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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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anzunähern, statt sich weiter von ihr zu entfernen.
    Von ihrer Position aus konnte sie gut beobachten, wie sich die Schlacht entwickelte. Immer mehr feindliche Geschwader erschienen auf den Displays, es gab Ausbrüche von Plasma und Gammastrahlen, wenn die Raketen explodierten. Schiffe und Pulks feindlicher Raketen verbargen sich hinter den Strahlungswolken. Mehrere Raketen tauchten aus den Wolken auf, und dann blitzten die Antiprotonenstrahlen, um sie abzufangen.
    Die beiden schweren Kreuzergeschwader manövrierten behäbig und näherten sich dem Feind, zwei naxidischen Geschwadern, die Sulas Sensoren inzwischen als jene achtzehn Schiffe identifiziert hatte, die von den
Verrätern Elkizer und Farniai kommandiert wurden. Die Kurse der gegnerischen Verbände würden sich bald schneiden, beide waren nach Barbas unterwegs, um mit einem Swingby-Manöver den großen Planeten zu umrunden und in Richtung des inneren Systems zu fliegen.
    »Sternsprung«, murmelte Sula. »Macht jetzt einen Sternsprung.« Doch genau wie der Feind behielten die Kreuzer die Formation bei. Zwischen den Verbänden brodelten ständig Explosionen von harter Strahlung, die das jeweils gegnerische Radar nicht durchdringen konnte. Unablässig zuckten die Blitze der Antiprotonenwaffen und der Laserstrahlen, als würde ein lebhaftes Feuerwerk abgebrannt.
    »Macht doch endlich den Sternsprung.«
    Als hätten sie ihr Drängen gehört, schwärmten die Kreuzer aus. Die Schiffe rotierten und erhöhten in unterschiedliche Richtungen den Schub. Die nächste Raketensalve sah Sula nicht kommen, sie bemerkte nur noch die grellen Blitze, die auf der Steuerbordseite ihres Boots sämtliche Sensoren zerstörten. Die meisten Symbole auf ihrem Display verblassten und wurden von weniger bunten Symbolen ersetzt, die lediglich theoretische Positionen anzeigten. Sula empfand es wie eine Ohrfeige. Wenn ein Teil des schematischen Universums in ihrem Kopf zusammenbrach, dann kam es ihr so vor, als wäre ihr halbes Gehirn gestorben.
    »Computer: Strahlungsmesser aktivieren.« Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren ein wenig panisch. Sie kämpfte dagegen an.

    Wenigstens funktionierte der Strahlungsmesser noch. Er zeigte ihr mehrere Wellen von Gammastrahlen, Neutronen und kurzlebige Pionen, die eigenartigen Früchte einer Kollision zwischen Antiwasserstoff und normaler Materie. Die Strahlungsspitzen folgten dicht aufeinander, während Dutzende von Raketen explodierten.
    Sie wartete, bis die Strahlung abgeflaut war, und schaltete auf einen anderen Detektorverband um. Die Erbauer der Pinasse hatten unterstellt, dass die Piloten Sensoren verlieren würden, und deshalb wichtige Systeme mehrfach ausgeführt. So erkannte sie bald, dass sie in den Ausläufern einer ungeheuer heißen, expandierenden Plasmawolke steckte, die durch die Explosion mehrerer Raketen entstanden war. Möglicherweise befanden sich noch weitere Einheiten in der Wolke, in dem magnetischen Sturm, der sie umtoste, waren sie jedoch nicht zu entdecken.
    Der eigene Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, während sie die Wolke anstarrte, als könnte sie das Hindernis mit ihrer bloßen Willenskraft durchdringen. Gewiss musste es dort Überlebende geben. In der Wolke befanden sich doch sicherlich auch freundliche Schiffe, bei denen die Sensoren oder andere elektronische Geräte ausgefallen waren, deren Mannschaften jedoch wohlbehalten in den Schutzräumen saßen …
    Einige Minuten vergingen. Sula leckte sich mit der Zunge, die rau war wie Sandpapier, über die Lippen. Je weiter die Plasmawolke expandierte, desto mehr verlor sie an Dichte, und desto weiter konnten sich ihre Sensoren
hineintasten. Dann raste die Pinasse aus der Wolke heraus, und auf einmal stürmten die Radarimpulse auf sie ein.
    Ihr Herz setzte einen Moment aus, als ein weiteres Raumschiff aus der Wolke kam. Dem Kurs nach musste es zum Zweiten Kreuzergeschwader gehören. Auf diese folgte noch eine weitere Einheit. Sula wechselte vom Radar zur optischen Erfassung und versuchte, die beiden Schiffe so weit wie möglich zu vergrößern. Sie verkrampfte sich, hoffte und war sich ihrer Sache alles andere als sicher. Eines dieser Schiffe musste doch die Dauntless sein.
    Sie konnte es nicht erkennen, denn die optischen Sensoren lieferten keine zuverlässigen Bilder, und der Computer füllte die Lücken mit Mutmaßungen, wo es ihm an Daten fehlte. Die Anzeige war eigenartig. Die beiden Schiffe schienen zu glitzern wie Kometenschweife, oder als tanzten unzählige

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