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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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Sula konnte ihn auf den ersten Blick nicht leiden.
    Der Offizier sagte: »Leutnant Martinez aus der Operationszentrale an alle Rettungspiloten. Ich habe die Kreiselbewegungen des Ziels analysiert, und die Ergebnisse sehen leider nicht sehr ermutigend aus.« Er blendete eine Simulation der Midnight Runner ein. Sula
beugte sich vor und betrachtete den Schlamassel, in den Kapitän Blitsharts geraten war.
    Der Sprecher fuhr fort. »Ich erkenne derzeit keine Möglichkeit, direkt an der Luke der Rennjacht anzudocken, weil sie zu weit vorne liegt. Bestenfalls würden Sie wild herumgeworfen, im schlimmsten Fall würden Sie sich selbst, Blitsharts und obendrein auch noch seinen Hund Orange umbringen.«
    Haha , dachte Sula. Das Schoßhündchen des Kommandeurs hat Humor.
    »Ich habe eine Möglichkeit entwickelt, wie Sie an die Jacht andocken können, allerdings nicht an der Luke«, fuhr Martinez fort. »Sie müssen mit Ihrem eigenen Schiff Blitsharts’ Drehbewegungen genau imitieren und dann in seine Rollbewegung hineinfliegen.« In der Simulation erschien eine Pinasse, die sich auf die chaotischen Manöver der Rennjacht einstellte und dann bei ihr anlegte. Die Pinasse tastete sich vorsichtig in die spiralförmige Bewegung des Bugs der Midnight Runner hinein.
    »Sie müssen sich wie ein Korkenzieher hineindrehen«, sagte Martinez, und nun erwachten Sulas Erinnerungen. Sie hatte die Botschaft schon einmal direkt beim Eingang gehört, war dabei jedoch größtenteils ohnmächtig gewesen.
    »Aus dieser Position haben Sie keinen Zugang zur Luke«, erklärte Martinez. »Nachdem Sie festgemacht haben, können Sie jedoch mit Ihren Steuerdüsen die Bewegungen beider Boote dämpfen. Sobald Sie Blitsharts’
Boot unter Kontrolle gebracht haben, können Sie die Position wechseln und an seiner Luke andocken.«
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Sula die Simulation. Es war möglich, doch sie wusste aus Erfahrung, dass Simulation und Realität nicht immer vereinbar waren.
    Der Bildschirm zeigte wieder Martinez.
    »Es gibt noch zwei Probleme«, sagte er. »Das erste besteht darin, dass die Düsen der Midnight Runner gelegentlich aktiv werden, was die Rollbewegungen bis zu Ihrer Ankunft möglicherweise noch verschlimmern wird.«
    Ach, wie schön, dachte Sula. Sie legte ein perfektes Manöver hin, und dann zündeten Blitsharts’ Düsen, und es gab doch noch einen Zusammenstoß.
    »Das zweite Problem …«, Martinez holte tief Luft, »… dürfte darin bestehen, bei Bewusstsein zu bleiben. Wenn Sie die Bewegungen von Blitsharts’ Jacht imitieren, werden Sie unvorhersehbaren Beschleunigungen unterworfen, und Sie werden auf höchst chaotische Weise rollen, stampfen und gieren. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass Sie ohnmächtig werden.«
    »Na, wundervoll.« Sula lehnte sich mit geschlossenen Augen an die Kopfstütze und hörte sich Martinez’ abschließende Bemerkungen im Kopfhörer an.
    »Sie sind der Pilot vor Ort, und die Entscheidung, ob Sie dieses Manöver wagen, liegt bei Ihnen. Ich soll Ihnen vom Kommandeur der Heimatflotte ausrichten, dass man Ihnen keinen Vorwurf machen wird, wenn Sie der Ansicht sind, das Manöver sei zu gefährlich.«

    Sula öffnete die Augen. Kommandeur der Heimatflotte …
    Nicht, dass sie jetzt unter einem gewaltigen Druck gestanden hätte. Sie würde lediglich ihre Feigheit beweisen, sich selbst umbringen oder ein großes Chaos anrichten, und der Offizier, der den größten Teil der Flotte befehligte, nämlich die Verteidigungstruppe der Hauptstadt, würde sie beobachten und persönlich über ihre Zukunft entscheiden.
    Vielen Dank auch.
    Martinez’ Abbild verblasste auf dem Bildschirm. »Ich sende weiterhin Aktualisierungen der Daten, doch was Sie bekommen, ist natürlich eine Stunde alt. Es tut mir leid, dass wir Sie nicht besser unterstützen können. Sie sind auf sich gestellt. Alles Gute.«
    Das Bild verblasste, und auf dem Monitor erschien das orangefarbene Ende -Symbol.
    Bevor sie den Sendeknopf drückte, hielt Sula inne. »Danke, dass ihr mich auf eine Mission geschickt habt, bei der ich zwischen Selbstmord und Schande wählen darf. Kommt doch selbst hier raus, wenn ihr so klug seid.«
    Sie wartete einige lange Sekunden, dann drückte sie auf den Knopf und sagte: »Kadett Caroline Sula an Leutnant Martinez, Operationszentrale. Ihre Nachricht ist angekommen. Danke.«
    Sie war nicht so weit gekommen, weil sie sich dumm verhalten hatte.

    Sula schaffte es, während der nächsten langen Bremsphase bei

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