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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Planeten mit Swingby-Manövern pendeln lassen, oder auch zwischen Barbas, Rinconell, Magaria und Magarias Sonne, um die Schiffe auf eine hohe Geschwindigkeit zu bringen, damit sie seine Flotte sofort zerschmettern konnte, sobald sie aus dem Wurmloch auftauchte.
    Jarlaths Stab hatte jedoch eine Reihe von taktischen Varianten entwickelt, die diesen Vorteil der Feinde ausgleichen sollten.
    Seine größte Sorge war, dass er möglicherweise in Unterzahl kämpfen musste. Andererseits hatte er von Martinez erfahren, dass das feindliche Geschwader aus Felarus nicht in Magaria stand, sondern nach Protipanu geflogen war. Daraus konnte Jarlath schließen, dass nicht alle feindlichen Schiffe zu Fanaghee stießen. Die
Naxiden teilten sich eher auf, als ihre Kräfte zu bündeln.
    Daher schien es wichtiger denn je, Magaria einzunehmen, damit es gar nicht erst zu dieser Konzentration kam.

    Als das Geschwader aus Felarus in Protipanu erschien, geriet die Konvokation in Panik. Wenn die Rebellen ihre Kräfte verteilten, gab es keinen Ort mehr, an dem sich noch irgendjemand sicher fühlen konnte. Die Konvokation verlangte vom Flottenausschuss, entsprechende Schritte einzuleiten.
    »Als ob man alle Orte gleichzeitig beschützen könnte«, murmelte Tork und ließ eine obszöne Bemerkung folgen.
    So wurde beschlossen, eine Streitmacht nach Hone-bar zu schicken, um wenigstens einige Kritiker zum Verstummen zu bringen. Das Lai-own-Geschwader aus Preowin, das noch nicht in Zanshaa eingetroffen war, sollte diese Aufgabe übernehmen, unterstützt vom improvisierten Geschwader, das sich aus den einzelnen, im Umkreis der Hauptstadt verstreuten Einheiten zusammensetzen würde. Das Flaggschiff sollte der gekaperte naxidische Kreuzer Destiny sein, der gerade für seine neue Torminel-Besatzung umgerüstet wurde.
    Diesem Geschwader wurde auch die Corona unter dem heldenhaften und inzwischen hochdekorierten Kapitänleutnant Martinez zugeteilt.

14
    Martinez stand mitten in der Konvokation und ließ die Hochrufe und den Applaus auf sich wirken. Er hob die Goldene Kugel - dieses Mal die echte, den schweren Stab mit der wirbelnden Flüssigkeit, die schimmernd in der Glaskugel hin und her strömte -, und wieder jubelte die Konvokation ihm zu.
    Flottenkommandeur Lord Tork, der Vorsitzende des Flottenausschusses, hatte ihm die Auszeichnung in einem vor Edelsteinen glitzernden Kästchen überreicht. Danach hatte Lord Pierre Ngeni, der Patron seiner Familie, eine Ansprache gehalten. Martinez’ Verwandte - sein Bruder und seine drei Schwestern - standen auf der Besuchergalerie und applaudierten wie alle anderen.
    Martinez riss sich zusammen, damit sein Lächeln, das hoffentlich zuversichtlich und weise wirkte, sich nicht zu einem breiten, schwachsinnigen Grinsen auswuchs. Größtenteils gelang es ihm sogar.
    Allmählich ebbte der Jubel ab, und Martinez spürte auf einmal, wie laut sein Herz pochte. Er holte tief Luft, nahm seinen Mut zusammen und wandte sich an Lord Saïd, den neuen Vorsitzenden.
    »Ich glaube, es ist bei einem solchen Anlass üblich,
eine Rede zu halten, mein Lord.« Im Geiste hörte er die Besatzung der Corona über diese mittlerweile sehr vertrauten Worte johlen.
    Lord Saïd schien überrascht, dass ein solcher Brauch existierte, akzeptierte jedoch gewandt den Vorschlag. »Lord Gareth, Sie dürfen gern zu dieser Versammlung der Peers sprechen.«
    Darauf drehte Martinez sich zum Publikum um, zu den Konvokaten, die weinrote Roben trugen, zu seiner Familie und den Flottenoffizieren auf der Galerie. Der Vorsitzende und der Flottenkommandant Tork standen gleich bei ihm, dunkle Silhouetten vor den grellen Scheinwerfern, die über dem Podium aufgehängt waren. Dahinter warteten natürlich all die Milliarden, die das Ereignis im Video verfolgten.
    Nach Jahren des Strebens, nach all der Arbeit, vielen Plänen und Gefahren, durfte Martinez endlich diesen ruhmreichen Augenblick erleben. Den Augenblick, in dem das ganze Reich nur auf ihn wartete.
    Er bekam kein Wort heraus. Die schönen Worte, die er gerade noch im Kopf gehabt hatte, waren verschwunden, und nun lastete die Erwartung der Zuschauer auf ihm, die Gegenwart der herausragenden Persönlichkeiten des Reichs. Sie alle warteten darauf, dass er einen Fehler beging und sich als der Provinztrottel blamierte, der er in ihren Augen nach wie vor war.
    Das Schweigen dehnte sich, und sein Herz hämmerte in seinen Ohren. Mit Mühe öffnete er seine Lippen und begann.

    »Meine Konvokaten«, sagte er,

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