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Drei Frauen und ein Braeutigam

Drei Frauen und ein Braeutigam

Titel: Drei Frauen und ein Braeutigam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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Kindermädchen, während du dich entspannst und mit einem gut aussehenden Mann isst...« Sie schiebt sich an mir vorbei und tadelt Claude mit einem lauten »Tztz«, als sie niederkniet, um das Hackfleisch vom Fußboden zu kratzen. »Kannst du dich nicht wenigstens einmal wie ein Erwachsener benehmen?«, seufzt sie.
    »Ach, jetzt war ich wieder der böse Bube, was, meine kleine Glucke. Hier, nimm das...« Er drückt ihr einen Pfannenwender riesigen Ausmaßes in die Hand, dreht sich um und beugt sich über den Küchentisch. »Ich bin bereit, meine Strafe entgegenzunehmen ...«
    Finn trifft um Viertel nach acht ein, eine hinreißend aussehende und duftende Erscheinung. Die Haare sind wie üblich sorgfältig verwuschelt, und die grünen Augen blitzen vor Vergnügen, als er mir einen Kuss auf beide Wangen drückt. Das amüsiert die beiden anderen königlich, die im Hintergrund herumlungern - so nah wie möglich, ohne zu aufdringlich zu wirken.
    Als ich ihn zu unserem Tisch bringe, muss ich leider feststellen, dass Mel und Louis von meinem Aufenthalt in der Küche profitiert und sich wirklich etwas haben einfallen lassen, um sicherzustellen, dass die Schmuseecke der Liebe noch förderlicher ist als sonst; genau genommen haben sie es derart übertrieben, dass man sie jetzt leicht in Bumsecke umtaufen könnte.
    Ich sterbe fast vor Scham, als ich die zusätzlichen Kerzen auf Tisch und Fensterbank erblicke sowie die kleine Glasvase mit roten Rosen, die Louis und Mel aufgestellt haben. Sogar rosa Rosenblätter haben sie wie Konfetti über den Holztisch gestreut, und die üblichen Tate‘s-Streichhölzer haben sie gegen einen Dreierpack Kondome ausgetauscht.
    Ich bedeute Finn, Platz zu nehmen und entferne hastig die kitschigen herzförmigen Serviettenringe aus rotem Plastik, die Louis ebenfalls hinzugefügt hat. Dann fege ich einen Großteil des Konfetti auf den Boden, während Finn mir amüsiert zusieht.
    »Wirklich, heutzutage kriegt man kein gescheites Personal mehr«, erkläre ich trocken und ziemlich laut, fest davon überzeugt, dass das fragliche »Personal« lauscht. Vorhin haben sie sich beinahe darum gebalgt, wer uns heute Abend bedienen darf, bis sie sich darauf geeinigt haben, uns abwechselnd zu bespitzeln und sich gegenseitig den neuesten Stand der Dinge zu berichten.
    Um ihnen so wenig Gelegenheit wie möglich zu geben, an den Tisch zu kommen, habe ich bereits die Speisekarten und eine offene Flasche Rotwein zum Tisch gebracht. Außerdem wartet in einem Eiskübel eine gute Flasche Weißwein. Zusammen mit dem Korkenzieher, frischem Brot und Butter macht das vier Gelegenheiten weniger für die beiden, hier aufzutauchen.
    »Du musst es mir nachsehen, wenn ich einschlafe«, erkläre ich Finn entschuldigend, während ich ihm ein Glas Rotwein eingieße. »Diese Morgenschichten machen mich total fertig!«
    »Ich werde dir gar nichts nachsehen«, entgegnet Finn lachend. »Das wäre eine üble Beleidigung und ich müsste daraus schließen, dass du mich total langweilig findest.«
    »Wenn man bedenkt, dass du bei Grace‘ Abendessen auf mir eingepennt bist, ist es nur gerecht, würde ich sagen.«
    »Ich habe immerhin gewartet, bis du aus dem Zimmer warst«, kontert Finn.
    Mel, die anscheinend bei der Auslosung, wer zuerst bedienen darf, gewonnen hat, taucht reichlich verfrüht auf, um unsere Bestellung entgegenzunehmen. Wir haben uns vor höchstens zwei Minuten hingesetzt, doch sie kann ihre Neugier nicht länger bezähmen. »Was darf ich euch bringen?«, zwitschert sie fröhlich und zwinkert mir nachhaltig und viel zu auffällig zu.
    Finn, der trotz meines hastigen Versuchs, den Tisch zu säubern, jedes einzelne Extra bemerkt hat, genau wie das übereifrige, wartende Personal, zwinkert mir ebenfalls zu, doch Mel sieht es nicht. »Tja«, sagt er gedehnt, lehnt sich zurück und greift nach der Karte. Ich habe diesen Ausdruck schon einmal auf seinem Gesicht gesehen, als er sich von Grace‘ Sofa gleiten ließ, um den Ausfall gegen die Stereoanlage zu starten. »Ich glaube, ich hätte gern die Austern , dann ein Steak, schön zart.« Er schnurrt das letzte Wort mehr oder weniger. »Keine Kartoffeln, bitte, das wäre vergebliche Liebesmüh . Salat, aber bloß keine Zwiebeln . Und als Nachtisch, denke ich, bietet sich die Torte mit Passionsfrüchten an, einer Frucht der Liebe.«
    Mels Gesichtsausdruck ist sehenswert.
    »Glaubst du, es hat funktioniert?«, fragt er lachend, sobald auch ich gewählt habe und Mel eilig in Richtung

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