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Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums

Titel: Dread Empire's Fall 01 - Der Fall des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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verraten, was Ihnen am liebsten ist, kann ich es vielleicht besorgen.«
    Dann lächelte er. »Viel Spaß dabei.« Er zögerte und fügte schließlich hinzu: »Ich bekomme Anfragen von vielen Reportern, die Sie wegen der Rettungsaktion für Blitsharts interviewen wollen. Der Lordkommandeur hat es erlaubt, und jetzt liegt es bei Ihnen. Sie sind hier recht berühmt.« Nun strahlte er wieder. »Sagen Sie mir Bescheid, falls Sie noch etwas brauchen. Abgesehen von einem heißen Bad, meine ich.«
    Damit war die Sendung zu Ende. Sula betrachtete das Display und das blinkende Licht des Speichers, der sich langsam mit komprimierten Audio- und Videodaten füllte.
    Unterhaltung?
    Alles war besser, als allein hier herumzuhängen, mit nichts zur Gesellschaft als Erinnerungen.
    Sie sah Spate in der burlesken Komödie Extrovert und genoss sein Timing und die Eleganz seiner Bewegungen. Sie versank in den Melodramen Dr. An-ku forscht nach und Dr. An-ku und der geheimnisvolle
Schädel mit Loralee Pang und dem lai-ownischen Darsteller Far-fraq. Sie sah Aimée Marchant in der geistreichen Komödie Flottenübung , die nichts mit dem Leben auf einem Schlachtschiff gemein hatte, und freute sich über Cannonball Li in dem ausgeflippten Klassiker Crazy Vacation , der ihrer Meinung nach jedoch überbewertet wurde. Auf die Dramen Gerechtigkeit und Leben in Sünde verzichtete sie - ausführliche Darstellungen von Verzweiflung und Gewalt konnte sie jetzt nicht gebrauchen, auch wenn es dank der Zensoren ein Happy End gab.
    »Schicken Sie mehr von Spate«, sendete sie in einer privaten Nachricht an Martinez. »Und sagen Sie den Reportern, sie können mich mal.«
    Martinez erwies sich als Kenner simpler Komödien. Abgesehen von Spates Filmen schickte er auch Große und kleine Jungs von den Deuces und Wer ist als Nächster dran? mit Mary Cheung.
    Als sie Spate bei seinem berühmten Pilztanz in Spitballs! sah, ebbte Sulas Kummer ein wenig ab, und sie musste lachen. Sie lachte, bis sie einen Krampf im Bauch bekam und die Tränen ihr aus den Augen quollen. Die Trauer schwand und verging, bis sie alles wieder hinter eisernen Wänden eingesperrt hatte.
    Danke, Martinez, dachte sie. Danke, dass du mich vor mir selbst gerettet hast.

4
    Am Vorabend hatte im Ngeni-Palast eine Party stattgefunden, und der Abbau der Dekorationen war immer noch im Gange. Goldene Shayblüten, die größer waren als ein Mensch, wurden aus der Kuppel des großen Saals abgesenkt. Goldene und weiße Bänder wurden von den Säulen genommen, auf denen die weitläufigen Balkone ruhten. Unter Anleitung eines livrierten Daimong war ein ganzer Schwarm von Dienern damit beschäftigt, den dunkelroten Marmorboden zu schrubben. Ein Gemisch aus Parfümduft und Verwesungsgestank wehte von den Hunderten verwelkten Blumen herüber, die an der Vordertür in einem Container gelandet waren.
    Nach den Überresten in den Fluren und Sälen musste es wirklich eine sehr große Veranstaltung gewesen sein. Wäre Martinez an Klatschspalten interessiert gewesen, dann hätte er am Morgen vermutlich hingerissene Schilderungen über die Dekorationen, die Kostüme und die Gäste gelesen, die am vergangenen Abend den Palast bevölkert hatten.
    Vielleicht würde er die Berichte tatsächlich noch lesen, um Aufschluss über die Gästeliste zu bekommen.
Es wäre interessant zu erfahren, wen man einer Einladung für würdig befunden hatte und wen nicht.
    Martinez selbst hatte beispielsweise keine Einladung erhalten, obwohl er zu Lord Ngenis Klienten zählte. Ngeni und sein Klan vertraten hier in der Hauptstadt die Interessen der Martinez.
    Allerdings war Lord Ngeni überhaupt nicht anwesend. Das Oberhaupt des Ngeni-Klans hatte das Gouverneursamt auf Paycah übernommen und die Angelegenheiten des Klans seinem Sohn Lord Pierre Ngeni überlassen. Dieser hatte am vergangenen Abend auch das Fest ausgerichtet.
    Martinez folgte dem Majordomus durch den Innenhof, in dem das Grünzeug und die überlebensgroßen Statuen verstorbener Ngeni in ordentlichen Reihen standen, bis zu Lord Pierres Büro. Im Wartezimmer hielten sich mehrere Besucher auf, die nicht alle menschlich waren und nicht alle respektabel aussahen. Martinez musste nicht warten.
    Wenigstens hier kam er in den Genuss einer bevorzugten Behandlung.
    Pierre Ngeni war ein breitschultriger junger Mann mit rundem Kopf und einer vollen Baritonstimme. Sein Gebiss hätte einer Dogge alle Ehre gemacht. Wie sein Vater trug er die dunkelrote Uniform eines Konvokaten, denn auch

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