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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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dem Teil des Reiches, das jetzt wohl unter der Kontrolle der Naxiden stand. Die Welt, die er in der Konvokation repräsentierte, befand sich in der Gewalt der Rebellen, genau wie die meisten seiner Klienten und Besitztümer.
    Falls Jarlath die Heimatflotte nicht schnell in Marsch setzte und die verlorenen Gebiete zurückeroberte, drohte dem Chen-Klan der Ruin.
    »Darf ich nun auf die Petitionen zu sprechen kommen, die wir von meinen Klienten und Auftraggebern bekommen haben?«, fragte Lady San-torath. Sie war die einzige Lai-own im Ausschuss und vertrat Hone-bar, die Heimatwelt der Lai-own, in der Konvokation.
    »Hone-bar liegt ebenso nahe an Magaria wie an Zanshaa«, erklärte San-torath. »Die Einwohner von Hone-bar sind der Praxis treu ergeben und fürchten den Feind. Die Flotte hat bisher nichts getan, um sie zu schützen. Im ganzen System von Hone-bar gibt es nur ein einziges Kriegsschiff. Es ist ein leichter Kreuzer, der überholt wird und frühestens in drei Monaten einsatzbereit ist.«
    »Wenn wir Hone-bar verteidigen, schwächen wir Zanshaa«, wandte Tork ein.

    »Wenn Hone-bar kampflos fällt, wird das Vertrauen aller Bürger in die Konvokation und in die Regierung schwer erschüttert. Besonders gilt dies natürlich für die Lai-own.«
    »Es geht ja nicht nur um Hone-bar«, fügte Lady Seekin hinzu. »Wenn Hone-bar fällt, ist der ganze Hone-Sektor angreifbar.«
    Lord Chen lief es kalt den Rücken hinunter. Der Chen-Klan hatte im Hone-Sektor große Investitionen getätigt, und er selbst war der Patron mehrerer großer Städte. Wenn der Hone-Sektor verloren war, dann stürzte der Chen-Klan in den Abgrund.
    »Der Sektor muss geschützt werden«, sagte Lord Chen automatisch. »Wir können Hone-bar nicht einfach aufgeben.«
    »Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Rebellen Hone-bar überhaupt angreifen wollen«, widersprach jemand.
    »Das würden wir natürlich erst erfahren, wenn es schon zu spät ist«, meinte Lady San-torath. »Die Rebellen werden uns kaum eine Nachricht schicken, wenn sie irgendetwas vorhaben.«
    »Im Moment könnten sie Hone-bar mit einem einzigen Schiff und den ganzen Sektor mit einem kleinen Geschwader besetzen«, meinte Lady Seekin. »Wir könnten doch sicher einige Schiffe für die Verteidigung abstellen, da Lordkommandeur Jarlath vorläufig ohnehin nichts mit ihnen anfangen will.«
    Lord Chen fiel ein, dass Lady Seekin, eine Torminel,
aus Devajjo im Hone-Sektor kam. Sie und Lady San-torath waren natürliche Verbündete.
    Wer sonst noch?, überlegte er. Wer kann uns helfen, den Hone-Sektor zu verteidigen?
    Lordkommandeur Pezzini, dachte er. Der Neffe des Offiziers, der gegenwärtige Lord Pezzini, war der Patron von mindestens einem Dutzend Städten auf Devajjo.
    »Ich glaube, wir sollten Lordkommandeur Jarlath auffordern, den Hone-Sektor zu verteidigen«, sagte Lord Chen. »Besonders, da er in der nächsten Zeit Magaria nicht angreifen wird.«
    Pezzini stimmte zu, da er natürlich zu seiner Familie hielt, doch die anderen folgten ihm nicht. Vier Stimmen reichten nicht aus, um im neunköpfigen Gremium eine Entscheidung zu treffen. Dennoch willigte Tork ein, Jarlath über die Befürchtungen des Ausschusses zu unterrichten.
    »Wenn die Rebellen Schiffe in den Hone-Sektor schicken, schwächen sie ihre Kräfte in Magaria«, antwortete Jarlath. Während einer Essenspause, als die Ruhm der Praxis nur noch mit 0,8 Grav beschleunigte, tauschte er sich mit Tork aus. Die Erleichterung angesichts der Pause konnte die Müdigkeit und die Schmerzen nicht ganz vertreiben. Er saß in seinem fürstlichen Speisezimmer auf einem bequemen Stuhl und nahm in gesegneter Abgeschiedenheit ein vorzügliches Mahl aus magerem Fleisch, gebratener Leber und Nierenscheibchen zu sich, die im eigenen dampfenden Blut auf Körpertemperatur erwärmt worden waren.

    Tork erschien in einer holografischen Darstellung über Jarlaths rechter Schulter wie ein lästiges kleines Gespenst. Noch lästiger war die Zeitverzögerung von drei Minuten zwischen jeder Frage und jeder Antwort. Tork zappelte nervös herum, während er untätig zusehen musste, wie Jarlath rohes Fleisch verspeiste. Keiner der beiden fühlte sich wohl.
    »Die Rebellen könnten jetzt schon in Magaria geschwächt sein«, meinte Tork. »Leutnant Martinez wäre es beinahe gelungen, Fanaghees gesamte Flotte mit einer Rakete zu treffen. Möglicherweise hat er ihr große Schäden zugefügt.«
    »Allerdings gibt es dafür keine sicheren Beweise.«
    Tork wartete

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