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Drei Engel für Armand

Drei Engel für Armand

Titel: Drei Engel für Armand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Scherz kreischen. Ich hoffe, Ihr werdet mir vergeben! Ihr habt mein Wort: In meinem Zuhause gibt es keine Spinnen. Ich habe schon mit genug Ungeziefer in meinem Amt als Botschafter zu tun.«
    Er trat zurück und bedeutete Danielle, ihm zu folgen.
    Die Lücke im Stein verbreiterte sich ein wenig, genug für ihn, um sich an ihr vorbeizuzwängen. »Prinzessin Talia!« Er streckte die Arme aus und wartete, bis Talia geschrumpft war.
    Talia ignorierte ihn. Ohne ein Wort sprang sie von Schnees Hand und gesellte sich zu Danielle in die Dunkelheit.
    Draußen berührte Schnee mit der Zunge ihre Hand. Von innen sah sie wie eine Riesin aus, als sie mit der Linken den Efeu an der Mauer ergriff. Sie packte fester zu, während sie schrumpfte, griff mit der Rechten über sich und bekam ein Blatt direkt über der Ritze zu fassen. Sie ließ die andere Hand folgen, schaukelte mit den Beinen hin und her wie ein Kind und sprang dann.
    Trittibar versuchte tapfer, sie aufzufangen, schaffte es aber nur, ihren Fall zu dämpfen. Gemeinsam stürzten sie zu Boden. Kichernd schob sich Schnee vom Botschafter herunter.
    »Graziös wie immer, Prinzessin Ermillina«, sagte Trittibar. Er akzeptierte Schnees dargebotene Hand und ließ sich von ihr auf die Füße helfen. Während er sich abstaubte, warf er noch einen letzten Blick nach draußen, um nach Peter zu sehen. »Wenn die Damen mit mir kommen möchten?«
    Die Steine der inneren Mauer waren so dick wie Danielles Arm lang war – jedenfalls wenn sie ihre normale Größe hatte. Die Mauer selbst war drei Steine dick. Für jemand von Trittibars Größe war Platz für eine ganze Villa im Innern dieser Mauer.
    Zu Danielles Rechten waren zwei weiße Federn an ihren Spulen aufgehängt und verdeckten einen schmalen Eingang. Die Federn schienen miteinander verflochten, so eng, dass sie wie eine einzige Feder mit zwei Schäften aussahen. Trittibar klatschte in die Hände, und die Federn teilten sich und gaben den Blick auf eine Miniaturwohnung frei.
    »Bitte lasst Eure Schuhe am Eingang stehen«, sagte Trittibar und ging an ihnen vorbei.
    Danielle trat ihre Stiefel weg und folgte ihm hinein. Ihre Füße versanken in weichem Maulwurfsfell. »Es ist sehr … groß!«
    Es war, wie in einem Turm zu stehen. Zwei Steine waren in der Mitte der Mauer ausgespart worden, wodurch ein hoher Hohlraum entstand. Danielle fragte sich, ob die Mauer ursprünglich so gebaut oder ob die Steine später entfernt worden waren.
    Hölzerne Stufen schraubten sich am Stein nach oben. Sie wusste, dass sie sich in den Palastmauern befanden und dass dieser ganze Raum normalerweise weniger als halb so hoch wie sie selbst war, aber bei ihrer augenblicklichen Größe schien er unendlich weit in die Höhe zu reichen. Dünne Schächte gedämpften Sonnenlichts zeigten an, wo andere Ritzen in die Außenwelt führten. Plattformen aus Holz sprangen vom Stein vor, aufgehängt an goldenen Fäden und Balken aus Eichenzweigen.
    Die Luft roch nach Ahornsirup. Bücherregale säumten die entfernte Wand, allerdings nicht annähernd so viele wie in der Bibliothek unter dem Palast. Samtgepolsterte Sessel standen auf einer Seite davon, auf der anderen erhitzte eine blaue Flamme einen Silberkessel.
    »Feuer in dieser Größenordnung ist schwierig zu unterhalten.« Mithilfe eines Metallschürhakens nahm Trittibar den Kessel von der Flamme. Er lächelte Schnee an. »Ihr habt ja erlebt, wie schnell Zweige verbrennen, und magisch geschrumpfte Holzscheite sind nur wenig besser als Zweige. Eine Zeit lang habe ich auch einen Kerzenstummel in Normalgröße benutzt, aber das hier gefällt mir besser.« Er schenkte sich eine Tasse Tee ein und setzte sich, wobei er Schnee weiterhin beobachtete.
    »Was hat das mit Prinz Armand zu tun?«, fragte Talia.
    Trittibar hob die Hand, die Augen immer noch auf Schnee gerichtet. »Nun?«
    »Ihr habt die Flamme verlangsamt«, sagte Schnee. Sie ging zum Kaminsims und holte noch drei Teetassen. Offensichtlich war sie nicht zum ersten Mal hier. »Sie flackert so gut wie gar nicht.«
    »Sehr gut!« Trittibar schenkte den Rest des Tees aus. »Beschleunigt sie wieder, wenn Ihr könnt!«
    Schnee reichte die Tassen Danielle und Talia und kniete sich vors Feuer. Sie berührte ihr Halsband und murmelte vor sich hin. Ein bisschen orangefarbenes Licht lief durch die Flamme und verschwand dann wieder. Schnee holte tief Luft und versuchte es aufs Neue.
    »Vergesst nicht, dies ist kein Hexenwerk!«, sagte Trittibar. »Ihr kämpft jetzt gegen

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