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Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio

Titel: Dray Prescot 05-Der Prinz von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ließen meine Haut immer wieder aufplatzen. Schwielen bedeckten meine Füße. Der Stoffetzen, der einmal ein grauer Sklavenschurz gewesen war, stank und war von Ungeziefer verseucht. Ich versuchte ihn einmal zu waschen und wurde dafür ausgepeitscht. Die Sklaven, die kein Kanalwasser trinken konnten, erhielten frisches Trinkwasser, dazu gab es trockene Kekse mit einem Gemisch aus schlechtestem Vosk- und Ponshofleisch. Jeden Tag wurde eine Handvoll Palines gereicht und bestimmt waren es diese Früchte, die viele Männer am Leben erhielten und verhinderten, daß sie völlig durchdrehten.
    Das Brandzeichen des Herrschers, mit dem wir an der rechten Schulter gekennzeichnet wurden, machte mir keine großen Sorgen, denn ich wußte, daß das Symbol in meinem Fall langsam verblassen und wieder verschwinden würde, wenn sich die Haut- und Gewebezellen erneuerten. Aber die Krallen des Shorgortz mußten ein besonderes Gift abgesondert haben, oder der Körperschleim des Wesens hatte meine Haut wie eine Säure durchdrungen, denn meine Wunden wollten nicht heilen. Die Wächter machten sich einen besonderen Spaß daraus, die Stellen mit Peitschenhieben immer wieder zu öffnen.
    Ich war bald in einer schlimmeren Verfassung als je zuvor in der Sklaverei. Zorg, mein alter Ruderkamerad, der schon längst nicht mehr lebte, oder Nath und Zolta, meine beiden Trinkkumpane, hätten in dem haarigen stinkenden Wesen niemals den Mann wiedererkannt, den sie einmal ihren Freund genannt hatten.
    Ich bemerkte nichts von der Gegend, durch die wir kamen – ich sah nur den Treidelpfad. Mit gesenkten Köpfen stemmten sich die Sklaven in das Schleppseil. Von Zeit zu Zeit sah ich mit Erleichterung die Schleusen und die glatten Holztore, die geöffnet und geschlossen werden mußten und die uns jeweils eine kurze Ruhepause verschafften.
    Irgendwo in diesem Haufen mußte sich Korf Aighos befinden. Ich wußte nicht einmal, wie viele von uns gefangengenommen worden waren, obwohl ich die Methode erfahren hatte. Das Wäschereimädchen war gefangen worden, und der Lärm meines Kampfes mit dem verdammten Shorgortz hatte die Wächter wie ein Magnet angezogen.
    Ich empfand keinen Zorn auf Hikdar Stovang. Allerdings hatte er von mir das Schlimmste angenommen, obwohl ich ihm nichts Böses hatte antun wollen – und jetzt war ich auf dem Weg zum Herrscher.
    Irgendein Sekret aus dem Körper des Reptilungeheuers verhinderte, daß mein Körper heilte. Streckenweise waren meine Gedanken ganz verwirrt. Mein ganzer Körper war von Schwären bedeckt. Die täglichen Auspeitschungen führten nur dazu, daß die Wunden blutig blieben. Ich besaß durchaus noch Kraftreserven und konnte marschieren. Wer von den gewöhnlichen Zugsklaven zu Boden sank, wurde sterbend oder mit einem Schnitt durch die Kehle zurückgelassen, wenn er sich nach wiederholten Auspeitschungen tot stellte.
    Wenn Sie meinen, daß ich die Sklavenaufseher zu hassen begann, haben Sie recht. Die rot-schwarzen Streifen auf ihren Ärmeln brannten sich tief in mein Bewußtsein ein.
    Doch ich will diese unglückliche Periode in meinem Leben nicht im Detail beschreiben. Am liebsten würde ich sie ganz vergessen, doch das ist wohl nicht möglich.
    Endlich erreichten wir die letzte Kette von Schleusen, die zum inneren Kanalnetz Vondiums führten. Wir wurden durchgeschleust und erreichten schließlich ein langes flaches Lagerhaus aus Stein, wo neue Wächter auf uns warteten.
    Die regulären Schleppsklaven wurden in ihre Baracken gebracht. Uns Verbrecher trieb man zusammen, belud uns mit Ketten – was mancher mit lautem Geschrei quittierte, wenn sich das rauhe Eisen in seine offenen Wunden legte – und zerrte uns davon. Und wieder sah ich nur die Pflastersteine unter meinen Füßen.
    Die Wächter waren dunkelrote Schatten, die ich aus den Augenwinkeln wahrnahm. Ich hörte sie vor sich hin pfeifen, während sie uns antrieben – ein Lied, das ich gut kannte – Die Bogenschützen von Loh. Das Lied schien gar nicht mehr zu meinem Leben zu gehören; es war eine Erinnerung an eine ferne und verschwommene Zeit, da ich noch fit war und saubere Kleidung trug, einen vollen Magen hatte und lachen und Wein trinken konnte, während mich freundliche Gesichter umgaben. Bedrückt taumelte ich dahin.
    Es ging feuchte Treppen hinab, in düstere Verliese, wo Leepitixes scharrend herumhuschten, wo Rasts an den Knochen toter Männer nagten, wo Ungeziefer in den Ecken lauerte und auf frisches Fleisch wartete.
    Wir wurden an die Wand

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