Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio

Titel: Dray Prescot 03-Der Schwertkämpfer von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Wir hatten zuvor an einem Hochlandsee Wasser getrunken und Palines verzehrt – und wir hatten keine Lust, in die Auseinandersetzung zwischen der lohischen Armee und dem flügelschlagenden, berittenen Vogelheer einzugreifen. Die fliegende Armada raste mit großer Schnelligkeit heran und begann mit ihrem Angriff auf die Männer am Boden. Diese reagierten mit der strengen Disziplin gutgedrillter Soldaten, die sich nach ihren Vorschriften richten. Und hier offenbarten sich nun die Schwächen, die ich schon befürchtet hatte. Die Voraussetzungen für eine Abwehr des Luftangriffs waren bestens, doch die Art und Weise, wie die laut gebrüllten Befehle ausgeführt wurden, schuf Verwirrung. Die Offiziere waren sichtlich außerstande, die Vorteile zu nutzen.
    Bei den Flugwesen handelte es sich um Impiter – vermutlich um dieselbe Gruppe, die wir schon gesehen hatten. Die Männer auf den Rücken der Vögel waren zu weit entfernt, als daß man sie genau erkennen konnte, doch ich vermutete, daß sie neben ihrer Tierhaftigkeit auch gewisse menschliche Züge hatten.
    »Seht doch!« kreischte Thelda, und Seg mußte sie gewaltsam zu Boden drücken, so aufgeregt war sie.
    Die Flugwesen stießen herab, und die Männer in den Sätteln schossen Pfeile ab oder schleuderten Wurfspieße. Sofort gewannen sie wieder an Höhe und machten kehrt, um erneut anzugreifen. Die Lohier schossen in den Himmel und erlegten manches Flugwesen, doch die Armee war in heilloser Verwirrung, und verschiedene Gruppen hatten bereits die Flucht ergriffen. Im Tal vor uns entwickelten sich Hunderte von Einzelkämpfen.
    »Nein, nein, nein!« sagte Seg immer wieder. Seine Augen verrieten die Erregung, die ihn gepackt hatte. Unentwegt ballte und öffnete er die Fäuste. Er hob seinen Langbogen, und ich fragte leise: »Seg?«
    Er musterte mich mit starrem Blick. Er atmete heftig.
    »Sie kommen aus Loh!«
    »Du kommst aus Erthyrdrin, Seg. Aber wenn du es wünschst ...«
    Ich machte Anstalten, meinen Langbogen zu spannen.
    »Nein!« rief Delia. »Nein, Dray! Das wäre Wahnsinn! Selbstmord!«
    »Oh, Dray!« klagte Thelda.
    Nur eine Frau konnte mich in meinen Entscheidungen wankend machen, ob sie nun richtig oder falsch waren.
    Ich zögerte ...
    Und dann schwebte ein dunkler Schatten über uns, und ein Dutzend riesiger Flugwesen umkreiste unsere Deckung – umkreiste auch eine verängstigte Reitergruppe, die ihre Tiere zwischen die Hügel gelenkt hatte, um dem Angriff zu entkommen.
    Die Reittiere waren Nactrixes – verwandt mit den mir bekannten Sectrixes, große, sechsbeinige Tiere mit gedrungenen Köpfen, allerdings größer und mit breiterem Brustkorb. Ihr schieferblaues Fell war länger und dichter und sauber geschnitten und gestriegelt.
    Bei den Reitern handelte es sich um Offiziere mit blitzendem Sattelschmuck und bestickten Brokatdecken und nicht minder kostbaren Uniformen. Einige Männer versuchten, ihre Pfeile abzuschießen, doch die Sorge um ihr Leben trieb sie weiter, und die Pfeile verfehlten ihr Ziel.
    Thelda kreischte.
    Seg fluchte. Er zog die Sehne durch und ließ den Pfeil losschnellen, der sich in den Körper eines Flugwesens bohrte.
    Während noch der Schmerzensschrei ertönte und der Riesenkörper herabstürzte, fand bereits mein erstes Geschoß sein Ziel.
    Damit waren Seg und ich in den Kampf verwickelt. Ringsum peitschten die Riesenflügel der schimmernden Impiter die Luft. Wir duckten uns und wichen den Wurfspeeren und Pfeilen aus, während unsere Geschosse Flügel und Bauch, Brust und Kopf der Angreifer trafen. Ich sah drei barbarische Reiter schreiend in den hohen Sätteln schwanken, festgehalten von den Gurten, während die schwerverletzten Tiere verzweifelt in der Luft zu bleiben versuchten.
    »Hinter dir, Dray!« – Delias Stimme.
    Ich fuhr herum, duckte mich und sah die riesigen Krallen knapp meinen Kopf verfehlen. Sie schlossen sich um Kopf und Schultern eines Mannes auf einem Nactrix und zerrten den Schreienden in den Himmel. Seg feuerte, doch ein Windhauch von einem schlagenden Flügel lenkte sein Geschoß ab. Ich sah ein anderes herabstoßendes Flugmonstrum, und die bösartige Kreatur auf seinem Rücken – ein Wesen mit eng beieinanderstehenden Augen, einem verkrampften, eckigen Mund und rotgefärbten Haaren, die ihm grotesk um den gedrungenen Kopf flatterten. Ich sah den wilden Schimmer in diesen Augen, wich dem Wurfspieß aus, packte ihn, als er sich neben mir in den Boden bohrte, drehte ihn um und warf ihn zurück. Die

Weitere Kostenlose Bücher