Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung

Titel: Dread Empire's Fall 02 - Sternendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
Vom Netzwerk:
und projizierte sie an die Wand, damit alle es sehen konnten. »Wenn Severin die Position der Feinde richtig eingeschätzt hat, können noch Tage vergehen, ehe es zum Kampf kommt. Allerdings gibt es eine Entscheidung, die wir schon recht bald treffen müssen.« Er schob einen Zeiger über das Display, um die vermeintlichen Attrappen hervorzuheben, denen sie in vierzehn Stunden begegnen würden. »Verhalten wir uns, als wüssten wir bereits, dass es sich um Attrappen handelt, oder tun wir so, als wären es echte Schiffe? In letzterem Fall würden wir erheblich mehr Raketen abschießen.«
    Michi kniff die Augen zusammen. »Welchen Vorteil hätte es, so zu tun, als hielten wir sie für echt?«
    »Ich bin noch nicht sicher«, gab Martinez zu. »Es hängt davon ab, wie sie ihre Attrappen einsetzen.«
    »Wir haben noch einige Stunden Zeit, um darüber nachzudenken«, entschied die Kommandantin. »Bis dahin wollen wir sehen, ob Severins Informationen zutreffen.«
    »Funkkontakt!«, rief Coen. »Eine Sendung von Wurmlochstation Zwei.« Mit gerunzelter Stirn betrachtete er sein Display. »Wir bekommen nur Bruchstücke herein, die Übertragung ist gestört. Außerdem ist alles verschlüsselt.«
    Da die Botschaft nicht mit einem starken Kommunikationslaser, sondern über Funk gesendet wurde, konnte sie den Plasmaschweif der Illustrious kaum durchdringen. Die Naxiden in der Wurmlochstation schickten ihre Botschaft ungerichtet in das ganze System und nicht zu einem bestimmten Schiff.
    »Leiten Sie die Aufzeichnung zur kryptographischen Analyse weiter«, befahl Michi. »Da haben sie etwas zum Üben.« Sie wandte sich an Martinez. »Was mich auf eine andere Frage bringt.«
    »Ja, meine Lady?«
    »Wir müssen alle drei Wurmlochstationen zerstören. Das naxidische Flottenkommando soll keine Informationen über die Taktik bekommen, die wir hier verfolgen.«
    Es gab ein kurzes Schweigen, als Martinez an die Mannschaften der Stationen dachte, die hilflos zusehen mussten, wie die Raketen auf sie zurasten. »Jawohl, meine Lady«, erwiderte er. »Soll ich Severin um Bestätigung bitten, dass alle Stationen in der Hand von Feinden sind?«
    »Jagen Sie zuerst Station Zwei in die Luft«, sagte Michi. »Die haben bereits gezeigt, dass sie uns feindlich gesinnt sind.«
    »Ja, meine Lady.« Martinez gab den Befehl an Husayn weiter, den Waffenoffizier des Flaggschiffs, und als Fletcher sich meldete und um Bestätigung bat, erklärte er dem Kapitän, dass die Anweisung von der Geschwaderkommandantin kam.
    Martinez vergrößerte den Kommunikationsteil seines Displays, bis er den dampfenden bärtigen Severin gut beobachten konnte. Der Offizier des Erkundungsdienstes hatte sich gerade auf die Beschleunigungsliege geschnallt und wartete darauf, dass die Maschinen zündeten.
    »Oberstabsfeldwebel Severin, ich freue mich, Sie wiederzusehen. Hier ist Kapitän Martinez, taktischer Offizier unter Geschwaderkommandantin Chen. Ich würde Ihnen empfehlen, vorläufig noch auf Ihrer Position zu bleiben, bis sich die Plasmawolke beim Wurmloch Zwei aufgelöst hat. In der Zwischenzeit könnten Sie mit Ihrer Mannschaft vielleicht den Schutzraum aufsuchen. Außerdem bitte ich Sie um Bestätigung, dass alle Wurmlochstationen von Naxiden besetzt sind.«
    Severin war mehrere Lichtminuten entfernt, deshalb dauerte es eine Weile, bis er den Kopf herumdrehte und eine Unterhaltung abbrach, die er mit jemandem außerhalb des Sichtbereichs der Kamera geführt hatte. Zuerst schien er sich zu freuen – anscheinend hatte Severin seinerseits auch Martinez erkannt -, und dieser empfand angesichts der Reaktion eine gewisse Eitelkeit. Dann machte Severin ein verwirrtes Gesicht, blickte rasch auf ein anderes Display und vergewisserte sich, ob tatsächlich schon eine Rakete unterwegs war. Dies traf zu, doch Severin konnte sie noch nicht ausmachen.
    »Kapitän Martinez, willkommen in Protipanu. Sie können mir glauben, dass ich mich sehr über diese Begegnung freue. Wir haben Ihre Warnung verstanden und gehen in den Schutzraum. Alle Wurmlochstationen sind von Feinden besetzt, soweit wir es sagen können. Wir warten jetzt auf weitere …« Wieder blickte er kurz zum anderen Display. »Wie ich sehe, haben Sie Ihre Rakete abgefeuert. Wir müssen unseren Countdown unterbrechen und unseren Reserveproviant und einige andere Dinge aus dem Schutzraum schaffen. Viel Glück. Wir bleiben auf Empfang.«
    Martinez lächelte. Der winzige Strahlenschutzraum der Rettungsboote sollte der Mannschaft

Weitere Kostenlose Bücher