gefahr, die diese Stücke heraufbeschwören konnten – schließlich waren sie in der Tradition Zairs gearbeitet. Sie hätten mir große Schwierigkeiten machen können, wenn sie entdeckt worden wären.
    Also hatte ich meine drei bronzebeschlagenen Holztruhen unter meinem Bett versteckt und erklärte meinen magdagschen Gastgebern, daß ich als Erinnerung an meinen angenehmen Aufenthalt in ihrer Stadt ein Langschwert und ein Kettenhemd erworben hätte – und als man bemerkte, die Rüstung sei doch von sanurkazzischem Schnitt, zwang ich mich zu einem Lachen und sagte, es handle sich zweifellos um ein Beutestück, das man zum Ruhme Grodnos gemacht habe. Das gefiel den Anhängern der grünen Sonne.
    Doch es war ein angenehmeres Gefühl, wieder mit einem langen Rapier an der Hüfte durch die Straßen zu schreiten.
    Glycas war ein düster wirkender Mann mittleren Alters – was auf Kregen bedeutete, daß er etwa hundert Jahre alt war –, und sein schwarzes Haar war noch dicht und modisch geschnitten, die Hände und Arme weiß, die Finger schwer von Ringen. Doch er war kein Dummkopf. Er trug das Langschwert offen und konnte damit umgehen. Er war klein und stämmig gebaut und für seine Erregbarkeit bekannt. Alles in allem war er ein gefährlicher Mann.
    Seine Schwester, die Prinzessin Shusheeng – die außerdem eine Handvoll anderer vornehmer Namen trug, die von ihrem hohen Rang und ihrem riesigen Besitz einschließlich unzähliger tausend Sklaven kündeten – war schlank und dunkelhaarig – ein bezauberndes Kind. Vom Augenblick unseres Kennenlernens an schienen mich ihre Augen mit liebevollen Blicken zu verschlingen. Ich verglich sie unwillkürlich mit der fröhlichen, quirligen Einfachheit Mayfwys und bewunderte die geradezu tierische Vitalität dieser Frau, ihren brennenden Blick, die Intensität des Gefühls, mit dem sie alles an sich riß, das sie haben wollte. Ihr vornehmes Gerede amüsierte mich. Von neuem wurde mir klar, wie gelassen meine Delia die vielen langen Titel ertrug, die sie geerbt hatte, wie unauffällig und sicher sie sich in die Rolle der Prinzessin Majestrix von Vallia fügte.
    Prinzessin Shusheeng machte mir unverkennbar Avancen. Ich ärgerte mich darüber wegen der Komplikationen, die das heraufbeschwören mußte, und fühlte mich doch geschmeichelt. Vomanus beneidete mich sichtlich um mein Glück, wie er es nannte. Tharu runzelte nur die Stirn und ließ sich seinen Ärger ansonsten nicht anmerken.
    Als wir eines Tages auf der oberen Galerie standen und über eins der Hafenbecken blickten, das sich unter unserem Palast erstreckte, erwähnte ich, daß ich mich auf meine Rückkehr nach Hause freute.
    »Aber mein lieber Kov von Delphond, was hat dein Vallia zu bieten, das du nicht reichlicher und besser im Heiligen Magdag finden könntest?«
    Ich zuckte innerlich zusammen und antwortete: »Ich habe Heimweh, Shusheeng. Das wirst du doch verstehen können?«
    Mit unverständlichem Stolz erwiderte sie: »Ich habe noch keinen Fuß außerhalb der Gebiete Magdags gesetzt!«
    Die Frau widerte mich an! Ich wollte so schnell wie möglich nach Vallia weiterreisen.
    Und sie erkannte meine Gefühle; sie spürte meine Ablehnung.
    Am nächsten Tag wanderten Vomanus und ich durch eine der Gassen, in denen erstklassige Schmuckwaren feilgeboten wurden, als wir auf Prinzessin Shusheeng mit ihrem Gefolge stießen – einer Gruppe Chulikwächter und zahlreichen angeberischen Adligen, die um sie herumstolzierten wie aufgeplusterte Hähne. Sie behandelte sie natürlich alle wie Dreck.
    »Was für ein Schmuckstück kaufst du denn da, Kov Drak?«
    Ich hob das Stück hoch – ein herrlicher Reif aus geschnitztem Chemzite, das im Licht der Sonne blitzte. Es stammte von einem sanurkazzischen Künstler.
    »Ein hübsches Stück«, sagte ich.
    »Es kommt aus Zair«, bemerkte sie mit herabgezogenen Mundwinkeln. »Es müßte auseinandergebrochen und zu einem richtigen Stück aus Grodno umgestaltet werden.«
    »Vielleicht – aber es

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