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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Feinde Fehler machten oder viel Personal und Ausrüstung verloren hätten und nicht fähig wären, ihre Schiffe rechtzeitig umzurüsten und voll zu bemannen.
    Das waren gefährliche Hypothesen, besonders da die Naxiden ihren Aufstand sehr, sehr lange im Voraus geplant hatten.

    Fanaghee hatte die Zeit gut genutzt. Martinez’ Rakete, die knapp vor dem Ziel explodiert war, hatte sie hart, aber nicht vernichtend getroffen. Der elektromagnetische Impuls der Explosion war durch das Kommunikationssystem der Ringstation gerast und hatte es lahmgelegt. Alle Schiffe bis auf die Ferogash hatten sich in
den Andockbuchten befunden und waren über Kabel mit der Stationskommunikation verbunden gewesen. Auf diese Weise hatte sich der Impuls ausgebreitet und auch die Kommunikationsanlagen sämtlicher Schiffe beschädigt.
    Angeblich war die militärische Kommunikation gegen solche Angriffe gefeit, und die Station war beim Bau tatsächlich entsprechend abgesichert worden. Doch im Laufe der Jahrhunderte waren nach Kurzschlüssen viele Sicherungen einfach überbrückt worden, und infolge dieser Nachlässigkeit waren die naxidischen Kommandanten vorübergehend und ganz im Wortsinne sprachlos.
    Auch in anderer Hinsicht war das eigentlich sehr sicher konstruierte Ringkommando unerwarteten Gefahren ausgesetzt. Bei einem Umbau war ein Kühlrohr ohne jegliche Abschirmung mit der Außenseite verbunden worden. Das Ringkommando selbst war zwar mit dicken Panzerplatten gegen Strahlung abgeschirmt, doch das Reservoir mit Kühlmittel und die Radiatoren befanden sich außerhalb der Befehlszentrale und waren nicht vor dem Neutronenbeschuss und den energiereichen Gammastrahlen geschützt, die Martinez’ Rakete auf sie losließ. Das Kühlmittel verdampfte augenblicklich, der Dampf schoss ins Ringkommando hinein und verbrühte sämtliche Besatzungsmitglieder einschließlich der Kommandantin Deghbal. Die Katastrophe wurde erst viele Stunden später entdeckt, als naxidisches Personal, das auch nach der Reparatur der Kommunikationssysteme
keine Verbindung zur Zentrale herstellen konnte, in den abgeschirmten Bereich vordrang und Deghbal samt ihrer Mannschaft auf dem Boden liegen sah, wo die giftige Wolke sie erfasst hatte.
    Das war allerdings auch schon die schlimmste Folge des Beschusses. Die Station war in Alarmbereitschaft, alle wichtigen Mitarbeiter befanden sich auf ihren Stationen oder an Bord der Schiffe in abgeschirmten Bereichen, und keiner der anderen Schutzräume wies einen Fehler auf wie jenen, der das Ringkommando angreifbar gemacht hatte. Zu den Verlusten durch die Strahlung zählten etliche einzelne Zivilisten sowie Gefangene von den gekaperten Schiffen, die zum Skyhook getrieben worden waren, um zur Oberfläche des Planeten transportiert zu werden, und deren Wachen. Die Ferogash hatte ihre Sensoren verloren, doch die Kommunikation funktionierte noch. Da zu Beginn niemand antworten konnte, bekamen die Botschaften allerdings bald einen klagenden Unterton.
    Fanaghee hatte nichts weiter erlitten als eine Demütigung. Sie war in einer Skyhook-Kabine vom Planeten zur Ringstation geflogen, als die Kontrollen ausgeschalten worden waren, und hatte elf Stunden ohne Kommunikationsmöglichkeit in der Troposphäre von Magaria ausharren müssen.
    Binnen weniger Stunden war die Kommunikation zum Rest ihrer Flotte jedoch wiederhergestellt, und drei Tage später legten drei Schiffe, die das Erste Axiom von Naxas ausgesandt hatte, auf der Ringstation an. Hunderte
von Naxiden stiegen aus und bemannten die gekaperten Schiffe. Sie waren jung und relativ unerfahren oder ältere Kämpfer, die man aus dem Ruhestand zurückgeholt hatte. Erst Stunden zuvor hatte man ihnen mitgeteilt, dass sie nun nicht mehr der Kommandantur oder der Konvokation dienten, sondern dem Komitee zur Rettung der Praxis.
    Als die Rekruten eintrafen, waren bereits verschiedene Trupps eifrig damit beschäftigt, die gekaperten Schiffe für die naxidischen Besatzungen umzurüsten. Dabei ging es nicht nur darum, Stühle herauszureißen und durch Liegen zu ersetzen. Auch die strahlungssicheren Räume, in denen die Besatzung während eines Gefechts Schutz fand, mussten völlig umgebaut und auf naxidische Körperformen angepasst werden.
    Zwei Tage nach Ankunft der Verstärkungen legten Fanaghee und ihre beiden Geschwader von der Station ab. Von da an führte sie die Flotte von ihrem Flaggschiff Majestät der Praxis aus. Sie und ihre Geschwader begannen sofort mit scharfen Beschleunigungsmanövern

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