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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Brust weckten sie. Als sie nach Luft schnappte, wurde ihr bewusst, dass die Schmerzen entstanden, weil sie beim Atmen gegen den Zug der Schwerkraft ankämpfen musste.
    Allmählich konnte sie auch wieder die Umgebung erkennen. Die roten Lampen im Display hatten mit ihren eigenen Lebensfunktionen zu tun.
    Fluchend richtete Sula sich auf und vergaß, dass die Displays ihr ins Gehirn eingespielt wurden. Auch wenn sie sich vorbeugte, konnte sie die Daten nicht besser ablesen. Sie wartete, bis sie einigermaßen klar im Kopf war, und fand heraus, dass der Computer die Beschleunigung abgebrochen hatte, als ihr Blutdruck auf einen gefährlichen Spitzenwert gestiegen war - gefährlich sogar für Menschen, die sonst bei guter Gesundheit waren. Unter dem Druck der Schwerkraft hätte ihr Körper beinahe versagt.
    Die gegenwärtigen Werte waren im normalen Bereich. Die Schwerelosigkeit hatte die Gefahr behoben, doch sie musste vorsichtig sein und durfte sich vorläufig keinen starken Beschleunigungen mehr aussetzen.
    Als Nächstes überprüfte sie die Lage außerhalb ihres Raumschiffs. Ihre Raketen rasten noch vor ihr dahin und näherten sich dem Feind.
    Allerdings waren die Raketen jetzt überflüssig. Jarlath und seine Schlachtschiffe hatten die Feinde bereits angegriffen. Jedes Schiff der Praxisklasse hatte mehr als sechzig Raketenwerfer, die jetzt alle feuerten und aus
den riesigen Magazinen eine mächtige Salve nach der anderen losjagten.
    Fanaghees Schiffe erwiderten das Feuer. Die Bahnen der einzelnen Geschosse konnte man nicht mehr verfolgen, weil ständig Hunderte von ihnen auf verschiedenen Flugbahnen unterwegs waren - einige auf direktem Weg, andere im Bogen, um den Gegner aus einem unverhofften Winkel zu treffen.
    Sula wies ihre Raketen an, die Beschleunigung aufzuheben. Sie wollte sie für einen letzten Schlag gegen den Feind aufsparen, falls so etwas überhaupt nötig wurde. An den Flanken von Jarlaths Schiffen zuckten die Antiprotonenstrahlen, und die Einheiten schwärmten ein wenig aus. Er hatte aus dem Verlust seiner beiden Geschwader gelernt und nahm alles in seiner Flugbahn unter Beschuss, was nach Trümmern aussah.
    Zwei von Jarlaths Schiffen gingen als Erste unter. Sula schrie wütend und verzweifelt auf, als sie die Feuerbälle sah. Doch dann war Fanaghees Flaggschiff an der Reihe. Es explodierte in einer ganzen Serie von Raketeneinschlägen, und dieselbe Salve vernichtete auch drei Kreuzer in der Nähe.
    Danach hatten beide Seiten die Fähigkeit verloren, sich gegen die Angriffe der Gegner zu verteidigen. Immer mehr Raketen fanden ihr Ziel. Wut, Triumph, Trauer und Verzweiflung wechselten einander in rascher Folge ab, als die Antimaterieexplosionen Freund und Feind vernichteten.
    Am Ende war nichts mehr übrig. Das Erste Schlachtschiffgeschwader
existierte nicht mehr, auch Fanaghees schwere Schiffe waren vernichtet. Anscheinend war nur noch Sula am Leben. Sie selbst und achtzehn Raketen, die auf Magarias Sonne zutrieben.
    Es war an der Zeit, das Schlachtfeld zu verlassen. Im System waren noch mindestens vierzig naxidische Schiffe, und auf der anderen Seite standen höchstens dreizehn Überlebende der Heimatflotte. Vielleicht noch weniger, denn hinter ihr blühten immer noch Explosionen auf. Sula musste nun um Magarias Sonne herumfliegen und dann Rinconell umkreisen, um auf den richtigen Kurs zum Wurmloch eins und nach Zanshaa zu gelangen. Anscheinend hatte ihr einziger Beitrag zum Kampf darin bestanden, sechs Raketen abzufeuern, um die sinnlosen Angriffe ihrer eigenen Leute abzuwehren.
    Die Wut über ihre eigene Nutzlosigkeit saß Sula wie ein Kloß in der Kehle. Blinzelnd vertrieb sie die frustrierten, zornigen Tränen. Ringsherum nur Tod und Vernichtung, und sie war nichts weiter als eine verzweifelte Zeugin gewesen. In gewisser Weise war das noch schlimmer als zu sterben. Nicht einmal die völlige Vernichtung war ihr vergönnt gewesen.
    Die Stunden dehnten sich. Sula aß Riegel mit Nahrungskonzentrat, um bei Kräften zu bleiben, und trank eine Elektrolytflüssigkeit, um zu ersetzen, was sie durch den Schweiß verloren hatte. Beim Schub, der sie um die Sonne herumführte, verlor sie fast wieder das Bewusstsein. Mit letzter Kraft behauptete sie sich und musste die ganze Zeit daran denken, wie nutzlos sie war.

    Hinter ihr ebbte der Kampf ab. Wahrscheinlich gingen den Parteien allmählich die Raketen aus. Ihre Detektoren zeigten ihr, dass sechs Einheiten der Heimatflotte überlebt hatten, die von einem

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