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Drei Gräber bis Atlantis

Drei Gräber bis Atlantis

Titel: Drei Gräber bis Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glück reagierte Mason Oriol in diesen Augenblicken relativ vernünftig. Er gab mir durch ein Nicken zu verstehen, dass er damit einverstanden war. Ich bückte mich, holte auch das Tuch und wickelte den bloßen Körper des Mädchens darin ein, bevor ich mir die menschliche Last über die Schulter wuchtete.
    Etwas schwankend blieb ich stehen. »Wir können gehen«, sagte ich.
    »Was ist unser nächstes Ziel?«
    »Ich kenne die Räume des Delios«, erwiderte Oriol. »Ich weiß genau, wo er gelebt und gearbeitet hat. Es wird uns keine Schwierigkeiten bereiten, in seine Räume zu gelangen.« Er machte eine entschlossene Handbewegung. »Kommt mit.«
    Uns blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Ich musste mit meiner Last hinter ihm hergehen. Den Körper des Mädchens hatte ich über die linke Schulter gelegt und hielt sie auch mit dem linken Arm fest. So durchquerten wir die große leere Halle. Ich überlegte dabei, wo ich damals gewesen war, als ich Delios kennen gelernt hatte. An seinem Sterbebett hatte er mich empfangen, aber wo genau lag der Raum? Ich hatte es vergessen.
    Über eine breite Treppe ging es in die Tiefe. Zunächst schluckte uns die Dunkelheit. Ich erkannte zum erstenmal, dass die Körper meiner drei Begleiter in der Finsternis leicht fluoreszierten. Tiefer erwartete uns ein flackernder Schein.
    Auf zwei niedrigen Säulen sahen wir die Schalen mit der brennbaren Flüssigkeit. Wir passierten sie, und Mason Oriol ging plötzlich schneller. Für mich ein Zeichen, dass wir uns dem Ziel näherten. Allmählich schmerzte mir unter dem Gewicht die Schulter.
    Lange brauchte ich nicht mehr zu warten, denn wir erreichten bald unser Ziel. Es lag in einem langen Gang, und wir blieben vor einer Eingangstür stehen. Sie bestand aus Stein, besaß weder eine Klinke noch einen Griff, so dass ich nicht wusste, wie ich sie aufziehen sollte. Mason Oriol kannte sich aus.
    »Sie haben Vertrauen«, flüsterte er, während seine Finger über die Wand glitten und eine bestimmte Stelle suchten. »Nur wenige wissen Bescheid, ich gehöre dazu. Falls er nichts verändert hat, müssten wir es schaffen.«
    Wir schafften es tatsächlich, denn Oriol fand den Kontakt, über den seine Fingerspitzen glitten. Es erklang ein leises Knacken, dem ein Knirschen folgte, und ein Stück der Wand vor uns schwang allmählich zurück. Dabei gab es den düsteren Eingang frei.
    Oriol rieb seine Hände. »Hier ist es«, flüsterte er. »Genau hier.« Er drehte sich zu mir um. »Weißt Du, was es ist, Sinclair?«
    »Nein!«
    Sein Grinsen wurde sehr breit. »Das ist Delios' magisches Reich. Seine Versuchskammer, die noch kaum jemand betreten hat. Auch Du nicht, Sinclair, wie?«
    »Nein!«
    »Dann sei Dir die Ehre zuteil, als erster hineinschreiten zu dürfen. Geh vor.«
    Ich setzte mich in Bewegung. Mein Herz klopfte, denn ich wusste, dass ich eine weißmagische Zone betrat, von der ich bisher noch nie etwas gesehen hatte. Auch Kara hatte mir nicht viel Konkretes über ihren Vater berichtet. Sie hatte nur immer sehr geheimnisvoll getan. Ich aber wurde das Gefühl nicht los, an der Schwelle einer neuen Erfahrung zu stehen…
    ***
    Die Erschöpfung diktierte alles bei ihnen. Bill und Suko waren in eine schreckliche Lage geraten. Sie standen unter der Magie eines Zeitdämons, der ihre Körper verfallen ließ, den aber nicht angriff. So konnten die beiden Männer ihr Schicksal praktisch analysieren. Dazu hatten sie keine Zeit. Das wollten sie nicht, denn sie suchten noch immer nach einer Chance, dem Grauen zu entfliehen, und Suko hatte einen letzten, verzweifelten Vorschlag gemacht, wobei es auf Bill Conolly und dessen Kraft ankam, ob dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt werden konnte.
    Der Reporter hatte es geschafft und sich so gedreht, dass er auf die Tür schauen konnte.
    Die Lampe brannte auch weiterhin. Sie kam ihm vor wie ein Hohn, ein spöttischer Gruß, der die unmittelbare Umgebung ein wenig erhellte und die Netze der Spinnweben aus der Finsternis riss, wobei sie sanft strahlten, als wären sie mit Silber übergossen worden. Die Lanze, die Bill eingesetzt hatte, um die Tür zu öffnen, steckte noch immer im Holz. Der Schaft wippte ein wenig. Auch er kam dem Reporter vor, als wollte er ihn verhöhnen.
    »Tu es!« hörte Bill Sukos Stimme. »Und tu es bald. Sonst schaffst Du es nicht mehr.«
    »Okay!« ächzte der Reporter zurück. Suko hatte einen fast lächerlich leicht auszuführenden Plan gehabt. Aber jetzt, wo ihre Kräfte schwanden, war es

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