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Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio

Titel: Dray Prescot 02-Die Sonnen von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einem widerwärtig schmeckenden Brei ernährt, ohne Bewegung, mit einem Eimer als Toilette, und stets von zwei Männern bewacht. Tharu war nicht bei mir.
    Am sechsten Tag wurde ich gerettet. Als Männer in Rüstungen eintraten, standen meine Wächter langsam auf, dann erstarrten sie, und obwohl ich ihre Gesichter nicht sehen konnte, vermochte ich mir doch ihr Entsetzen vorzustellen. Die Neuankömmlinge stachen sie erbarmungslos nieder. Als der zweite Wächter leblos zu Boden sank, riß ihm einer der Neuankömmlinge das rote Halstuch ab, hielt es hoch und spuckte darauf.
    »Siehst du!« brüllte er. »Dies ist das Werk der Ketzer von Sanurkazz! Die stinkenden Vosks von Zair haben dies getan ...«
    Er beugte sich herab und durchtrennte hastig meine Fesseln. Seine Männer halfen mir beim Aufstehen. »Aber jetzt bist du frei, Kov von Delphond!«

13
     
     
    »Lord Kov«, sagte Glycas förmlich zu mir, »ich möchte dir meine Entschuldigung aussprechen. Es ist mir unvorstellbar, wie einem geehrten Gast in Magdag solches Schicksal widerfahren kann. Aber ...« Er breitete die Hände aus. Seine blitzenden dunklen Augen waren auf mich gerichtet. »Wir leben in einer unruhigen Zeit. Die Macht der Roten macht sich überall bemerkbar ...«
    »Drak müßte eigentlich dankbar sein, daß wir ihm das Leben gerettet haben«, sagte Prinzessin Shusheeng. Sie lag lässig auf einer hängemattenähnlichen Liege aus Seide, an der Quasten aus Goldfäden hingen; einen Arm hatte sie über den Kopf erhoben und ihren Körper aufreizend gekrümmt. »Die See-Leem aus Sanurkazz werden eines Tages bis auf den letzten Mann vernichtet. Aber ich bin froh, daß wir dich vor ihnen errettet haben, Drak.«
    Auf dem Balkon hoch über dem Hafen umspielte uns eine kühlende Brise, für die ich dankbar war, denn die Hitze war erdrückend. Magdag, das nördlich von Sanurkazz lag, hatte ein etwas kühleres Klima, doch keine der beiden Städte genießt die starken Winde, die über das ferne Sonnenuntergangsmeer heranwehen und Zenicce kühlen. Ein mächtiger Meeresstrom, der sogenannte Zim-Strom, zieht von Süden an der Küste Donengils herauf, vorbei am südlichen Turismond. Im Bogen nach Nordwesten schwenkend, zieht er sich als andersfarbige Wasserstraße durch das Cyphrenmeer zwischen Turismond und Loh und umspielt also die gesamte West- und Südküste Vallias. Der südliche Zweig erreicht zuweilen auch Zenicce, das an der Westküste von Segesthes liegt.
    »Ich danke euch von Herzen«, sagte ich, faßte mich und fuhr fort: »Anscheinend haben die Kerle all meine Besitztümer an sich genommen.«
    Glycas nickte. »Alles, was du bei dir hattest. Wertvolle Dinge, daran zweifle ich nicht.«
    »Aus Vallia«, bemerkte Shusheeng.
    Ich merkte auf.
    »Kaum«, erwiderte ich leichthin. »Ich habe Kuriosa des Auges der Welt gesammelt – kunsthandwerkliche Dinge aus Magdag – und aus Sanurkazz.«
    »Ah – natürlich«, sagte Glycas mit einer seidenweichen Stimme, der ich nicht traute.
    »Hätte euer vallianischer Kapitän sein Schiff nicht so weit weg ankern lassen, wäre euer mutiger Begleiter Vomanus hier gewesen.« Vomanus war außer sich vor Wut gewesen, als ich ihm schließlich wieder gegenüberstand. Tharu, der gestrenge Vallianer, war seit dem Überfall nicht mehr gesehen worden. Alle hielten ihn für tot. Und wenn er nicht tot und womöglich auf die Galeeren geschickt worden war, dann mochte ihm der Tod jetzt als etwas Wünschenswertes erscheinen.
    »Es gibt immer wieder solche dummen Rückschläge«, bemerkte Glycas leichthin. »Die Sklaven, die an den Bauten zum Ruhme Grodnos arbeiten, suchen die ketzerische Hilfe Zairs, dieses elenden Gottes. Wir werden Nachforschungen anstellen und die Schuldigen bestrafen.«
    »Und bis dahin?«
    Prinzessin Shusheeng erhob sich wie ein anmutiger und gefährlicher Leem. Sie lächelte mich verführerisch an, und ihre sinnlichen Lippen schimmerten feucht. »Oh, wir übernehmen natürlich die volle Verantwortung für deinen Schutz, mein lieber Drak, bis ein anderes vallianisches Schiff eintrifft.«
    »Es wäre unklug, weiter allein in diesem Palast zu wohnen«, sagte Glycas energisch.
    »Wir hoffen, du erweist uns die Ehre, in unser Heim überzusiedeln – das immerhin der Palast des Smaragdenen Auges ist. Nur der König, über den sich kein Sterblicher zu erheben wagt, hat einen schöneren Palast in Magdag.«
    »So sei es denn«, sagte ich und fügte mich in das Unvermeidliche. Dann hatte ich die Klugheit hinzuzufügen: »Und

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