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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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hatten keinen Grund zu der Annahme, es könne sich davongestohlen haben.
    Als die Minuten vergingen und die Punkte auf dem Radarschirm näher rückten, wurde Severins Mund trocken, und er bekam Krämpfe in den Händen, weil er sich nervös an den Haltestangen vor dem Kontrollpult festhielt. Nur eine winzige Kurskorrektur war nötig, damit sie das Wurmloch doch noch erreichten, und dies konnte jeden Augenblick geschehen …
    Er hielt den Atem an, und dann schoss das naxidische Geschwader vorbei. Es hatte das Wurmloch verfehlt. Die Besatzung des kleinen Rettungsbootes jubelte. Severin stellte sich die Bestürzung in den Befehlszentren der Rebellen vor, sobald ihnen dämmerte, was geschehen war.
    Als die Naxiden ihren Bremsschub massiv erhöhten, war Severin klar, dass er sie bei ihren Plänen, wie diese
auch aussehen mochten, um mindestens drei Monate zurückgeworfen hatte, vielleicht sogar erheblich länger.
    Er genoss seinen stillen Triumph. Ohne auch nur eine Waffe abzufeuern, hatte er dem Feind einen empfindlichen Schlag versetzt, und vielleicht würde ihm sogar noch ein weiterer gelingen.

    In den Tagen nach seiner Unterhaltung mit Tork arbeiteten Jarlath und sein Stab unablässig an Angriffsplänen für Magaria, und je genauer er über die Möglichkeiten nachdachte, desto attraktiver fand er sie.
    Martinez’ Bericht, der ihn mit einigen Tagen Verspätung erreichte, lieferte ihm wenig zuverlässige Informationen über den Schaden, den die Raketen angerichtet hatten. Immerhin war Jarlath am Ende überzeugt, dass irgendetwas geschehen sein musste. Die Abschirmung der Ringstationen befand sich überwiegend an der Außenseite, die der Sonne zugewandt war, um die Besatzung des rotierenden Objekts vor der harten Strahlung zu schützen. Die Rakete der Corona war jedoch nördlich des inneren Ringes eingeschlagen. Die von der Explosion freigesetzte Neutronenstrahlung und die energiereiche Gammastrahlung hatten die Schiffe sicher nicht dauerhaft beschädigt, doch die Mannschaften und das Personal auf dem Ring, die sich nicht in Schutzräumen befunden hatten, waren vermutlich einer tödlichen Strahlendosis ausgesetzt worden.
    Martinez hatte möglicherweise in den Reihen des Feindes ein Massaker angerichtet, dabei aber auch viele
Zivilisten auf dem Ring in Mitleidenschaft gezogen. Unter den Werftarbeitern und anderen Spezialisten, auf welche die Flotte angewiesen war, hatte es wahrscheinlich zahlreiche Todesfälle gegeben. Das abgeschirmte militärische Gerät hatte die Strahlung gewiss überstanden, die gewöhnliche Elektronik auf der Ringstation war jedoch vermutlich lahmgelegt worden - Kommunikation, Beleuchtung, Antriebe der Elektrokarren, mit denen die Vorräte zu den Schiffen transportiert wurden. Diese Schäden mussten die Versuche der Naxiden, ihre gekaperten Schiffe umzurüsten, empfindlich zurückgeworfen haben.
    Falls er schnell angriff, dachte Jarlath, falls die Heimatflotte so schnell hereinraste, dass Fanaghee keine Zeit mehr blieb, ihre eigene Position zu verändern, konnte er sie hoffentlich überrumpeln. Die einzige Möglichkeit, dem abrupten und vernichtenden Angriff der Heimatflotte zu begegnen, würde darin bestehen, ihre eigenen Leute der gleichen gnadenlosen Beschleunigung auszusetzen, die Jarlath gerade seinem Personal zumutete. Allerdings verfügte der Befehlshaber über komplette Mannschaften, und seine Leute hatten sich wenigstens hin und wieder ausruhen können. Falls Fanaghee aber die gekaperten Schiffe mit Abordnungen aus ihren naxidischen Einheiten bemannt hatte, waren auf allen ihren Schiffen nur noch Rumpfmannschaften vorhanden. Wenn sie sich dann zum Kampf stellten, dachte Jarlath, dann waren sie nach einem Monat bei hohem Schub und ständiger Wachsamkeit beinahe zu konturlosem
Protoplasma zerflossen und ganz bestimmt nicht mehr fähig, sich mit der Kampfkraft und Geschicklichkeit seiner eigenen Truppen zu messen. Von Schadenskontrolle konnte aufseiten der Gegner keine Rede mehr sein. Immerhin bestanden die drei Geschwader aus Schiffen, die erst vor kurzem auf diese Spezies umgerüstet worden waren. Die Einrichtungen und Steuerungen waren ihnen noch nicht vertraut.
    Andererseits hatte der Feind den Vorteil einer günstigen Position auf seiner Seite. Zwei große Planeten in Magarias System, Barbas und Rinconell, standen nun gerade zu beiden Seiten von Magarias Wurmloch eins, und die Lücke zwischen ihnen war nur vierzig Lichtminuten groß. Fanaghee konnte ihre Geschwader ständig zwischen den

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