Drecksau
hat man sein Geld längst wieder raus. Die Schnecke von Father Jack versteht ihr Geschäft; reibt sich an ihm, macht ein Riesentheater um ihn, verkauft die Illusion zum Sex. Dafür zahlt man sehr viel mehr. Virtuelle Realität? Scheiße, die Reichen haben sowas schon seit Jahren.
Ich sehe, daß Bladesey sich immer noch angeregt unterhält. Ich gehe wieder rüber und schiebe mich neben ihn. – Bladesey, n kurzes Wort Alter ..., sage ich. Er schwenkt zu mir herum.
– Was gibt's Bruce? Nette Mädchen, eh, sagt er lächelnd.
– Nimm dich in acht vor den Fotzen. Ich dachte doch, daß ich die von irgendwoher kenne. Ich kenn deren Macker. Scheißtypen. Miese Schweine. Wenn die dich erwischen, wie du die Schlampen da anmachst, machen sie dich fertig.
– Ehrlich? Aber sie scheinen ...
Danach erkaltet Bladeseys Interesse etwas. Die Schlampen gehen zusammen auf die Tanzfläche und taumeln lustlos um ihre Handtäschchen. – Bruce, lallt er leicht angetrunken, – was dagegen, wenn ich dir ne Frage stelle?
– Immer raus damit, belle ich gerade schroff genug, um ihn nicht zu persönlich werden zu lassen.
– Warum bist du zur Polizei gegangen?
– Warum ich zur Polizei gegangen bin? wiederhole ich, – oh, ich würde sagen, das hatte mit polizeilichen Übergriffen zu tun. Ich bin in meiner eigenen Gemeinde Zeuge von Polizeigewalt geworden und hab beschlossen, daß ich bei so was auch mitmachen will, sage ich lächelnd.
Ich bin sicher, daß Bladeseys Brieftasche in seiner Jackentasche steckt. Als er aufs Scheißhaus geht, ziehe ich sie raus und entnehme einen Großteil der zweihundert Pfund, die ich ihn vorhin am Geldautomaten hab ziehen sehen. Dann stecke ich die Brieftasche schnell zurück.
Bladesey kommt zurück und wir brechen auf und treten auf die mittlerweile pißnasse Straße hinaus. Aber eiskalt ist es immer noch. Der Wind schneidet mir in die aufgesprungenen Lippen, und ich glaube, einer meiner Brogues ist undicht. Ich deute mit dem Kopf zu zwei Weibern ohne Anhang, die vor uns die Straße entlanggehen. Sie sehen ziemlich jung aus, aber möglicherweise beeindruckt sie die Hundemarke. Kann nicht schaden, es mal zu riskieren.
– Alles klar, Mädels? rufe ich.
Sie drehen sich um. Eine von ihnen ist gar nicht übel. An der für Bladesey kann ich allerdings nichts finden. – Geht so, sagt die Gutaussehende mit fröhlich-trotziger Wachsamkeit. Ich fahre direkt auf sie ab: etwa einsfünfundsechzig, dunkles Haar mit Ponyfransen, eine kleine, kecke Stupsnase und nett geglosste Lippen. Ist immer ein gutes Zeichen, wenn die Gutaussehende zuerst anspringt, weil die Häßliche im allgemeinen mitzieht, da die wenigsten Schreckschrauben besonders wählerisch sind, wer über sie drübersteigt.
– Wohin seid ihr unterwegs?
– Keine Ahnung ... wir wollten versuchen, ins Jammy's reinzukommen. Sie unterzieht mich einer ausgiebigen, lasziven Musterung. Das Mädel treibt sich in unzüchtiger Absicht in der Stadt rum, und ihre Muschi juckt so heftig, daß sie sich kaum beherrschen kann.
– Klingt doch gut. Aber ich sag euch was, ich bin am Verhungern. Hat wer Appetit auf ein Curry? Ihr seid herzlich eingeladen, ich nicke zu Bladesey: – Geht alles auf meinen Freund und mich.
– Eh Bruce ... Viel Hunger hab ich nicht... wir hatten doch gerade erst ein Cur ...
– Jetzt sei keine Schwuchtel, Bladesey. Eins schaffst du doch noch!
Wir gehen ins Balti House, gesagt, getan. Das ist eine dieser runtergekommenen Currybuden. Sämtliche Gäste in dem Laden sind ausgehungerte Betrunkene. Der Fraß wäre kaum runterzukriegen, wenn man nüchtern wäre.
Die kleine Schnucklige ist fickgeil. Sie lacht über alles, was ich sage, und je schärfer ich rangehe, desto schamloser geht sie darauf ein. Ich könnte die ganze Nacht lang hier sitzen und ihr zusehen, wie sie sich Gabel um Gabel mit Curry zwischen diese roten Lippen schiebt. Beinahe. Sie quasselt von irgendnem Catering-Kur-sus, den sie besucht, und daß sie eines Tages ein Bistro aufmachen will. Die Sumpfkuh sagt nichts, scheint aber Feuer und Flamme zu sein, obwohl Bladesey einen Volltrottel aus sich macht mit seinen ganzen Ahems und Effektivs. Aber meine: die wird heute nacht rangenommen. Da mach dir mal keine Sorgen, Mädchen. Ohne Wenn und Aber.
Nach dem Essen winke ich nach der Rechnung. Als sie kommt, erlebt Bruder Blades einen kleinen Schock.
– Ich ... ich ... kann's nicht glauben ... meine Brieftasche ... sie ist leer ... ich ... ich ...
– Komm, Cliff, du
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